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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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26 DISKUSSION ÜBER PRAKTISCHE TAGESKÄMPFE<br />

wir uns für Verbesserungen der Lage der Arbeiterschaft in der heutigen<br />

Gesellschaft aussprechen, so müßten wir dennoch nicht unterlassen, klar<br />

zu sagen, daß wir diese Verbesserungen nicht durch Mitarbeit oder Beteiligung<br />

an den gesetzlichen Einrichtungen erzielen wollen, sowohl national<br />

wie international. <strong>Die</strong> Amsterdamer verstehen den Kampf um die Verbesserung<br />

der Arbeiterklasse nämlich in dem Sinne der Mitarbeit am internationalen<br />

Arbeitsamt. Sie wollen eine Art internationale Sozialgesetzgebung<br />

schaffen, das machen wir Syndikalisten nicht mit. Es hat deshalb<br />

etwas zu bedeuten, wenn wir den Arbeitern aller Länder unsere Meinung<br />

über diese Dinge sagen, damit die reformistische Linie der Arbeiten<br />

bewegung und die revolutionäre klar zu unterscheiden sind. Jene führt in<br />

kapitalistische Versumpfung, diese aus dem Kapitalismus heraus. Das muß<br />

in der Resolution zum Ausdruck kommen. Redner bittet die Redaktions;<br />

kommission, das zu berücksichtigen.<br />

Borghi hält eine lange Diskussion über diesen Punkt für überflüssig.<br />

Auch eine Resolution sei nicht notwendig, da wir alle wissen, daß die täglichen<br />

Kämpfe notwendig sind, und mehr noch, da wir schon seit Jahrzehnten<br />

diesen Kampf führen. Redner will bei dem Punkte: Kampf gegen<br />

die internationale Reaktion über die verschiedenen Kampfesformen sprechen,<br />

die nach seiner Meinung notwendig sind.<br />

Santillan teilt diese Meinung. In Argentinien werden schon seit Jahrzehnten<br />

Kämpfe geführt um kürzere Arbeitszeit und um andere Verbesserungen.<br />

Was soll in einer Resolution gesagt werden, etwa, daß der Achtstundentag<br />

zu erstreben sei? Aber unsere F.O.R.A. schlägt den 7- und 6-<br />

Stunden-Tag vor und sucht die Arbeiterschaft dafür zu begeistern. In Barcelona<br />

wird in einigen Industrien schon 6 und 7 Stunden gearbeitet. <strong>Die</strong><br />

Grubenarbeiter in Italien haben auch schon den Siebenstundentag, die Typographen<br />

Portugals arbeiten nur 6 Stunden. Wir würden also bei diesen<br />

Arbeitern schön ankommen, wenn wir jetzt zu ihnen mit der Forderung<br />

des Achtstundentages kämen.<br />

Lansink erklärt, daß in der Resolution keine bestimmte Forderung für<br />

den 8- oder 6-Stunden-Tag erhalten sein dürfe, sondern es den einzelnen<br />

Ländern und Industrien überlassen werden müsse. Auch Borghi ist derselben<br />

Ansicht. Darauf wird die Sitzung bis 8 Uhr abends vertagt.<br />

5. Sitzung des Plenums.<br />

Es wird die umgearbeitete Resolution Rockers über die Stellung der<br />

I.A.A. zu den verschiedenen Richtungen in der Arbeiterbewegung vorgelesen.<br />

Daran schließt sich noch eine kurze Diskussion. Vor allem ergreift<br />

Pfemfert jetzt das Wort und macht folgende Ausführungen:<br />

Er hofft, daß die A.A.U.E. dieses Mal als letztes Mal als Gast auf<br />

Diskussion dem Kongreß der I.A.A. sein wird, auf dem nächsten Kongreß der I.A.A.<br />

über Resolution wird die A.A.U.E. sicher schon den Anschluß an die I.A.A. vollzogen haben.<br />

Rocker.<br />

Redner spricht zwar nicht im Namen von Millionen, aber doch von Zehntausenden<br />

von Arbeitern, die revolutionär gesinnt sind, aber keine abstrakten<br />

Ideen haben. Redner polemisiert gegen Kater, der im „Syndikalist" die<br />

A.A.U.E. angegriffen habe. Er hebt dann die einigenden Punkte mit der<br />

F.A.U.D. hervor, um darauf hinzuweisen, daß die F.A.U.D. von der A.A.U.E.<br />

durch die Organisationsfragen getrennt sei. <strong>Die</strong> A.A.U.E. ist eine Wirt-<br />

Schaftsorganisation und wurzelt als solche im Betriebe, nicht im Berufe, wie<br />

bei den Syndikalisten. Da die A.A.U.E. den Anschluß an die I.A.A. vollziehen<br />

will, muß sie ihre Meinung offen aussprechen und die Karten offen<br />

auf den Tisch legen. <strong>Die</strong> A.A.U.E. steht im Gegensatz zu den Syndikalisten<br />

auf den Standpunkt von der Notwendigkeit der Gewaltanwendung, die

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