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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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24 Der kommende Krieg gegen Asien.<br />

und dem unverhüllten Haß der Chinesen gegen westliche imperialistische<br />

Mächte. Herr Brailsford spricht auch von dem Konflikt zwischen der revolutionären<br />

Regierung des inzwischen verstorbenen Dr. Sun Yat Sen im Süden<br />

und den britischen Behörden. Im August 1924 versuchte Dr. Sun Yat Sen einen<br />

Aufstand zu unterdrücken, der von Chan Lim Pak, dem obersten chinesischen<br />

Beamten der Hongkong- und Shanghai-Bank, des führenden britischen<br />

Finanzunternehmens in jenem Teil der Welt, angeführt wurde. Als der<br />

britische Konsul in Kanton drohte, Kanton mit Kanonen zu bombadieren,<br />

falls der Plan zur Ausführung käme, gab Dr. Sun Yat Sen sein berühmtes<br />

Manifest an das chinesische Volk heraus, das ein ziemlich klares Bild der<br />

in Frage kommenden Streitkräfte gibt, die in dem zukünftigen Kampf verwickelt<br />

sind. Ein Abschnitt des Manifestes lautet:<br />

„Ich sehe eine neue und unrechte Absicht in dieser Herausforderung<br />

des imperialistischen Englands. Wenn ich sie im Lichte der diplomatischen<br />

und moralischen Unterstützung und der Millionen von Wiedereinrichtungen<br />

und anderen Anleihen, die die imperialistischen Mächte über 12 Jahre<br />

beständig der Konterrevolution gegeben haben, besehe, so ist es unmöglich,<br />

diese Handlung des Imperialismus als etwas anderes als einen ausgeklügelten<br />

Versuch anzusehen, die Kuo-Ming-Tang-Regierung, an deren Spitze ich stehe,<br />

zu zerstören. Denn hier ist offene Empörung gegen diese Regierung, von<br />

einem vertrauten Agenten der mächtigsten Stütze des Imperialismus in China<br />

geleitet. Und eine sogenannte britische Arbeiterregierung droht, die chinesischen<br />

Behörden in Kanton niederzuschießen, wenn sie die einzige Art der<br />

Aktion ergreifen würden, die sie wirksam befähigen könnte, sich mit einer<br />

Bewegung zu messen, die nach ihrem eigenen Sturze strebt."<br />

Während des vergangenen Jahres ist die Spannung zwischen England<br />

und Amerika,einerseits und Japan andererseits größer geworden. Das Ausmaß,<br />

in dem Japan die beiden herrschenden Mächte der Welt im Händel<br />

eingeholt hat, kann man aus der rapiden Zunahme japanischer Firmen in<br />

einer einzigen Stadt — Shanghai — von 1914 bis zur Gegenwart beurteilen:<br />

Amerika<br />

England<br />

Japan<br />

1914<br />

71<br />

202<br />

117<br />

1923 1924<br />

165<br />

228<br />

1047<br />

216<br />

265<br />

1125<br />

Aus derlei Zahlen ersehen wir einen Teil der tieferen Gründe der angloamerikanischen<br />

Feindschaft gegen Japan.<br />

Eine der trockensten Angaben über den Interessenkonflikt in Asien und<br />

die Notwendigkeit der Kriegsvorbereitungen stammt von Herrn W. H. Gardiner,<br />

dem Vizepräsidenten des amerikanischen See-Bundes aus der<br />

Novembernummer der „Fortnightly Review" in London, wo er feststellt:<br />

„Es wird gut sein, sich zu erinnern, daß 1923 der Außenhandel der Britischen<br />

Inseln — wovon die meisten britischen Arbeiter direkt oder indirekt leben —<br />

sich fast auf zwei Billionen Pfund belief, von denen ungefähr die Hälfte<br />

auf dem Großen und Indischen Ozean befördert wurde, während im selben<br />

Jahre der Außenhandel der Vereinigten Staaten, der sich sehr schnell im<br />

Orient vermehrt hat, ungefähr vier Fünftel so groß war, wie der der<br />

Britischen Inseln. Da solche Ideale und Interessen auf dem Spiele stehen,<br />

könnte man es für das beste halten, daß der gangbare und friedliche Weg<br />

für Amerika und Großbritannien zur Aufrechterhaltung ihrer Macht, für<br />

jeden sein würde, seine Hauptstellung und die abhängigen Besitzungen im<br />

fernen Osten mit solch klarer Festigkeit innezuhalten, daß jeder Versuch von<br />

Seiten der Japaner, ihre südwärts gerichteten Marinepläne auszuführen,<br />

augenfällig geringfügig erscheint.<br />

Was für einem Idealismus Europa und Amerika bei sich zu Hause auch<br />

frönen mögen, die Tatsache bleibt bestehen, daß das moderne Asien

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