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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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Helfer der Reaktion. Unsere revolutionären Organisationen waren die Opfer ihres<br />

dreifachen Verrats. Tausende und Abertausende unserer opferwilligsten Genossen<br />

wurden verhaftet.<br />

<strong>Die</strong>se blutige Episode hinterließ fürchterliche Spuren. Mit Schaudern und<br />

Empörung erinnern wir uns dieser jüngsten Vergangenheit.<br />

* * *<br />

<strong>Die</strong> Feinde des arbeitenden Volkes triumphierten: „<strong>Die</strong> revolutionären Föderal<br />

Honen sind vernichtet!" „Sie wurden zur Mythe, zum Phantom, zum Traum!" „Nur<br />

mehr ein wesenloser Schatten ihrer Wirksamkeit ist im Gedankengang des Volkes<br />

zurückgeblieben!" . Jene verkörperte Bestialität, die während jener Jahre<br />

im Blute gewatet und von diesen schrecklichen Ereignissen dauernde Erfolge erwartet<br />

hatte, bildete sich allen Ernstes ein, daß ein Aufleben der revolutionären<br />

Syndikate nunmehr ein Ding der Unmöglichkeit sei. Wir Herrschenden werden<br />

jetzt dauernd die Sieger bleiben. Der Zwang der Arbeiter in die alte Fron erscheint<br />

für absehbare Zeit gesichert.<br />

Indeß, wie schon so oft, die Reaktion irrte sich gründlich. Nur wenige Monate<br />

später begann die Arbeit von neuem. <strong>Die</strong> Arbeiter schöpften wieder Mut. Sie<br />

sammelten sich und verscheuchten die dunklen Schatten der trüben Erinnerungen.<br />

Gewiß, der Vergleich zwischen der stolzen Vergangenheit und den Trümmern der<br />

Gegenwart erschien trostlos. Doch das ewig heiße Blut des Romanen begann<br />

wieder zu sieden, die Nerven erzitterten. Aus glühenden Herzen und trotzigen<br />

Hirnen erwuchsen wieder organisatorische Taten. So konnte die revolutionäre<br />

Kulturarbeit in Spanien nur eine kurze Unterbrechung erleiden. Denn diese Kulturarbeit<br />

ist ewig, sie ist es so ewig wie die Zeit, wie das Leben selbst. Despoten<br />

aller Grade können sie nicht aufhalten, viel weniger verhindern!<br />

Mit der Wiederherstellung der revolutionären Gewerkschaften ging die Wiedereroberung<br />

der im Kampfe entrissenen Positionen fast Hand in Hand. <strong>Die</strong> unsterbliche<br />

Propaganda für unsere Ideen hat wieder begonnen. Neue tägliche Kämpfe<br />

sind die Folge. Barcelona ist wieder die alte Stadt der Unversöhnlichkeit, die<br />

Schule der Revolution und sich stets erneuernder Agitation. Noch mit der Pflege<br />

ihrer Verwundeten beschäftigt, denkt diese Stadt schon wieder an neue proletarische<br />

Kämpfe. <strong>Die</strong> Energiequellen sind hier unversiegbar. Und Barcelona ist die<br />

Seele Spaniens, ist das Herz der Bewegung, ist die Nährstätte der Revolution bis<br />

zum endgültigen Siege.<br />

Voll Entsetzen beobachtet das Bürgertum diese neue unerwartete Auferstehung<br />

der revolutionären Bewegung. Der groß angelegte Streik der Transportarbeiter<br />

gab ein leuchtendes Beispiel von der Solidarität und dem Kampfeswillen der<br />

Arbeiter.<br />

Daraus können wir ersehen, daß die Sterne des Fortschrittes wieder leuchten<br />

in Spanien. Das ewig junge spanische Proletariat ist von neuer Zuversicht ergriffen<br />

und das heißt: Spaniens Revolutionäre holen bald wieder zu neuem Vorstoß<br />

aus.<br />

* * *<br />

Da das Bürgertum nicht verstehen kann, daß alle Versuche, die Arbeiterbewegung<br />

zu unterdrücken, nutzlos waren, werden schon wieder neue reaktionäre<br />

Giftkräutlein gebraut. Sie sollen alles bisher Geschehene an zynischer Brutalität noch<br />

übertreffen, damit nicht die kleinste Regung menschlichen Empfindens hemmend<br />

wirke. Und diese angstbebenden Gedanken resultieren aus dem Staatsstreich vom<br />

13. September 1923. Wie wir gesehen haben, folgte den Siegen der Revolutionäre<br />

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