27.06.2013 Aufrufe

Die Internationale I.A.A. V 0.2

Die Internationale I.A.A. V 0.2

Die Internationale I.A.A. V 0.2

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DISKUSSION UBER INTERNATIONALE SOLIDARITÄT 37<br />

in jeder Beziehung wolle auch er. Es müsse aber nie der Boden unter den<br />

Füßen verloren gehen. Theoretisch habe er gegen die Vorschläge Schapiros<br />

nichts einzuwenden, in der Praxis aber ist es nicht möglich. In Mexiko z. B.<br />

das er hier vertrete, ist eine sozialistische Regierung, die unsere Bewegung<br />

fast ebenso hart bekämpfe und unterdrücke wie die Sowjetregierung. Unsere<br />

Kameraden werden von den Regierungssozialisten als Konterrevolutionäre<br />

bekämpft. Es sei aber dennoch nicht möglich, unsere Bewegung zu ver-<br />

nichten, denn sie habe eine Geschichte und ihre Ueberlieferungen in der<br />

Seele des Volkes. Auch in Italien war der Kampf hart, doch hat man unsere<br />

Bewegung nicht gänzlich beseitigen können. Mit Geld könne man gegen<br />

die Reaktion nichts ausrichten, denn wenn wir auch armselige 50000 Dollars<br />

zu Solidaritätszwecken jährlich aufbringen könnten, dann ist das gar nichts<br />

gegen die Kapitalkraft des Kapitalismus. <strong>Die</strong> R.G.I. hat ja die Probe aufs<br />

Exempel gemacht. Sie warf riesige Gelder heraus für die Gewinnung des<br />

lateinischen Amerikas, und doch ist es ihr nicht gelungen, Fuß zu fassen.<br />

<strong>Die</strong> internationale Propaganda kann nur durch die nationale Propaganda<br />

geführt werden. Wenn wir starke Landesorganisationen und nationale Organisationen<br />

haben, dann wird auch die internationale Propaganda eine gute<br />

Heimstätte finden. Ausgaben für internationale Propaganda sollen nach<br />

Möglichkeit eingeschränkt werden, damit alle Mittel für den Kampf der einzelnen<br />

Landesorganisationen verwendet werden können. Er halte den Vorschlag<br />

für ein Ideal, das aber der praktischen Wirklichkeit entbehre.<br />

Diaz. <strong>Die</strong> Kraft der internationalen Propaganda und Aktion liegt nicht<br />

im Sekretariat noch im Verwaltungsausschuß, sondern bei den organisierten<br />

Arbeitern und Organisationen in den einzelnen Ländern selbst. Argentinien<br />

habe immer für internationale Solidarität Gelder aufgebracht. Wenn wir<br />

in unsern Kassen große Summen ansammeln, dann setzen wir deren Verwalter<br />

der Korruption aus. <strong>Die</strong> argentinischen Kameraden haben Gelder<br />

nach Italien geschickt, mit welchen Malatesta die Zeitung weiter herausgeben<br />

konnte. In Argentinien werde in den Organisationen kein systematischer<br />

Beitrag bezahlt. <strong>Die</strong> F.O.R.A. habe 60000 Mitglieder, Beiträge<br />

werden aber nur von etwa 20 000 Mitgliedern im Durchschnitt bezahlt. <strong>Die</strong>se<br />

Art der Regelung werde von anderen als ungeregelt und verwirrt betrachtet,<br />

und doch haben die argentinischen Organisationen stets viel Geld für Solidarität<br />

flüssig machen können, sie geben eine Tageszeitung und etwa<br />

20 Fachzeitungen heraus, sie haben für viele Länder internationale Solidarität<br />

geübt. Argentinien könne einem solch festen Beitrag, wie in den Vorschlägen<br />

gefordert wird, nicht zustimmen, wenigstens nicht jetzt. <strong>Die</strong> Funktionen<br />

des Büros müßten eingeschränkt werden, dann brauche man nicht einen so<br />

großen und teuren Apparat. Man kann Propaganda machen ohne viel Geld<br />

zu haben. Er habe bei der Durchsicht des Kassenberichts gefunden, daß<br />

viele Ausgaben erspart werden konnten.<br />

Kater macht darauf aufmerksam, daß bereits auf dem 1. Kongreß der<br />

I.A.A. von einer internationalen Solidarität durch Vermittlung des Sekretariats<br />

gesprochen wurde. Es wurde auch ein diesbezüglicher Beschluß gefaßt,<br />

dem aber nur wenige Länder nachgekommen sind. Wenn wir uns den<br />

Kassenbericht ansehen, dann finden wir, daß Schweden, Norwegen, Deutschland<br />

ihre Pflicht vollkommen erfüllt haben, andere Organisationen haben<br />

leider ihre Pflicht nicht voll erfüllt. Wenn die F.A.U. Deutschlands nicht<br />

in der ganzen Periode so zahlen konnte, wie sie es gewollt hat, so ist das<br />

auf die außerordentliche Lage zurückzuführen, in der Deutschland sich befand.<br />

<strong>Die</strong> Inflation war ein schwerer Schlag für die deutsche revolutionäre<br />

Bewegung, und wenn da die internationale Solidarität nicht nur von einigen<br />

Landesorganisatioen der I.A.A. ausgeübt worden wäre, sondern von allen<br />

Diskussion über<br />

internationale<br />

Solidarität

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!