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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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wir zur Rettung unserer alten reinen Fahne den N.S.V. gründeten. Jetzt haben<br />

wir in unseren Organisationen wieder Harmonie, Kameradschaft, und können<br />

freundschaftlich zusammen arbeiten, wie wir es die letzten Jahre im N.A.S. nicht<br />

mehr konnten.<br />

Zielbewußt können wir jetzt arbeiten für die Verbreitung unserer Prinzipien<br />

und an dem geistigen, technischen und organisatorischen Aufbau auf der Grundlage,<br />

auf welcher die neue freiheitliche Gesellschaft sich erheben wird.<br />

Es lebe der freiheitliche Kommunismus!<br />

Es lebe der revolutionäre Syndikalismus!<br />

Anarchismus, Syndikalismus und Antimilitarismus<br />

in Oesterreich.<br />

Von Pierre Ramus.<br />

Schon seit jeher ist die österreichische sozialistische Bewegung den Wegspuren<br />

der reichsdeutschen gefolgt. Das will besagen, daß nach einer kurzen, flüchtigen<br />

Periode der radikalen sozialdemokratischen Bewegung in den 80 er Jahren diese<br />

— nicht zuletzt unter dem Einfluß reichsdeutscher Persönlichkeiten, wie Kautsky<br />

und anderer — in das Fahrwasser der gemäßigten sozialdemokratischen Richtung<br />

des Marxismus übergegangen ist. Angesichts der äußerst dürftigen und bescheidenen<br />

historischen Entwicklungstendenzen sozialistischer Art, die es in Oesterreich<br />

überhaupt gegeben hat, und angesichts der abschreckenden Einwirkung, die die verschiedenen<br />

Attentate und Gewaltbetätigungen der radikalen Bewegung seinerzeit<br />

ausgeübt hatten, war es nur selbstverständlich, daß die Arbeiterbewegung in das<br />

Becken der Sozialdemokratie und deren zentralistischer Gewerkschaftsbewegung<br />

einmündete. Der Anarchismus, auch diejenigen, die sich irrtümlich diesen Namen<br />

beilegten, wie auch wirklich wertvolle Ansätze desselben, verschwanden mit der<br />

Zeit, bis 1907 in Wien der „Wohlstand für Alle" gegründet wurde. Allein, obwohl<br />

es eine große Genugtuung für die damals kleine Bewegung des kommunistischen<br />

Anarchismus und des revolutionären Syndikalismus, letzterer organisiert unter dem<br />

Titel „Allgemeine Gewerkschaftsföderation Oesterreichs", bedeutete, daß die Bewegung<br />

sich und ihr eigenes Organ mit einer Zirkulation von etwa 1500—2000 Exemplaren<br />

zu erhalten vermochte (in dem damals territorial großen Oesterreich-Ungarn),<br />

so war es ihr dennoch unmöglich, die Macht der Sozialdemokratie zu beeinträchtigen,<br />

die unumschränkt das österreichische Proletariat führte und insbesondere<br />

durch das 1905 gewährte allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht nun rapid zu<br />

einer großen parlamentarischen Korrumpierungspartei des Sozialismus ward.<br />

Von allen Verheißungen und Versprechungen, die die Sozialdemokratie zu<br />

jener Zeit dem Proletariat machte, hat sich nichts realisiert, sondern das Endergebnis<br />

war der ganz der reichsdeutschen Schwesterbewegung ähnliche Verrat<br />

des Proletariats an die Dynastie, für die Kriegszwecke derselben, im Jahre 1914.<br />

Vielleicht muß man den Verrat der österreichischen Sozialdemokratie noch als<br />

schmachvoller werten, denn den der deutschen Sozialdemokratie, weil erstere durch<br />

die absolutistische und despotische Vertagung des Parlaments die Möglichkeit<br />

gehabt hätte, von vornherein sich gegen den Krieg als eine bewußte Verfälschung<br />

des Volkswillens zu kehren.<br />

Jedoch die österreichische Bewegung handelte so, wie es im Laufe des Juli 1914<br />

ihr damaliger Führer Dr. Viktor Adler im „<strong>Internationale</strong>n sozialistischen Büro" zu<br />

Brüssel — laut Angabe seines Sohnes Friedrich vor Gericht — erklärt hatte: <strong>Die</strong><br />

österreichische Sozialdemokratie würde gegen die Durchführung der Mobilisierung<br />

und die einmal vollzogene Proklamation eines Krieges nichts tun! Es ist dies<br />

historisch um so belangvoller, als schon im Jahre 1909, anläßlich seines Aufenthaltes<br />

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