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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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uns gute Aussichten für die Zukunft und<br />

hat vorläufig unsere Arbeit insofern belohnt,<br />

als die Gewerkschaften, die sich<br />

uns angeschlossen haben, einen wirklich<br />

revolutionären Charakter tragen. Nicht<br />

etwa, daß alle Arbeiter, die sich uns anschließen,<br />

von Anfang an bewußte Revolutionäre<br />

sind, was ja in Anbetracht der<br />

ungeheueren Unwissenheit, in welcher<br />

die herrschenden Klassen dieses Landes<br />

die Arbeiter erhalten haben, ganz ausgeschlossen<br />

ist. Aber der revolutionäre<br />

Charakter unserer Organisation gibt sich<br />

in ihrer erzieherischen Wirkung kund, indem<br />

wir ununterbrochen bemüht sind, die<br />

den Arbeitern anerzogenen Vorurteile zu<br />

zerstören und sie durch eine unermüdliche<br />

prinzipielle Propaganda zum Bewußtsein<br />

ihrer Klassenlage, bringen. Mit<br />

einem Worte, unsere Arbeit ist in erster<br />

Linie erzieherischer Natur, wie es unter<br />

den gegebenen Umständen nicht anders<br />

zu erwarten ist. <strong>Die</strong> Mehrheit der existierenden<br />

Gewerkschaften haben noch Statuten,<br />

die noch nicht entfernt den Anforderungen<br />

einer modernen Kampforganisation<br />

entsprechen und keineswegs als<br />

freiheitlich bezeichnet werden können.<br />

Aber mit Hilfe eines Kreises prinzipiell<br />

eingestellter Kräfte, der bereits zahlreich<br />

ist, hoffen wir dem Geiste der wahren<br />

Befreiung Bahn zu brechen. Im Januar<br />

dieses Jahres entwickelte dieser Kreis<br />

eine erfolgreiche Tätigkeit unter den Arheitern,<br />

um ihnen das Unzulängliche der<br />

Wahlbeteiligung vor Augen zu führen und<br />

ihnen zu zeigen, daß der Parlamentarismus<br />

ein Hindernis für jede revolutionäre Arbeiterbewegung<br />

ist. Zu diesem Zwecke<br />

war eine wirkungsvolle Agitation in den<br />

Organisationen nötig, die sich durch<br />

öffentliche Versammlungen, Verbreitung<br />

von Flugschriften und Maueranschlägen<br />

bemerkbar machte. <strong>Die</strong>se Propaganda beschränkte<br />

sich nicht nur auf Bogota, sondern<br />

erstreckte sich über alle Teile des<br />

Landes. Sie bildete den ersten Triumph der<br />

revolutionären Ideen in Columbien und<br />

brachte es mit sich, daß die Bourgeoisie<br />

unseres Landes nun den Gewerkschaften<br />

den Krieg bis aufs Messer erklärt hat. Aber<br />

diese Kriegserklärung verstärkte nur die<br />

Empörung derjenigen, die bereits von uns<br />

gewonnen waren und half uns, diejenigen<br />

zu gewinnen, die uns vorher fernstanden<br />

oder nur halb ergeben waren. So waren<br />

denn die Herren gezwungen, sich mit<br />

uns zu beschäftigen und eine bürgerliche<br />

Zeitung brachte am 31. Januar, am<br />

Vorabend vor den Wahlen, eine längere<br />

COLUMBIEN<br />

Beschreibung unserer Arbeit von der Redaktion<br />

selber. Das alles zeigt uns, daß<br />

eine intensive Propaganda hier in allererster<br />

Linie nötig ist.<br />

<strong>Die</strong> U.S.C. hat sich die Aufgabe gestellt,<br />

Gewerkschaften mit freiheitlicher Einstellung<br />

im ganzen Lande zu organisieren und<br />

wird zu diesem Zwecke von den ihr bereits<br />

angeschlossenen Gewerkschaften und<br />

von denen, die ihre Bestrebungen anerkennen,<br />

finanziert. Da diese Arbeit gut<br />

vorwärts schreitet, werden wir jetzt eine<br />

allgemeine Agitation in Angriff nehmen,<br />

um die Arbeiter aufzurütteln und der Revolution<br />

vorzuarbeiten. Außerdem suchen<br />

wir jede Aktion intensiver zu gestalten,<br />

die uns die Möglichkeit bietet, für unsere<br />

Ideen zu wirken.<br />

Ideologische Gruppierungen. Solche<br />

existierten bis vor kurzem überhaupt nicht;<br />

heute bestehen mit unserer Gruppe drei<br />

solcher Vereinigungen: <strong>Die</strong> Gruppe „Tierra<br />

y Libertad" in Barranquilla, die<br />

Gruppe „Libertario" in Santa Marta und<br />

unsere Gruppe in der Hauptstadt. Wie<br />

es scheint, hat die Gruppe in Barranquilla<br />

letztens einen Gegenstoß erlitten<br />

und mußte infolgedessen ihre Tätigkeit<br />

etwas beschränken.<br />

Aussichten. Wir wir sehen, hat sich die<br />

F.O.C. entschlossen, ihre Organisation wieder<br />

aufleben zu lassen. Zu diesem<br />

Zwecke will sie einen zweiten<br />

Arbeiterkongreß einberufen, um die<br />

verlorenen Elemente zurückzugewinnen.<br />

Wir von unserer Seite arbeiten<br />

dieser Absicht mit allen Mitteln<br />

entgegen und suchen die Arbeiter zu bewegen,<br />

keine Delegierten zu jener Zusammenkunft<br />

zu senden. Wir hoffen, daß<br />

unsere Tätigkeit auch in dieser Hinsicht<br />

von Erfolg gekrönt sein wird. In derselben<br />

Zeit bereiten wir sobald als möglich<br />

den ersten Gewerkschaftskongreß<br />

vor, von dem wir gute Früchte erwarten.<br />

Bestrebungen. Bisher haben sich vier<br />

verschiedene Richtungen in unserem<br />

Lande entwickelt, welche behaupten, die<br />

Befreiung des Proletariats zu erstreben:<br />

die gelben Gewerkschaften, die freiheitlichen<br />

Syndikalisten, die Kommunisten<br />

und die Sozialisten. Von den letzteren<br />

kann man schon fast nicht mehr reden.<br />

<strong>Die</strong> Kommunisten geben sich Mühe, die<br />

Arbeiter zu gewinnen und führen zu diesem<br />

Zwecke eine verborgene Propaganda,<br />

seit Luis Tejada und ein Russe namens<br />

Savisky sich für diese Art der Tätigkeit<br />

einsetzten und behaupteten, damit bessere<br />

Ergebnisse zu erzielen. Unserer Mei-

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