Die Internationale I.A.A. V 0.2
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Komitee in Tandil.<br />
Für inhaftierte Kameraden<br />
und deren Familien sowie<br />
für Rechtsschutz wurden<br />
aufgebracht und verausgabt<br />
400,— Pesos<br />
Vorstehende Unterstützungsaktionen,<br />
die, wie bereits bemerkt, mangels erst im<br />
Werden begriffener Statistik auf Vollständigkeit<br />
keinen Anspruch machen<br />
BRASILIEN 113<br />
können, sind wohl dennoch geeignet, den<br />
Geist der Solidarität zu erkennen, der in<br />
den Reihen der Organisationen der<br />
F.O.R.A. Argentiniens lebendig wirksam<br />
ist.<br />
Im Namen des kommunistischen<br />
Anarchismus Argentiniens sendet den<br />
Kongreßteilnehmern brüderliche Grüße<br />
Der Föderalrat der F.O.R.A.<br />
I. A.: Der Sekretär J. M. Acha.<br />
BRASILIEN<br />
Bericht der Federacáo Operaria (Arbeiter-Föderation) von Rio Grande do Sul.<br />
An die Kameraden des zweiten inters<br />
nationalen Kongresses der I.A.A.<br />
zu Amsterdam.<br />
Zuerst übermittle ich an die anwesenden<br />
Delegierten im Namen der Arbeiter-<br />
Föderation Rio Grande do Sul die besten<br />
Grüße. Wir wünschen, daß es den Delegierten<br />
vergönnt sein möge, eine Basis<br />
zu finden, auf welcher alle antiautoritären<br />
Revolutionäre eine internationale Kampfesfront<br />
bilden können. Das ist der<br />
einzige Wunsch, welchen wir diesem<br />
Kongreß als Antrag übermitteln.<br />
Kameraden! Von heute ab könnt ihr<br />
uns als Mitglieder der I.A.A. betrachten.<br />
<strong>Die</strong> ArbeitersFöderation (F.O.R.G.S.)<br />
Brasiliens hat in ihrer am 8. Februar 1925<br />
stattgefundenen Delegiertensitzung, nachdem<br />
diese Frage bereits in einigen<br />
Sitzungen diskutiert worden war. einstimmig<br />
diesen Anschluß an die I.A.A.<br />
beschlossen. An die F.O.R.G.S. sind angeschlossen<br />
die Federacäo Operaria<br />
Porto Alegre, mit 600 Bäckern, 200<br />
Schuhmachern, 100 Gastwirtsgehilfen, 60<br />
Angehörigen verschiedener Berufe, 40<br />
Mitgliedern der deutschen Sektion, 200<br />
Bergarbeitern in Sao Jeronimo, 200 Mitgliedern<br />
der Liga Operaria Pelotas, 200<br />
Mitgliedern der Allgemeinen Arbeiter-<br />
Union Rio Grandes, U.G.d.F. de Bage 300<br />
Mitglieder, Union der Landarbeiter und<br />
Kleinbauern von Boa Vista und Umg. 400<br />
Mitglieder, deutsche Kolonisten und Arbeiter<br />
von Jjinhy (Gruppe freie Arbeiter)<br />
80 Mitglieder. Im ganzen 2380 Mitglieder.<br />
Außer diesen kommen noch einige<br />
Gruppen deutscher Kolonisten hinzu. <strong>Die</strong><br />
Zahl der Mitglieder sowie der Syndikate<br />
in Porto Alegre und im ganzen Staat sind<br />
durch die nun schon zwei Jahre währende<br />
politische Futterkrippen-Revolution und<br />
die damit verbundene Reaktion bedeutend<br />
verringert worden, doch hoffen wir, in der<br />
kürzesten Zeit wieder mit anderen Zahlen<br />
rechnen zu können.<br />
Kameraden! Im vorigen Jahre hatten<br />
wir bereits beschlossen, mit den übrigen<br />
Anarchisten und Anarcho-Syndikalisten<br />
von Brasilien in der Person des Kameraden<br />
Carlos Diaz einen Delegierten zu<br />
dem Kongreß zu senden, aber dann setzte<br />
der Militäraufstand in Sao Paulo ein, von<br />
welchem sich auch ein Teil, sonst sehr<br />
besonnener Anarcho-Syndikalisten blenden<br />
ließ. Sie glaubten, in diesem Faschisten-Aufstand<br />
den Anbeginn der sozialen<br />
Revolution zu erblicken. Das Resultat<br />
ist Euch bekannt. <strong>Die</strong> Faschisten<br />
verloren dieses Mal das Spiel, und die<br />
ganze Wut der Regierungskanaille tobt<br />
sich an unseren geblendeten Kameraden<br />
sowie an allen, die sich Anarchisten oder<br />
Anarcho-Syndikalisten nennen, aus. Unzählige<br />
unserer Kameraden wanderten ins<br />
Gefängnis, andere wurden ausgewiesen.<br />
<strong>Die</strong> Presse wurde verboten oder unter<br />
Zensur gestellt, jede direkte Verbindung<br />
von uns mit den Kameraden von Paolo,<br />
Rio de Janeiro war unterbrochen. Erst<br />
nach und nach fanden sich andere Wege.<br />
Aus diesen Gründen ist es es dieses Mal<br />
nicht möglich, einen Delegierten zum<br />
Kongreß zu senden.<br />
Schamlos, wie nicht anders zu erwarten,<br />
ist das Verhalten der Herren Bolschewiki.<br />
Sie werden nicht von den Regierungsorganen<br />
geknebelt. Man läßt sie sich<br />
frei austoben, und da benutzen sie die<br />
jetzige Zeit, um ihr Schäfchen ins<br />
Trockne zu bringen. Mit allen, auch den<br />
gemeinsten Mitteln arbeiten sie gegen uns,<br />
wenn auch ohne großen Erfolg. <strong>Die</strong><br />
einzigen Zeitungen, welche eben hier<br />
unsere Idee vertreten, sind der in deutscher<br />
Sprache erscheinende „Der Freie<br />
Arbeiter" und „La Trabalho" in portugisischer<br />
Sprache. Es ist jedoch damit zu<br />
rechnen, daß diese Zeitung, von der erst<br />
eine Nummer erschien, in Bälde wieder<br />
verboten wird.