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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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sind zur Zeit schwer anzugeben. <strong>Die</strong> Mitgliedskarten<br />

für das Jahr 1925 (in Frankreich<br />

werden die Mitgliedskarten jedes<br />

Jahr erneuert) sind noch lange nicht vollständig<br />

ausgegeben, und es bilden sich<br />

tagtäglich einige neue Organisationen.<br />

<strong>Die</strong> Bauarbeiterföderation verhält sich bis<br />

zu ihrem kommenden Kongreß, der im<br />

Juni stattfinden wird, abwartend. Wenn<br />

der Kongreß beschließt, sich der U.F.S.A.<br />

anzuschließen, wie wir es hoffen, dann<br />

würde unsere Mitgliederzahl sich auf<br />

50 000 belaufen.<br />

Im Laufe dieses Jahres wird die U.F.S.A.<br />

einen Kongreß einberufen, auf welchem<br />

die Organisationsform und Struktur endgültig<br />

beschlossen wird. <strong>Die</strong>ser Kongreß<br />

wird natürlich auch die Frage der internationalen<br />

Verbindung ins Auge fassen<br />

müssen. Schon jetzt hat das Exekutivkomitee<br />

das Mandat erhalten, mit der<br />

I.A.A. in Verbindung zu treten und mit<br />

ihr die internationalen Ereignisse zu verfolgen.<br />

.<br />

Das Ziel der U.F.S.A. besteht zunächst<br />

darin, alle Kräfte zu vereinigen, die sich<br />

aus den beiden Gewerkschaftsbünden zurückgezogen<br />

haben, und den revolutionärssyndikalistischen<br />

Geist zu neuem Leben<br />

zu erwecken, der jetzt fast vollständig<br />

verschwunden ist.<br />

Wenn nach diesem Plane gearbeitet<br />

wird, dann kann die Arbeiterbewegung<br />

Frankreichs wieder zu neuem Leben erweckt<br />

werden. <strong>Die</strong>se Arbeit erfordert<br />

natürlich Zeit, und wir wissen wohl, daß<br />

wir sie so schnell nicht beenden können.<br />

Unsere Gegner sind noch sehr stark, die<br />

Ereignisse, die der Arbeiterklasse ihre<br />

Irrtümer zeigen werden, sind noch zu<br />

weit entfernt, als daß wir hoffen können,<br />

daß unser Standpunkt und unsere Methoden<br />

endgültig zum Siege gelangen, ehe<br />

eine Zeit verstreicht. <strong>Die</strong>se Zeit wird<br />

aber trotz alledem kommen, und wir<br />

hoffen, daß die französische Arbeiterklasse<br />

vielleicht schneller als man allgemein<br />

glaubt, ihr wahres Klassenbewußtsein<br />

wiederfinden und die Tradition der<br />

Vergangenheit wieder aufnehmen wird.<br />

In bezug auf die Einheit der Arbeiterbewegung<br />

verhält sich die U.F.S.A. natürlich<br />

abwartend. Wir müssen hier erklären,<br />

daß sämtliche Arbeiter Frankreichs<br />

— wir sprechen allerdings nicht<br />

von den Führern und Generalstäblern der<br />

Arbeiterschaft — die Einheit mit allen<br />

Kräften und von ganzem Herzen wünschen.<br />

Sie sehen in der Verwirklichung der Einheit<br />

der Arbeiterbewegung zuerst auf<br />

FRANKREICH 125<br />

nationalem und dann auf internationalem<br />

Gebiete die einzige Möglichkeit, dem<br />

Weltkapitalismus Widerstand zu leisten<br />

und der Gefahr zu entgehen, die für sie<br />

die Annahme des Dawesplanes für ganz<br />

Europa, Rußland inbegriffen, bedeutet.<br />

Wenn wir noch nicht in die laufenden<br />

Verhandlungen eingreifen, die den nahen<br />

Eintritt der C.G.T.U. in den alten Gewerkschaftsbund<br />

(C.G.T.) zum Ziele<br />

haben, so glauben wir doch, daß wir uns,<br />

bei Gefahr, von der Bildfläche zu verschwinden,<br />

von diesen Verhandlungen<br />

nicht fernhalten können, wenn dieser<br />

Schritt verwirklicht wird. Wenn ein Kongreß<br />

stattfindet, der der Einigung geweiht<br />

ist, nachdem die C.G.T.U. in die C.G.T.<br />

eingetreten ist, dann müssen wir an demselben<br />

teilnehmen.<br />

Auf einer der letzten Ausschußsitzungen<br />

des <strong>Internationale</strong>n Gewerkschaftsbundes<br />

wurde folgender Beschluß gefaßt:<br />

„Der vom 5. bis 7. Februar 1925 in<br />

Amsterdam tagende Ausschuß des <strong>Internationale</strong>n<br />

Gewerkschaftsbundes,<br />

nachdem er Kenntnis genommen hat<br />

von der Korrespondenz zwischen dem<br />

I.G.B. und dem All-Russischen Gewerkschaftsrat,<br />

beauftragt den Vorstand des I.G.B.,<br />

dem AllsRussischen Gewerkschaftsrat<br />

mitzuteilen, daß der I.G.B, sich bereiterklärt,<br />

den AllsRussischen Gewerkschaftsrat<br />

zuzulassen, wenn dieser<br />

Wunsch geäußert wird;<br />

er erklärt sich ebenfalls bereit, sobald<br />

die russischen Gewerkschaften diesen<br />

Wunsch zum Anschluß an den I.G.B.<br />

zur Kenntnis gebracht haben, auf Ersuchen<br />

in Amsterdam eine Konferenz<br />

mit dem russischen Gewerkschaftsrat<br />

abzuhalten zwecks gegenseitigen Gedankenaustausches.:<br />

<strong>Die</strong>sen Beschluß kommentiert Jouhaux<br />

auf folgende Weise:<br />

„<strong>Die</strong> russischen Gewerkschaften haben<br />

also Gelegenheit, nun deutlich zu sagen,<br />

ob sie in den <strong>Internationale</strong>n Gewerkschaftsbund<br />

eintreten wollen oder<br />

nicht. Sie wissen auch, daß sie die<br />

Rote Gewerkschafts-<strong>Internationale</strong> draußen<br />

lassen müssen, und daß von dem<br />

Ersatzmittel der „Einheitsfront", das<br />

der Vorschlag des Einheits - Weltkongresses<br />

der Arbeiterschaft sein soll,<br />

nicht die Rede sein kann."<br />

(„Peuple" vom 15. II. 25.)<br />

Es wird hier also eine recht rasche Auflösung<br />

der R.G.I. angenommen. Es besteht<br />

wohl auch kein Zweifel, daß die

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