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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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ein Syndikalist in Arbeit eingestellt war, versuchten sie ihn in die reformistische<br />

Gewerkschaft zu zwingen, mißglückte das, so wurde er dem Arbeitgeber überlassen,<br />

der den syndikalistischen Arbeiter auf die Straße warf. <strong>Die</strong> Kommunisten<br />

und Gewerkschaftler hetzen jetzt zur Fortsetzung dieses Kampfes, der nun einen<br />

mehr öffentlichen Charakter annahm.<br />

In der letzten Zeit schließen sich unserer Organisation immer mehr und mehr<br />

Eisenbahnbauarbeiter an, und die Stellung der Gewerkschaftsführer beginnt ein<br />

wenig zu schwanken. Eine weitere bedenkliche Entwicklung soll also unbedingt<br />

verhindert werden, wozu ein Kampf mit allen möglichen schmutzigen Mitteln,<br />

Lügen und Verleumdungen entfaltet wurde. In dieser Kampagne gehen die Kommunisten<br />

voran; gegenüber 17 kommunistischen und sozialdemokratischen Tagesblättern<br />

und einer Menge von Wochenschriften verfügen wir bloß über zwei<br />

kleine Wochenblätter, so daß es uns nicht immer möglich ist, alle Angriffe gebührlich<br />

zurückzuweisen.<br />

Neben unserem Blatte „Alarm" wurde im Bereiche der Rynkanwasserkräfte<br />

von unserer dortigen Organisation eine zweite Wochenschrift, betitelt „Maane",<br />

herausgegeben, doch ist die Verbreitung der Zeitschriften eine geringe und unser<br />

Buchverlag hat auch noch nicht die rechte Bedeutung. Trotz alledem haben wir<br />

das Recht, mit Hoffnung in die Zukunft zu sehen.<br />

<strong>Die</strong> unter bolschewistischer Herrschaft leidende Gewerkschaftsbewegung hat<br />

in den letzten Zeiten eine derart traurige Rolle gespielt, daß die Arbeiter, sobald<br />

sich hierzu eine annehmbare Gelegenheit bietet, massenweise die Stätte bolschewistischer<br />

Gewerkschaftspolitik mit etwas umtauschen würden, das ihnen mehr<br />

Halt und Stütze bietet; und da bleibt nichts anderes übrig als der Syndikalismus.<br />

<strong>Die</strong> Gewerkschaftsführer, zusammen mit den Bolschewisten, haben Hand in<br />

Hand mit der Regierung ein Schiedsgerichtsgesetz zustande gebracht, wodurch die<br />

Gewerkschaften unter eine staatliche Ueberwachung gestellt werden. Das neue<br />

Schiedsgerichtsgesetz brachte den Arbeitern solch gewaltige Lohnherabsetzungen<br />

ein, daß der Glaube an die revolutionären Führer stark zu schwinden beginnt. Nun<br />

wagen die Kommunisten das neue Gesetz nicht mehr offen zu verteidigen, trotzdem<br />

der Führer der gewerkschaftlichen Landesorganisation, Ole O. Lian, als Belohnung<br />

für seine Tätigkeit von der Regierung zur Genua-Konferenz gesandt wurde, während<br />

einem anderen kommunistischen Führer, Olaf Scheflö, für dieselbe „revolutionäre"<br />

Leistung die Direktorstelle im staatlichen Weinbetrieb mit 12 000 Kronen Jahresgehalt<br />

(viermal soviel als das staatliche Schiedsgericht den Arbeitern zuerkennt)<br />

zugedacht wurde. Jetzt müssen die Bolschewisten — unter dem Druck der Stimmung<br />

unter der Arbeiterschaft — erklären, daß es ein Fehler war, mit der bürgerlich-liberalen<br />

Regierung zusammenzugehen, und um die Gemüter der Arbeiter vom<br />

gefährlichen Thema abzulenken, propagieren sie jetzt die Teilnahme an den<br />

Gemeindewahlen.<br />

Es ist nur eine Frage kurzer Zeit, bis die Arbeiter Norwegens die infamen<br />

Betrügereien ihrer Führer durchblicken und verstehen werden, daß Rettung bloß<br />

die eigene revolutionäre Aktion bringen kann, und dann werden die Organisationen<br />

des revolutionären Syndikalismus in Norwegen in der Richtung der wirtschaftlichen<br />

Freiheit und des sozialen Friedens durchdringen.<br />

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