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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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2 <strong>Die</strong> internationale Lage des Syndikalismus<br />

<strong>Die</strong>se Lage führt ernsthafte Verpflichtungen für die Arbeiterschaft nach<br />

sich. Jede syndikalistische Landesorganisation ist eine Art Seismograph, der<br />

die kleinste soziale Erschütterung, in welcher Entfernung sie auch stattfinden<br />

möge, anzeigen und unmittelbar seinen Alarmruf ertönen lassen müßte, damit<br />

alles mögliche geschieht, um den Hilfebedürftigen solidarisch zur Hilfe zu<br />

eilen. <strong>Die</strong> Rolle der I.A.A. und der ihr angeschlossenen Organisationen ist<br />

damit gegeben. <strong>Die</strong> I.A.A. empfängt alle Signale von den Erscheinungen<br />

des revolutionären Klassenkampfes und sie organisiert die Hilfe.<br />

Das ist heute die Aufgabe der I. A. A.<br />

Es ist einleuchtend, daß der Kampf gegen die internationale Reaktion<br />

von der I.A.A. allein nicht geführt werden kann. Denn wenn auch die I.A.A.<br />

in den romanischen Ländern überwiegenden Einfluß hat, so gibt es doch auch<br />

Länder, in denen die I.A.A. gar nicht vertreten ist. <strong>Die</strong> organisierte<br />

Arbeiterschaft Englands und die Mehrzahl der gewerkschaftlich organisierten<br />

Arbeiter Deutschlands sind mit ihren gemäßigten Gewerkschaften der<br />

Amsterdamer und die russischen Gewerkschaften der Moskauer Gewerkschaftsinternationale<br />

angeschlossen. <strong>Die</strong> American Federation of Labor ist<br />

vollständig selbständig. Eine wirklich internationale Aktion kann nur durch<br />

Zusammenwirken aller drei Gewerkschaftsinternationalen zustande kommen.<br />

<strong>Die</strong> Arbeiterschaft der ganzen Welt muß daran teilnehmen. <strong>Die</strong> I.A.A. war<br />

stets zu einem internationalen Zusammenwirken bereit, und sie ist es auch<br />

heute noch. <strong>Die</strong> Bereitwilligkeit der I.A.A. allein genügt aber nicht. Amsterdam<br />

und Moskau müssen mit dabei sein. <strong>Die</strong>se aber wollen nicht ein Zusammenarbeiten<br />

aller selbständigen Kräfte des Proletariats zum Kampf gegen<br />

die Reaktion, sie wollen Unterwerfung unter ihr Diktat. Sie wollen allein<br />

maßgebend sein und die anderen beherrschen. Daran scheitert jeder Versuch<br />

einer internationalen Aktion des Proletariats. Und wenn schon für<br />

internationale Aktionen kein gemeinsamer Boden gefunden werden kann,<br />

dann ist eine internationale Einigung, über die man zwischen Amsterdam<br />

und Moskau konferiert, erst recht nicht möglich. Man wird sich nicht zu<br />

wundern brauchen, wenn diese Einigungskomödie in einer neuen Spaltung<br />

endet. <strong>Die</strong> Rolle der englischen Gewerkschaften in dieser Frage berechtigt<br />

voll und ganz zu dieser Annahme.<br />

Angesichts der Verhandlungen, die zwischen Amsterdam und Moskau<br />

über die internationale Einigung geführt wurden, ist es angebracht, die Frage<br />

zu stellen: Wie stellt sich die I.A.A., d. h. der internationale Syndikalismus,<br />

zu einer solchen Einigung?<br />

Der internationale Syndikaiismus ist der Meinung, daß eine internationale<br />

Einigung allerdings wünschenswert und erstrebenswert sei, wenn die Voraussetzungen<br />

hierfür gegeben sind. <strong>Die</strong>se Voraussetzungen sind: einiges<br />

Wollen, einiges Streben, ein einheitliches Ziel und einheitliche Taktik. Sind<br />

diese Elemente bei allen Richtungen, die eine Einigung und Einheit wollen,<br />

vorhanden, dann kann die Einigung ohne Schwierigkeiten vollzogen werden.<br />

Das ist aber hier nicht der Fall. Jede der drei bestehenden Gewerkschaftsinternationalen,<br />

I.G.B., R.G.I. und I.A.A. hat ein besonderes Ziel und eine<br />

besondere Taktik.<br />

Der <strong>Internationale</strong> Gewerkschafts-Bund (I.G.B.) steht auf dem Boden<br />

der Arbeitsgemeinschaft mit der kapitalistischen Gesellschaft. Seine Tätigkeit<br />

erschöpft sich damit, für die Hebung der Lage der Arbeiterschaft durch<br />

soziale Gesetzgebung in internationalem Maßstabe einzutreten. In diesem<br />

Bestreben trifft er sich mit der „Sozialistischen Arbeiter-<strong>Internationale</strong>", der<br />

internationalen Vereinigung der Sozialdemokraten, deren vornehmstes Ziel<br />

die Besteigung von Regierungsämtern in der kapitalistischen Gesellschafts-<br />

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