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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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KAMPF GEGEN DIE INTERNATIONALE REAKTION 83<br />

Es ist deshalb hohe Zeit, sich energisch dafür einzusetzen, aus den Krallen der<br />

Henker die uns teuren Leben, die besten Kräfte der Revolution, die unschuldigen<br />

Opfer der roten Reaktion zu entreißen.<br />

1. <strong>Die</strong> Landeszentralen der revolutionärssyndikalistischen Organisationen werden<br />

aufgefordert, ein Aktionskomitee zu bilden. Zur Mitarbeit an diesem Komitee können<br />

auch die antiautoritären Gruppierungen innerhalb der Arbeiterbewegung jedes Landes<br />

herbeigezogen werden, wo solche vorhanden sind.<br />

2. <strong>Die</strong>ses Aktionskomitee setzt sich mit sämtlichen örtlichen Organisationen des<br />

Landes in Verbindung, um über das ganze Land eine Kampagne vorzubereiten. In<br />

allen größeren Städten können sich ähnliche Komitees bilden.<br />

3. <strong>Die</strong> erste Aufgabe dieses Komitees wird sein, das Material zu sammeln und die<br />

Arbeiterpresse damit zu versehen.<br />

4. <strong>Die</strong> Presse der I.A.A. und der freiheitlichen Arbeiterbewegung sollte von Stunde<br />

an die öffentliche Meinung aufklären durch Veröffentlichung der Tatsachen und des<br />

gesamten Materials und durch entsprechende Kommentare in zahlreichen Artikeln und<br />

eventuellen Sonderausgaben ihren Protest und ihre Entrüstung zu erkennen geben.<br />

5. <strong>Die</strong> allgemeine Kampagne sollte überall gleichzeitig den 20. April einsetzen<br />

und von da bis zum 1. Mai unaufhaltsam geführt werden. <strong>Die</strong> Forderung soll sein:<br />

Proteste gegen die Verfolgungen der Revolutionäre durch die russische Regierung und<br />

die Forderung der Freigabe der Anarchisten, Sozialisten, Syndikalisten und parteilosen<br />

Revolutionäre zum 1. Mai 1924.<br />

6. Es sollten überall öffentliche Protestversammlungen veranstaltet werden, in<br />

denen man die Tatsachen vorlegt und Protestresolutionen zur Annahme bringt gegen<br />

die Greueltaten der russischen Regierung. Darin sollte auch für den 11. Mai 1924 die<br />

Freigabe aller gefangenen und verschickten Revolutionäre sowie für die Ausgewiesenen<br />

das Recht der Rückkehr gefordert werden. Auch in Betriebsversammlungen und dergleichen<br />

sollten dieselben Resolutionen vorgelegt und abgestimmt, sowie das Resultat<br />

derselben in der Presse veröffentlicht werden. <strong>Die</strong> Resolutionen und das Material<br />

sollten soweit als möglich der gesamten Presse des Landes zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

7. Sämtliche angenommenen Resolutionen sollten den russischen Konsulaten und<br />

Gesandtschaften zur Weiterbeförderung an die Sowjetregierung und eine Abschrift<br />

davon dem Sekretariat der I.A.A. zugestellt werden. Als ein noch wirksameres Mittel<br />

sollten Demonstrationen der Arbeiterschaft vor den sowjetrussischen Botschaften und<br />

Konsulaten mit Uebergabe von Protestresolutionen veranstaltet werden.<br />

Genossen! Wir erwarten von euch die Einsetzung aller eurer Kräfte, damit die<br />

Kampagne ein gutes Ergebnis zeitigt und dazu beitragen wird, die Befreiung unserer<br />

leidenden Kameraden in Rußland zu beschleunigen.<br />

Das Sekretariat der <strong>Internationale</strong>n Arbeiterassoziation.<br />

- - -<br />

<strong>Die</strong>ser Aufruf gelangte in fast allen Ländern zum Abdruck. <strong>Die</strong> der I.A.A. angeschlossenen<br />

Organisationen beantworteten den Aufruf und veranstalteten Protestaktionen.<br />

In Frankreich und in Deutschland wurden mächtige Versammlungen zum<br />

Protest gegen die inhaftierten Revolutionäre in Rußland abgehalten. <strong>Die</strong> Kamtraden<br />

in Holland haben an die russische Regierung eine Resolution gesandt, in welcher sie im<br />

Namen der russischen Revolution die Befreiung der Revolutionäre zum Weltfeiertag<br />

des Proletariats, 1. Mai, forderten. In ganz Südamerika wurde dieser Aufruf in zahllosen<br />

Exemplaren plakatiert, zur Verteilung gebracht und verbreitet. Auch in Norwegen<br />

fanden Protestversammlungen statt. Anschließend an diesen Aufruf wurde eine<br />

Reihe von Namen, gegen 150 an der Zahl, veröffentlicht von russischen Kameraden, die<br />

in den Gefängnissen der Sowjetrepublik schmachteten. Das Sekretariat hat nicht in<br />

Erfahrung gebracht, ob auf Grund seiner Protestaktion das Los der russischen Gefangenen<br />

erleichtert wurde. Auch heute befinden sich noch viele unserer Kameraden<br />

in den Gefängnissen und Verbannungen in Sowjetrußland, und es wird noch in Zukunft<br />

mehr getan werden müssen, um sie aus den Krallen der roten Diktatoren zu befreien.<br />

Das Sekretariat hat auch zu wiederholten Malen Depeschen an den russischen Rat<br />

der Gewerkschaften und an das Exekutivkomitee der R.G.I. gesandt, um in einigen<br />

Fällen, wie z. B. bei dem Genossen Mayr-Rubintschik, und anderen, die Befreiung<br />

durchzusetzen. Uns ist aber nicht bekannt, daß die genannten Körperschaften sich<br />

bei der russischen Regierung für die Befreiung von russischen Revolutionären einsetzten.

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