27.06.2013 Aufrufe

Die Internationale I.A.A. V 0.2

Die Internationale I.A.A. V 0.2

Die Internationale I.A.A. V 0.2

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aus der Tätigkeit des Sekretariats der I.A.A. 45<br />

Intellektuelle, kurzum jeder, der von der<br />

Flamme der Freiheit erfaßt ist oder auch<br />

nur bescheidene Hoffnung des menschlichen<br />

Fortschritts zu äußern wagt, sie alle<br />

sind Beute und Opfer einer finsteren<br />

Reaktion.<br />

Am meisten haben die revolutionären<br />

Richtungen der Arbeiterbewegung zu<br />

leiden: Anarchisten und Kommunisten.<br />

Unsere Kameraden wurden zu Hunderten<br />

hingemäht, und mit ihnen wurde die<br />

Blüte der revolutionären Jugend, die Hoffnung<br />

der sozialen Revolution zu Grabe getragen.<br />

Väter, Mütter und Geschwister<br />

unserer Kameraden werden verbannt, als<br />

Geisel behalten oder den wilden Komitatschis<br />

Mazedoniens ausgeliefert.<br />

Kameraden! Arbeiter aller Länder!<br />

<strong>Die</strong> Schlachtopfer des Despotismus in Bulgarien<br />

schreien zu euch um Hilfe. Laßt<br />

die Henker am Balkan ihr grausames Werk<br />

nicht fortsetzen! Erhebt eure Stimme des<br />

Protestes gegen die gemeinen Missetaten!<br />

Demonstriert vor den diplomatischen<br />

Vertretungen Bulgariens und zeigt den<br />

grausamen Bütteln, daß eure Leidensbrüder<br />

in Bulgarien von euch nicht verlassen<br />

sind. Fordert Einstellung der Verfolgungen,<br />

Freigabe der Gefangenen, freie<br />

Bahn für den Fortschritt in Bulgarien.<br />

Sorgt dafür, daß das revolutionäre Proletariat<br />

dort unten von seinen Peinigern befielt<br />

wird und seinen Kampf für die soziale<br />

Revolution wieder aufnehmen kann.<br />

Helft den Verfolgten moralisch und<br />

finanziell! Bedenkt, daß ihr alle Brüder<br />

derselben proletarischen Familie seid,<br />

deren Kinder in allen Ländern verbreitet<br />

sind. <strong>Die</strong> Stimme der internationalen Arbeiterschaft<br />

allein vermag dem Wüten des<br />

grausamen Herrscherklüngels Einhalt zu<br />

gebieten! Möge durch die Arbeiterschaft<br />

aller Länder, in allen Orten und Städten<br />

der Ruf gehen:<br />

Nieder mit der bulgarischen Schreckensherrschaft!<br />

Hilfe für die unglücklichen Opfer des<br />

bulgarischen Volkes!<br />

Der Ausschuß der <strong>Internationale</strong>n<br />

Arbeiter-Assoziation.<br />

* * *<br />

Das Marokko-Verbrechen.<br />

An die Arbeiterklasse Frankreichs und<br />

Spaniens!<br />

Kaum sind sechs Jahre ins Land gegangen,<br />

seit das große Völkermorden in<br />

Europa sein Ende gefunden. Ungeheuere<br />

lieh waren die Opfer, welche das werke<br />

tätige Volk aller Länder und besonders in<br />

den kriegführenden Staaten zu bringen<br />

hatte; ungeheuerlich sind die Nachwehen<br />

dieses Monsterverbrechens, deren wirts<br />

schaftliche und politische Folgen fast ausschließlich<br />

auf die Schultern der proletarischen<br />

Klassen fallen. Heute weiß jeder,<br />

daß all die schönen und ideal anmutenden<br />

Parolen, unter welchen der Krieg auf beiden<br />

Seiten geführt wurde, schamlose<br />

Lügen gewesen sind, die nur den Zweck<br />

verfolgten, die breiten Massen hinter das<br />

Licht zu führen, damit sie die imperialistische<br />

Raubmörderpolitik der Schwerindustrie,<br />

der Bank- und Börsenpiraten<br />

und anderer privilegierter Ausbeuterschichten<br />

nicht durchschauten. Millionen<br />

wurden in den Tod gehetzt, Millionen und<br />

aber Millionen wurden dem gräßlichsten<br />

Elend preisgegeben, einzig und allein, um<br />

die unergründlichen Taschen eines internationalen<br />

<strong>Die</strong>bskonsortiums zu füllen.<br />

Noch blutet die Welt aus unzähligen<br />

Wunden, welche ihr durch die imperialistische<br />

Gaunerpolitik der besitzenden<br />

Klassen geschlagen wurden, und schon<br />

zettelt das kapitalistische Raubrittertum<br />

hinter den Kulissen neue Verschwörungen<br />

an, die früher oder später zu neuen Kriegen<br />

führen müssen. In Marokko lodern<br />

bereits die Flammen des organisierten<br />

Massenmordes hoch zum Himmel empor<br />

und Tausende spanische und französische<br />

Soldaten fallen auf dem „Felde der Ehre",<br />

um das „Vaterland zu verteidigen" und<br />

das Prestige ihrer Regierungen zu schützen.<br />

Aber hinter all den gleißenden Redensarten,<br />

die dazu dienen sollen, um den<br />

nationalistischen Furor zu entfesseln, verbergen<br />

sich auch hier wieder dieselben<br />

wirtschaftlichen Interessen privilegierter<br />

Minderheiten, deren robustes Gewissen es<br />

ihnen erlaubt, aus dem Blute hingemordeter<br />

Menschen Gold zu prägen. In diesem<br />

Punkte trifft der große Widersacher<br />

der spanischen und französischen Armeen<br />

in Marokko, Abd-el-Krim, den Nagel auf<br />

den Kopf, wenn er in seinem Manifeste<br />

an die amerikanischen Völker erklärt:<br />

„Europa, durch den Weltkrieg demoralisiert<br />

und in Wut gepeitscht durch die<br />

imperialistischen Bestrebungen seines<br />

eigenen kapitalistischen Systems, hat jedes<br />

Recht verloren, seine Ideen und seinen<br />

Willen Völkern anderer Kontinente aufs<br />

zuzwingen, die von dem Wunsche beseelt<br />

sind, neue Kulturen zu entwickeln, welche<br />

in den Idealen des menschlichen Friedens<br />

und der sozialen Gerechtigkeit wurzeln.<br />

<strong>Die</strong> Völkerschaften der arabischen<br />

Stämme sind bestrebt, das Joch Englands,<br />

Frankreichs, Italiens und Spaniens abzuschütteln<br />

. . . Der ungesunde Patriotismus<br />

der militärischen und katholischen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!