Die Internationale I.A.A. V 0.2
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62 RESOLUTION: I.A.A. UND ANDERE RICHTUNGEN<br />
nären antiautoritären Arbeiterorganisationen allein die natürliche und wahre Organisationsform<br />
darstellen, die dazu fähig ist, die Reorganisation des wirtschaftlichen und<br />
sozialen Lebens auf der Grundlage des freiheitlichen Kommunismus durchzuführen;<br />
daß die politischen Parteien, welchen Namen sie auch tragen mögen, niemals<br />
als die treibende Kraft der wirtschaftlichen Reorganisation angeschen werden<br />
können, da ihre Wirksamkeit lediglich in der Eroberung der Staatsmacht ihren<br />
Ausdruck findet;<br />
daß nicht die Eroberung der politischen Macht, sondern die Ausschaltung jedes<br />
zentralistischen Machtorganismus aus dem Leben der Gesellschaft eines der<br />
Hauptziele der Arbeiterbewegung sein muß, da die Unabhängigkeit der Arbeiters<br />
bewegung die erste Voraussetzung zur Erreichung ihrer Endziele ist.<br />
Mit diesen Prinzipien als Grundlage seiner Wirksamkeit drückt der Kongreß die<br />
Meinung aus, daß jede Bevormundung der Arbeitergewerkschaften die Arbeiterklasse<br />
ihren eigentlichen Zielen und Aufgaben entfremden muß und daß aus diesem Grunde<br />
jede Koalition zwischen den Gewerkschaften und den parteipolitischen Organisationen<br />
schädlich ist.<br />
Der Kongreß verwirft die trügerische Auffassung, die Parteien, deren Ziel es ist.<br />
die politische Macht zu erstreben, mit Ideengruppen, die außerhalb jedes staatlichen<br />
und autoritären Prinzips für die soziale Umwandlung tätig sind, auf dieselbe Stufe stellt.<br />
Angesichts einer Lage, die für die Arbeiterklasse aller Länder voller Gefahren ist,<br />
vertritt der II. Kongreß der I.A.A. die Meinung, daß es die Pflicht der revolutionären<br />
Syndikalisten ist:<br />
energischer als je die Werbearbeit für den Syndikalismus fortzusetzen auf der<br />
Grundlage der Prinzipien, die in den Statuten der I.A.A. festgelegt sind,<br />
an irgendeiner Einigungskomödie, die von jenen unternommen wird, die die<br />
Arbeiterbewegung vernichten und sie zur Beute von irgendwelchen politischen Parteien<br />
machen wollen, nicht teilzunehmen;<br />
die I.A.A. zum Sammelpunkt aller revolutionären antistaatlichen Gewerkschaftskräfte<br />
der ganzen Welt zu machen.<br />
III.<br />
Resolution über den Kampf gegen die internationale Reaktion.<br />
Der Kongreß betrachtet die elementare Freiheit der Presse, des Wortes und der<br />
Koalition für die Kämpfe der Arbeiter als unentbehrlich.<br />
<strong>Die</strong>se Freiheiten sind das Ergebnis vergangener Revolutionen, und die Verteidigung<br />
oder Wiedererringung derselben hängt stets von der Kraft des Widerstandes ab, den<br />
das organisierte Proletariat zu leisten imstande ist. Sie sind eine kostbare Erbschaft,<br />
die fortgesetzt erweitert werden muß und niemals der Gnade irgendeiner Regierung<br />
anvertraut werden darf.<br />
Der Kongreß ist der Meinung, daß die revolutionären und antiautoritären Gewerkschaften,<br />
die in der I.A.A. vereinigt sind, durch sich selber gegen jede Kompromißgefahr<br />
mit allen Parteien und Organisationen, welche nach der Macht streben, gefeit<br />
sind, selbst dann, wenn sich ihre Wege mit andern politischen Kräften kreuzen im<br />
Kampfe gegen eine militärische oder bürgerliche Diktatur. Im Kampfe gegen die<br />
bolschewistische Diktatur erklärt der Kongreß, daß jedes, selbst vorübergehendes<br />
Zusammengehen mit irgendwelchen staatlichen Elementen oder Organisationen unmöglich<br />
ist.<br />
<strong>Die</strong>ses mögliche Zusammentreffen darf das Proletariat nicht in die Illusion wiegen,<br />
daß die bürgerliche Demokratie, wie revolutionär sie sich in gewissen Momenten auch<br />
geben mag, den Wunsch oder das Interesse hätte, zu ihren alten revolutionären Ueberlieferungen<br />
zurückzukehren. Der Widerstand der Arbeiterklasse als organisierte Kraft<br />
im sozialen Kampfe hat selbst die liberale Bourgeoisie zur Mitschuldigen und zur Stütze<br />
der Diktatur gemacht, wenn sie sich auch in der Theorie gegen dieselbe auflehnte.<br />
Der Kongreß ist der Meinung, daß das Proletariat in jedem Falle nur getäuscht<br />
werden kann, wenn es, anstatt die eventuellen Wirkungen der demokratischen Opposition<br />
gegen irgendeine Diktatur auszunutzen, zum Instrument der Demokratie wird<br />
und auf diese Weise nicht imstande ist, für sich den geringsten Vorteil zu erlangen,<br />
ja zum Gefangenen der politischen Konsequenzen dieses Kompromisses wird.<br />
Der Kongreß ermahnt die Arbeiterklasse jener Länder, die von dem Wüten der<br />
Diktatur betroffen sind, ihr Vertrauen in den Klassenkampf zu bewahren, und dort,