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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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<strong>Die</strong> Lage in Spanien<br />

<strong>Die</strong> Lage in Spanien.<br />

Von F. Carbo, Spanien.<br />

Ohnmacht und Feigheit der politischen Oppositionsparteien — Verrat der<br />

Linkspolitikanten — die Konföderation der Arbeit (CNT) — Das Direktorium<br />

macht den Weg frei für seine Nachfolgeschaft — <strong>Die</strong> Angeklagten des nichts<br />

stattgefundenen Attentates gegen Alphons den XIII. und Primo de Rivera.<br />

Von allen Tagesfragen beherrscht eine alle anderen, weil sie für die<br />

Oeffentlichkeit im allgemeinen und für die Arbeiterschaft im besonderen das<br />

größte Interesse hat: das ist die Frage nach dem, was die Politiker der Linken<br />

wollen, was sie tun können, und zu tun gedenken. Man wartet vergeblich<br />

darauf, daß sie ein für allemal ihre Stellung klarlegen. Man fragt sie vergeblich,<br />

es möglichst bald zu tun.<br />

Alle empfindsamen Geister, die nicht sektiererisch und unvoreingenommen<br />

sind, sind der Meinung, daß man durch ihren Fehler bedauerlicherweise<br />

zwei Jahre verloren hat, während welcher die Diktatur nicht nur einen<br />

Augenblick innehielt, sondern ihre Brutalitäten und Verbrechen vervielfachte.<br />

Es ist jedoch notwendig, unverzüglich zu wissen, woran man sich halten<br />

soll. Es ist erforderlich, zu wissen, mit wem man rechnen kann und mit<br />

wem man nicht rechnen kann. Genug des ungerechtfertigten Wartens.<br />

Genug der unverständlichen geschmacklosen und trüben Manöver. Es ist<br />

dringend notwendig, den verkleideten Feuerlöschern die Maske abzureißen,<br />

wenn sie eine haben. Wir haben es eilig, denn wir ersticken. Denn unser<br />

Fleisch und Blut und unsere Seele können die Ketten der Sklaverei nicht<br />

länger ertragen. Denn unsere Würde und unsere Lebensauffassung erfordern<br />

entscheidende Anstrengungen, um diese Ketten zu brechen.<br />

<strong>Die</strong> Zeit des ständigen Aufschubs, der übertriebenen Vorsicht und —<br />

sagen wir das rechte Wort — der kindischen Furcht, unwürdig derer, die<br />

unter den Schlägen des Tyrannen seufzen, ist vorüber. Alles dies führt die<br />

Arbeiterklasse erst zur Enttäuschung und dann zum gefährlichsten<br />

Skeptizismus.<br />

Wie ich es bereits oftmals gesagt habe, sind gewisse Linksparteien im<br />

reichlichen Besitze von unerläßlichen Mitteln zur Vorbereitung einer gemeinsamen<br />

Erhebung, ohne welche es unmöglich ist, das erzreaktionäre spanische<br />

Regime zu beseitigen. Sie haben immer noch formell versprochen, diese<br />

Mittel in den <strong>Die</strong>nst der Revolution zu stellen. Jedoch die Zeit vergeht<br />

und die fraglichen Mittel bleiben aus, obwohl die Umstände nicht günstiger<br />

sein können für den Erfolg des geplanten Unternehmens. Kann man hoffen,<br />

daß sie ihrem Versprechen Ehre erweisen? Warum haben sie es dann nicht<br />

schon getan? Worauf warten Sie? Wir kennen sie zu gut, um uns ihnen<br />

blind anzuvertrauen. Wir wissen durch schmerzliche Erfahrung, wessen<br />

sie fähig sind. <strong>Die</strong> Lehren der jüngsten Vergangenheit haben uns gezeigt,<br />

mit welcher Leichtfertigkeit sie ihre Verpflichtungen verletzten und das<br />

Gewehr auf der Schulter wechseln, wenn ihre Sonderinteressen es ihnen<br />

ratsam erscheinen lassen, die allgemeinen Interessen, die Interessen der<br />

Freiheit und den allgemeinen Wohlstand zurückzustellen. Gewöhnlich fürchten<br />

sie von einer Revolution mehr als von der blutigsten Diktatur. Man kann<br />

behaupten, daß zur Zeit sie die hauptsächlichsten Stützen de Riveras sind.

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