27.06.2013 Aufrufe

Die Internationale I.A.A. V 0.2

Die Internationale I.A.A. V 0.2

Die Internationale I.A.A. V 0.2

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

stehen, eine Arbeitsbörse. <strong>Die</strong>se hat zunächst<br />

die Aufgabe, alle Dinge, welche<br />

die Gesamtheit am Orte betreffen, gemeinsam<br />

zu besprechen und wenn möglich,<br />

bessernd einzugreifen. Sie haben<br />

weiter für die Ausbildung der Kameraden<br />

auf allen Wissensgebieten zu wirken,<br />

wobei die höheren Kulturabgaben, welche<br />

den Arbeitern zugänglich gemacht werden<br />

müssen, nicht an letzter Stelle stehen. <strong>Die</strong><br />

Pflege des solidarischen Geistes und tatkräftigen<br />

Füreinander-Eintretens ist ihre<br />

Hauptaufgabe. <strong>Die</strong>se Ortsbörsen sind<br />

schon in verschiedenen Landesteilen zu<br />

Kreis- und Provinzbörsen zusammengefaßt<br />

und ist die Zeit schon abzusehen,<br />

daß diese neben den Landesföderationen<br />

der Industrien, sich auch über das ganze<br />

Land zu einer Landes-Arbeitsbörse zusammenschließen.<br />

Schon in der letzthin verflossenen Zeit<br />

hat sich gezeigt, daß die Provinzbörsen<br />

in einigen Landesteilen auf dem Gebiete<br />

der Pflege der Solidarität ganz Außerordentliches<br />

geleistet haben, so daß sie<br />

Kämpfe um bessere Löhne und Arbeitszeit<br />

usw. ohne die Hilfe anderer Landesteile<br />

anzurufen, ganz allein finanziert<br />

haben. Welche Aufgaben den beiden<br />

Organisationen zufallen, in der heutigen<br />

kapitalistischen Gesellschaftsordnung und<br />

für die Zukunft, das ist in der Prinzipienerklärung<br />

der F.A.U.D. und in ihrem organisatorischen<br />

Aufbau gründlich umschrieben.<br />

<strong>Die</strong> Finanzierung der Börsen<br />

geschieht durch die Ortsvereine der Industriearbeiter<br />

aller Kategorien.<br />

5. <strong>Die</strong> Geschäftskommission.<br />

Den antizentralistischen, also antiautoritären<br />

Grundsätzen .getreu, hat auch die<br />

F.A.U.D. keinen Zentralvorstand, sondern<br />

eine Geschäftskommission, welche keinerlei<br />

autoritäre Rechte besitzt. <strong>Die</strong>se Kommission,<br />

die aus neun Mitgliedern<br />

besteht, wird auf jedem stattfindenden<br />

ordentlichen Kongreß neugewählt.<br />

Jedoch können die bisherigen<br />

Mitglieder immer wieder gewählt<br />

werden, wenn diese sich zur Wahl stellen.<br />

Von den neun Mitgliedern bestimmt der<br />

Kongreß den Vorsitzenden, den Kassierer<br />

und den Redakteur, welche letzteren besoldet<br />

werden. <strong>Die</strong> Geschäftskommission<br />

ist die oberste ausführende Instanz der<br />

F.A.U.D. Sie hat die Pflicht, die Ideen des<br />

Syndikalismus in Wort und Schrift zu verbreiten<br />

und zu vertiefen; den organisatorischen<br />

Zusammenhalt der Vereine zu<br />

pflegen; bei Streiks und Aussperrungen<br />

DEUTSCHLAND 121<br />

das solidarische Zusammenwirken aller<br />

der F.A.U.D. angeschlossenen Organisationen<br />

untereinander zweckdienlich zu<br />

vermitteln und im Bedarfsfalle die hierfür<br />

notwendigen Unterstützungssummen<br />

von den angeschlossenen Gewerkschaften<br />

einzufordern und den streikenden Genossen<br />

zuzustellen. <strong>Die</strong> Geschäftskommission<br />

hat im Interesse der „Freien Arbeiter-Union<br />

Deutschlands" über die bei<br />

ihr eingehenden Gelder zu verfügen; sie<br />

hat das Organ „Der Syndikalist" herauszugeben<br />

und darin alle Bekanntmachungen,<br />

die Gesamtbewegung betreffend, allen Gewerkschaften<br />

zur Kenntnis zu bringen.<br />

Außerdem unterhält die Geschäftskommission<br />

einen umfangreichen Buchhandel.<br />

Im Verlage der Geschäftskommission ist<br />

sämtliche syndikalistische und anarchistische<br />

Literatur in deutscher Sprache vorhanden,<br />

teils von ihr selbst verlegt, teils<br />

im Sortiment.<br />

6. <strong>Die</strong> Beitragsregelung an das Büro<br />

der I.A.A,<br />

Laut Beschluß des ersten Kongresses der<br />

<strong>Internationale</strong>n Arbeiter-Assoziation hat<br />

jede Landesorganisation von jedem Beitrag<br />

ihrer Mitglieder ½ Prozent an die<br />

I.A.A. abzuführen. Da nun die Ortsvereine<br />

der F.A.U.D. auch in bezug auf Beitragserhebung<br />

ihr Selbstbestimmungsrecht<br />

haben, also die Geschäftskommission hierüber<br />

nichts zu bestimmen hat und auch<br />

eine Zentralkasse nicht besteht, hat die<br />

Geschäftskommission Marken anfertigen<br />

lassen. <strong>Die</strong>se Marken tragen die Aufschrift<br />

„10 Pfennig. I.A.A.." <strong>Die</strong> Marken<br />

werden allvierteljährlich den Ortsvereinen<br />

übersandt und die Mitglieder haben die<br />

Pflicht, eine solche von dem zuständigen<br />

Kassierer zu entnehmen und ihrem Mitgliedsbuche<br />

einzuverleiben. Auf Grund<br />

dieser Einrichtung ist es möglich gewesen,<br />

daß die Geschäftskommission für das<br />

Jahr 1924 an das Büro der LA.A. die<br />

Summe von 2125,— Mark (Zweitausendeinhundertfünfundzwanzig<br />

Goldmark) abführen<br />

und noch einen Teil von dem Ertrage<br />

ihrem Agitationsfonds zuführen<br />

konnte.<br />

Außerdem hat die Geschäftskommission<br />

„<strong>Die</strong> <strong>Internationale</strong>, Organ der <strong>Internationale</strong>n<br />

Arbeiter-Assoziation" in deutscher<br />

Sprache in Gemeinschaft mit dem Sekretariate<br />

der I.A.A. in einer Auflage von je<br />

2500 Exemplaren herstellen lassen und das<br />

Exemplar für 0,60 Mark vertrieben.<br />

- - -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!