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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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88 AUFRUFE DER I.A.A.<br />

Aufrufe der <strong>Internationale</strong>n Arbeiter-Assoziation.<br />

Das Sekretariat der I.A.A. hat zu verschiedenen Fragen, Ereignissen und geschichtlichen<br />

Gedenktagen folgende Aufrufe erlassen:<br />

Aufruf zum Tage der 10. Wiederkehr des Weltkrieges.<br />

Anläßlich der 60jährigen Wiederkehr der Gründung der I. <strong>Internationale</strong>.<br />

Nach dem 2. Kongreß der Roten Gewerkschafts-<strong>Internationale</strong>, ein Kongreß, der<br />

Beschlüsse gegen den Syndikalismus faßte.<br />

Aufruf der <strong>Internationale</strong>n Arbeiter-Assoziation an das Weltproletariat.<br />

Zum Tag der 10. Wiederkehr des Weltkriegsausbruches.<br />

Genossen!<br />

Am 31. Juli sind 10 Jahre verflossen seit Ausbruch des Weltkrieges. In diesen<br />

10 Jahren haben die Werktätigen aller Länder und Zungen unsagbar viel gelitten.<br />

Während der 4 Jahre des Weltkrieges sind gegen 13 Millionen Menschen getötet,<br />

viele Millionen verwundet worden. Frauen und Kinder im Hinterlande wurden durch<br />

Seuchen und Hungersnöte weggerafft.<br />

<strong>Die</strong> Wunden, die der Weltkrieg dem Proletariat aller Länder geschlagen hat, sind<br />

heute noch nicht vernarbt, und schon beginnt der wilde Nationalismus, der beutegierige<br />

Kapitalismus und der unersättliche Imperialismus aller Länder, zu neuen<br />

Kriegen zu hetzen.<br />

Seit Beendigung des Weltkrieges haben Europa und die Welt keine Ruhe gefunden.<br />

Der Vertrag von Versailles bietet keine Friedensgarantie. Er ist ein Diktat der Siegermächte,<br />

ebenso wie der Friedensvertrag von Brest-Litowsk zwischen den siegreichen<br />

Mittelmächten und Sowjetrußland oder der Vertrag zu Bukarest der Triumph der<br />

siegreichen Soldateska gewesen ist. Gerade diese sogenannten Friedensverträge der<br />

kapitalistischen Staaten sind immer noch Ausgangspunkt neuer kriegerischer Verwickelungen<br />

gewesen, wie die Besetzung des Ruhrgebietes und die sich entwickelnde Revanchestimmung<br />

in Deutschland aufs neue beweisen.<br />

Trotz Verschiebung der Machtverhältnisse in Europa hat die Welt keine Ruhe<br />

gefunden. <strong>Die</strong> Kriegsrüstungen nehmen nicht ab, sondern zu. Heute stehen mehr<br />

Soldaten unter Waffen als vor dem Weltkriege. <strong>Die</strong> Entwicklung der Kriegschemie<br />

in den letzten Jahren hat neue Giftgase und Explosivstoffe hervorgebracht, die alle<br />

bisherigen Vernichtungsmittel an Furchtbarkeit weit in den Schatten stellen. <strong>Die</strong><br />

Rüstungen der Luftflotten nehmen gigantische Dimensionen an. Alles spitzt sich zu<br />

einem neuen Kriege zu.<br />

Hand in Hand mit der Steigerung der materiellen Kriegsvorbereitungen geht die<br />

Erstarkung des nationalistischen Geistes in den einzelnen Ländern. <strong>Die</strong> Niederlage<br />

der revolutionären Erhebungen in Italien und Deutschland, die Hilflosigkeit des Proletariats<br />

und dessen Unfähigkeit, den Massen zum Sozialismus und zu sichtbaren Erfolgen<br />

und Vorteilen zu verhelfen, haben einer neuen rechtsradikalen Bewegung Spielraum<br />

gegeben, die eine große Gefahr für die Arbeiterbewegung bedeutet. Abenteurerexistenzen,<br />

die der Krieg entwurzelt hat und die ein Landsknechtsleben weiterführen<br />

wollen, haben sich zu modernen Freischaren zusammengefunden, die von den herrschenden<br />

Klassen bewaffnet und unterhalten werden, um die revolutionäre Arbeiterschaft<br />

in Schach zu halten. So entstand in Italien der Faschismus, in Deutschland die Bewegung<br />

der Deutschvölkischen Partei, in Spanien die Diktatur Riveras, in Amerika der<br />

Ku-Klux-Klan.<br />

<strong>Die</strong> gewaltigen Ereignisse, die 1914 einsetzten, haben uns nicht Freiheit und Wohlstand<br />

gebracht, sondern die Reaktion gestärkt, den Militarismus vermehrt, die Lebenshaltung<br />

der Arbeiter herabgesetzt. Der- Kapitalismus, der allerdings auch großen Erschütterungen<br />

unterworfen war, hat sich behauptet, und heute übt er seine schamlose<br />

Ausbeutung rücksichtsloser aus denn jemals vorher.<br />

Das Werk der revolutionären Arbeiterbewegung muß es sein, das Proletariat der<br />

ganzen Welt vor einem neuen Krieg zu retten, der den Untergang der gesamten Kultur<br />

mit sich bringen würde.<br />

<strong>Die</strong> zehnjährige Wiederkehr des Kriegsausbruches ist als Gedenktag zu großen<br />

Protestaktionen geeignet. Das Proletariat müßte an diesem Tage in der ganzen Welt

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