Die Internationale I.A.A. V 0.2
Die Internationale I.A.A. V 0.2
Die Internationale I.A.A. V 0.2
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
156 SCHWEDEN<br />
reformistischen Gewerkschaften, die anfangs<br />
1924 eine starke Offensive gegen<br />
den Syndikalismus begannen. Sowohl<br />
unsere Organisation (S.A.C.) als auch<br />
der Syndikalismus überhaupt sollten vernichtet<br />
werden. Man stellte den Syndikalisten<br />
das Ultimatum, entweder den<br />
reformistischen Gewerkschaftsorganisationen<br />
beizutreten oder ihre Arbeit zu<br />
verlieren. Den Syndikalisten wurde jede<br />
Möglichkeit, Arbeit zu erhalten, unterbunden,<br />
und es kam sogar vor, daß die<br />
reformistischen Gewerkschaften Streik erklärten,<br />
um die Mitglieder syndikalistischer<br />
Organisationen zu zwingen, die Arbeit<br />
niederzulegen, wenn sie sich weigerten,<br />
den reformistischen Organisationen<br />
beizutreten. Dadurch entstanden viele<br />
erbitterte Konflikte. Der reformistische<br />
Zentralgewerkschaftsbund stachelte die<br />
einzelnen Verbände zum Kampf auf und<br />
die Führer taten, was in ihrer Macht<br />
stand. Es muß jedoch anerkannt werden,<br />
daß die Mitglieder in den reformistischen<br />
Gewerkschaften nicht dieselbe Feindschaft<br />
an den Tag legten, und an vielen Orten<br />
sprachen sie sich in Beschlüssen gegen<br />
die Taktik ihrer Führer aus. Jetzt ist der<br />
reformistische Angriff abgeebbt. Weder<br />
der Syndikalismus noch unsere S.A.C.<br />
gingen zugrunde. Unsere Organisation<br />
hat nicht nur ihre Stellung behauptet,<br />
sondern außerdem an Mitgliedern zugenommen,<br />
dank der Gegenoffensive, die in<br />
Form einer syndikalistischen Propagandakampagne<br />
vorgenommen wurde.<br />
Mitgliederzahl.<br />
<strong>Die</strong> Zahl unserer Mitglieder betrug<br />
am 1. Oktober 1924: 37 500 gegen 33 000<br />
am 1. Oktober 1923. Wir hatten also einen<br />
Zuwachs von 3500 Mitgliedern. Im Laufe<br />
des Jahres meldeten sich allerdings 11 000<br />
neue Mitglieder an, durch eine umfassende<br />
Arbeitslosigkeit ist aber ein großer Verlust<br />
eingetreten, so daß der tatsächliche<br />
Zuwachs nicht mehr als oben angegeben<br />
ist.<br />
Agitation.<br />
<strong>Die</strong> mündliche Propaganda wurde durch<br />
eine große Anzahl Propagandatouren in<br />
allen Teilen des Landes betrieben. — Im<br />
Jahre 1924 wurden zwei Gratisbroschüren<br />
herausgegeben, eine sechzehnseitige gegen<br />
Krieg und Militarismus und eine vierundzwanzigseitige<br />
über die syndikalistische<br />
Organisation. Beide wurden zu je 200 000<br />
Exemplaren im ganzen Lande verbreitet.<br />
Im ganzen wurden 120 000 Kronen für<br />
Propaganda ausgegeben.<br />
<strong>Internationale</strong> Solidarität.<br />
Auf Ersuchen der I.A.A. wurde im<br />
Jahre 1924 die Summe von 10 000 Kronen<br />
zur Hilfe der Kinder der deutschen Kameraden<br />
gesammelt, 2000 Kronen wurden<br />
aus unserer Kasse zur Hilfe der italienischen<br />
Kameraden entnommen und diesen<br />
überwiesen- Ein Gesuch der I.A.A., die<br />
Propagandamarken der I.A.A. zum 1. Mai<br />
zu verkaufen, hatte das Ergebnis, daß wir<br />
den Beschluß faßten, ein Drittel des Reinertrages<br />
der Maimarken an die I.A.A. abzugeben,<br />
die unsere Organisation nach<br />
alter Tradition alljährlich verkauft. <strong>Die</strong>s<br />
brachte für die I.A.A. die Summe von<br />
430 Kronen ein. Außerdem wurden bei<br />
verschiedenen Gelegenheiten noch 550<br />
Kronen für internationale Hilfe ausbezahlt,<br />
so daß insgesamt 13 000 Kronen<br />
für internationale Solidarität verausgabt<br />
wurden.<br />
<strong>Die</strong> Aufforderung, die Erzeugnisse aus<br />
Kalifornien zu boykottieren, hat noch<br />
nicht befolgt werden können. Unsere<br />
S.A.C. suchte die übrigen Arbeiterorganisationen<br />
für einen Boykott zu gewinnen,<br />
das Ergebnis war aber bisher noch nicht<br />
zufriedenstellend. An unsere eigenen<br />
Ortsgruppen wurde ein Rundschreiben<br />
gesandt, um ausfindig zu machen, in<br />
welchem Maße unsere Organisation allein<br />
einen Boykott durchführen könne. Wir<br />
sind der Meinung, man sollte keinen Boykott<br />
verhängen, wenn man nicht die Aussicht<br />
hat, daß derselbe auch wirksam werden<br />
wird. Wir arbeiten jedoch in dieser<br />
Richtung weiter und hoffen, in naher Zukunft<br />
zu einem Ergebnis zu kommen.<br />
Der Bolschewismus.<br />
Unsere Organisation ist im großen und<br />
ganzen von den inneren Reibungen verschont<br />
geblieben, die der Bolschewismus<br />
sonst mit seiner „Einigungsarbeit" hervorgerufen<br />
hat. <strong>Die</strong> fruchtlosen Anstrengungen<br />
der Bolschewisten sind in der<br />
Regel von uns ignoriert worden. In zwei<br />
Fällen hat man jedoch eingreifen müssen.<br />
Es handelte sich um zwei kommunistische<br />
Redakteure in Nordschweden, denen Protokollfälschung<br />
und Intrigen nachgewiesen<br />
werden konnten, die sie mit der Absicht<br />
unternahmen, die Organisation unter das<br />
Joch Moskaus zu bringen. Trotz aller<br />
Toleranz war man doch der Meinung, dies<br />
nicht dulden zu können. Beide Redakteure<br />
wurden von der lokalen Organisation<br />
ausgeschlossen, und der Ausschluß<br />
wurde von der Distriktskonferenz bestätigt<br />
<strong>Die</strong> S.A.C. ist nicht gewillt, die