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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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92 AUFRUFE DER I.A.A.<br />

Von unvergeßlicher Wichtigkeit ist die Tatsache, daß es die Frage der politischparlamentarischen<br />

Beteiligung war, welche die Erste <strong>Internationale</strong> gespalten hat und<br />

ihren stolzen Bau in Trümmer schlug. In dem Augenblicke, als die berüchtigte Londoner<br />

Konferenz den Beschluß faßte, die der <strong>Internationale</strong> angeschlossenen Föderationen<br />

und Sektionen obligatorisch zur parlamentarischen Betätigung zu verpflichten,<br />

in diesem Augenblick impfte man dem großen Arbeiterbund den Keim des Todes ein.<br />

Ein mahnendes Beispiel dafür, wie schon damals die Politik die Arbeiter nicht einte,<br />

sondern ein Element der Zersplitterung und der inneren Zersetzung war und bis auf<br />

den heutigen Tag geblieben ist.<br />

Aber die Ideen der alten Internatonale gingen nicht zugrunde. Sie finden auch<br />

heute wieder ihren Ausdruck in den Organisationen, welche in der neuen <strong>Internationale</strong>n<br />

Arbeiter-Assoziation eine Allianz gegen Lohnsklaverei und staatliche Bevormundung<br />

geschlossen haben. In diesem Sinne begrüßen wir den Gründungstag der<br />

alten <strong>Internationale</strong>. Es lebe die neue <strong>Internationale</strong> der wirtschaftlichen Kampforganisationen<br />

des arbeitenden Volkes.<br />

- - -<br />

An die Organisationen der I.A.A.!<br />

An die Arbeiter aller Länder!<br />

Das Verwaltungsbüro der <strong>Internationale</strong>n Arbeiter-Assoziation hält es für seine<br />

Pflicht, die ihm angeschlossenen Organisationen und darüber hinaus die revolutionäre<br />

Arbeiterschaft auf den III. Kongreß der Roten Gewerkschaftsinternationale aufmerksam<br />

zu machen, der in Moskau abgehalten wurde. Auf diesem Kongreß wurden Beschlüsse<br />

gefaßt, die der revolutionären Arbeiterbewegung in allen Ländern zur Gefahr<br />

werden können, wenn wir uns nicht rechtzeitig dagegen zur Wehr setzen. War die<br />

bisherige Taktik der R.G.I. auf ihrem I. und II. Kongreß auf den Fang der freiheitlichen<br />

Arbeiterbewegung berechnet, so hat man auf dem III. Kongreß eine neue Kursrichtung<br />

eingeschlagen: der Anarcho-Syndikalismus soll auf das schärfste bekämpft werden.<br />

Daneben sucht man unter der Parole der „Einheitsfront" eine Annäherung an die<br />

reformistische Arbeiterbewegung und eine Vereinigung mit den reformistischen<br />

Amsterdamern, die man bisher als Verräter der Arbeiterbewegung bezeichnete.<br />

<strong>Die</strong> neue Taktik der Roten Gewerkschaftsinternationale ist also:<br />

Kampf den Anarcho-Syndikalisten und Vereinigung mit den Reformisten.<br />

Der Kampf gegen den Anarcho-Syndikalismus ist ein Kampf gegen die I.A.A.<br />

In dem von dem III. Kongreß der R.G.I. veröffentlichten Aufruf „Gegen den weißen<br />

Terror" entblödet man sich nicht, die Worte auszusprechen: „Der weiße Terror findet<br />

in den Sozialdemokraten und auch in den Anarcho-Reformisten aller Länder treue<br />

Verbündete." <strong>Die</strong>s sagen Leute, die ihre Existenz den Geldern der russischen Regierung<br />

verdanken, einer Regierung, die im eigenen Lande einen blutigen Ausrottungskampf<br />

führt gegen jede revolutionäre und sozialistische Regung, die die Abschlachtung Tausender<br />

Kronstädter Matrosen auf dem Gewissen hat, die mit dem italienischen Faschismus<br />

Verträge abschließt und den Gesandten Mussolinis in Moskau feierlich empfängt.<br />

Der III. Kongreß hat den Anhängern der R.G.I. vorgeschrieben, auf welche Weise<br />

der revolutionäre Syndikalismus bekämpft werden soll. Der Spanier Maurin erklärte,<br />

daß „die Erfahrung in Spanien ihn davon überzeugt habe, daß der Kampf gegen den<br />

Anarcho-Syndikalismus eine notwendige Vorbedingung sei."<br />

In der Resolution über die Aufgaben der Anhänger der R.G.I. in den skandinavischen<br />

Ländern heißt es, es sei erforderlich, „die anarcho-syndikalistischen Führer zu<br />

entlarven, ihren Verrat an der Sache der Arbeiter aufzudecken und alles daranzusetzen,<br />

um die Leitung der Gewerkschaften ihren Händen zu entreißen."<br />

Ueber die südamerikanischen Staaten wird in einer Resolution gesagt, daß dort<br />

„die Anarchisten infolge der aus Frankreich und Spanien übertragenen syndikalistischen<br />

Traditionen einen dominierenden Einfluß ausüben. Gegenwärtig jedoch befindet sich<br />

der Anarchismus in einer inneren Krise. So schufen seine Anhänger in Erkenntnis der<br />

Fruchtlosigkeit ihrer Bemühungen gemeinsam mit den Gelben eine Einheitsfront zum<br />

Zwecke des Kampfes gegen den Anschluß an irgendeine der bestehenden internatio-

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