Die Internationale I.A.A. V 0.2

Aus der Internationale des Syndikalismus 43
Bevölkerung bilden, lehnen die türkische Herrschaft nachdrücklich ab. Alle
aber sind gelähmt durch das Entsetzen vor dem türkischen Militärterror, der
mit dem bulgarischen und ungarischen eine besondere Verwandtschaft zeigt.
Das möchte sich ganz leidlich hören, wenn man sich den Schutz dieser
Menschen in Mossul als politisch und militärisch möglich vorstellt. Aber
dieser Schutz liegt der Downing-Street nicht am Herzen; sie würden in strategischen
Rückzügen die Mossuler dem türkischen Schwert preisgeben, wie
es zu ewiger Schmach die französischen Militaristen mit den armenischen
Flüchtlingen in Silizien taten.
So tun sich, während die Räuber um die Beute der Oelschätze
würfeln, für den international fühlenden Proletarier in typischer
Weise schwere und allertiefste Abgründe der Entscheidung auf. Und
er fragt sich, was tut das bolschewistische Rußland? Und was könnte
es tun? Nun, es hat die türkischen Militärbestien à la Enver, Dschemal und
Mustafa Kemal begünstigt wie die deutschen Nationalbolschewisten, und
hat eingeborene tatarische Bevölkerungen Innerasiens in der Hungerperiode
zugunsten von Russen ihres letzten Getreides beraubt. Seine Dichter preisen
russische Bauern, die in der Steppe mit Kirgisen umspringen, wie australische
Siedler mit Eingeborenen. Selten genug also ist auch heute die Realisierbarkeit
einer moralisch tief gegründeten politischen Entscheidung. Grund zur
Verzweiflung? Nein! Sondern zur Anspannung des Willens und zur Schärfung
der Gewissen aller künftigen Situationen gegenüber! Gerade dem freiheitlichen
Sozialismus auf föderativer Grundlage sind die Waffen in die Hand
gegeben, das rassenverhetzende imperialistische Großsystem zu kritisieren
und zu demoralisieren, um höherer Menschheitsziele willen. Th. A.
Aus der Internationale des Syndikalismus.
Im Jahre 1925 haben seit dem II. Kongreß
der I.A.A. Landeskongresse oder
Landeskonferenzen von vielen der I.A.A.
angeschlossenen syndikalistischen Organisationen
stattgefunden. Wir registrieren
Kongresse in folgenden Ländern:
Deutschland. Der 15. Kongreß
der F.A.U.D, fand vom 10.—13. April 1925
in Dresden statt. Den Bericht vom
II. Kongreß der I.A.A. gab A. Souchy. Die
Beschlüsse des internationalen Kongresses
wurden vom deutschen Kongreß gutgeheißen.
Es wurde sodann ein Beschluß
gefaßt, „in Anlehnung an die Resolution 7
des II. Kongresses der I.A.A. die Bildung
einer internationalen Aktionskommission,
aus drei Personen bestehend, vom Kongreß
zu erwählen". Diese Kommission hat
die Aufgabe, die I.A.A. in den Massen
der deutschen Arbeiter populär zu
machen. Die Beitragsfrage an die I.A.A.
wurde ebenfalls in Uebereinstimmung mit
dem internationalen Kongreß gelöst durch
Annahme folgenden Beschlusses: „Der
15. Kongreß der F.A.U.D, beschließt, den
Beitrag für die I.A.A. auf 10 Pfennig pro
Mitglied und Vierteljahr festzusetzen. Die
geleisteten Beiträge werden durch die
Syndikalistische Landeskongresse
I.A.A.-Marke im Mitgliedbuch quittiert.
Die Abführung der Beiträge erfolgt durch
Vermittlung der Geschäftskommission an
das Sekretariat der I.A.A.."
Alle anderen Beschlüsse, die Prinzipien
sowie die Tätigkeit der revolutionären
Syndikalisten betreffend, wurden als Richtlinien
angenommen.
Schweden. Der VI. Kongreß der
Zentralorganisation der schwedischen Arbeiter
(S.A.C.) fand in Stockholm vom
31. Mai bis 9. Juni statt. Die I.A.A. war
vertreten durch A. Souchy. Den Bericht
vom II. Kongreß der I.A.A. gab Albert
Jensen. Die Berichterstattung wurde gutgeheißen
und die Beschlüsse des internationalen
Kongresses anerkannt. Der
Kongreß war dafür, daß die syndikalistische
Organisation sich eifriger mit
der Jugend beschäftigen solle, diese mit
den syndikalistischen Ideen bekannt
machen und syndikalistische Jugendorganisationen
bilden solle. Die Erhöhung
des Beitrages an die I.A.A. wurd in Uebereinstimmung
mit dem Beschlüsse des
II. internationalen Kongresses beschlossen.
Portugal. Vom 23.-29. September
fand in Santarem der Kongreß der portu-