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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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DISKUSSION ÜBER INTERNATIONALE SOLIDARITÄT<br />

Spieles will Redner darstellen, wie notwendig internationale Solidarität ist.<br />

Redner anerkennt den Antrag Schapiros, macht jedoch den Zusatzantrag,<br />

diese Vorschläge den Landesorganisationen zur Prüfung vorzulegen.<br />

Souchy macht darauf aufmerksam, daß bereits auf der Vollkonferenz<br />

des internationalen Ausschusses in Innsbruck die Frage der Beiträge und der<br />

Solidarität diskutiert wurde. Man stellte sich vor allem die Frage, wie die<br />

romanischen Sektionen, vor allem in Amerika, zur Erfüllung ihrer Beitragspflicht<br />

herangezogen werden könnten. Man beschloß, Solidaritäts- und<br />

Propagandamarken herauszugeben. Leider haben gerade diejenigen Sektionen,<br />

für welche die Marken bestimmt waren, nur in ungenügendem Maße<br />

davon Gebrauch gemacht, so daß die Erfassung der ungenügend bezahlenden<br />

Sektionen nicht erreicht worden ist. <strong>Die</strong> Kameraden Argentiniens mögen<br />

doch einmal ihre Vorschläge machen, wie nach ihrer Meinung das Sekretariat<br />

der I.A.A. arbeiten sollte, wie in Fällen dringender Notwendigkeit schnelle<br />

Hilfe in internationalem Maßstabe geleistet werden könne ohne Schaffung<br />

eines internationalen Fonds. Redner erinnert an den Bergarbeiterstreik in<br />

Deutschland. <strong>Die</strong> I.A.A. richtete einen Aufruf anläßlich dieses Streiks an<br />

die internationale Arbeiterschaft, der jedoch nur platonisches Echo fand.<br />

<strong>Die</strong> Rote Hilfe der Kommunisten dagegen unterstützte die Streikenden<br />

materiell, und wenn diese Unterstützung auch nicht groß war, so blieb doch<br />

der moralische Erfolg. Dasselbe war bei dem Unglück auf der Zeche Stein<br />

in Westfalen der Fall, wo gegen 100 Bergarbeiter ums Leben kamen. <strong>Die</strong><br />

<strong>Internationale</strong> Rote Hilfe sandte sofort einen nur kleinen Betrag, und sie<br />

verstand es auch hier wieder für die Kommunistische Partei Propaganda zu<br />

machen. Zur Zeit streiken in Belgien 700 Bauarbeiter, die selbständig revolutionär-sydikalistisch<br />

organisiert sind und mit der I.A.A. in Verbindung<br />

stehen, sich ihr aber noch nicht angeschlossen haben. <strong>Die</strong>selben Kameraden<br />

wandten sich auch an unsere holländische Sektion um Unterstützung, und<br />

der N.S.V. sandte 25 Gulden. Während des Metallarbeiterkampfes in Norwegen<br />

unterstützten unsere schwedischen Kameraden die streikenden Metalls<br />

arbeiter Norwegens in großem Maße. Wir sehen also, daß von unsern Genossen<br />

in fast allen Ländern internationale Solidarität geleistet wird. Da<br />

wir aber eine I.A.A. haben, so würde das Prestige der I.A.A. selbstverständlich<br />

steigen, wenn die bisherigen internationalen Solidaritätsleistungen durch<br />

die I.A.A. vermittelt werden würden. Außerdem haben wir auch noch die<br />

Flüchtlinge, die oft von Land zu Land getrieben werden und auf internationale<br />

Solidarität angewiesen sind. Man müsse sich auch darüber aussprechen, ob<br />

es nicht notwendig wäre, hier eine Regelung zu treffen.<br />

Campos ist im allgemeinen mit dem Vorschlage Schapiros einverstanden,<br />

jedoch der Meinung, der Fonds sollte nicht in den Händen des Sekretariats<br />

liegen, sondern in den Händen jeder Landesorganisation, die ihn jederzeit<br />

zur internationalen Verfügung stellen müsse.<br />

Santillan will die Angriffe zurückweisen, die gegen die F.O.R.A. und<br />

die südamerikanischen Organisationen gerichtet worden sind. <strong>Die</strong> Südamerikaner<br />

werden als eine Art Träumer, als Romantiker behandelt. <strong>Die</strong><br />

schwedische Sektion der I.A.A. wird als Musterbeispiel hingestellt. Es solle<br />

gar nicht bestritten werden, daß sie viel geleistet hat. Wenn aber einmal<br />

eine Kommission eingesetzt werden würde, die sich zur Aufgabe machen<br />

würde, zu prüfen, wer von den einzelnen Organisationen am meisten für<br />

internationale Solidarität ausgegeben hat, dann würde es sich zeigen, daß die<br />

F.O.R.A. an erster Stelle steht. Schon seit 50 Jahren senden wir Unterstützungsgelder<br />

nach Spanien und Italien. Daß diese Gelder aber über Berlin<br />

gesandt werden sollen, können wir nicht einsehen. In Argentinien wurde<br />

auch für die I.A.A. rege Propaganda getrieben. Es wurde eine Broschüre<br />

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