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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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INTERNATIONALE STUDIENKOMMISSION 49<br />

rung der Statuten handelt, und eine solche kann nur von einem Kongreß<br />

vorgenommen werden.<br />

Diaz, Argentinien, gibt die Erklärung ab, er habe sich der Stimme deshalb<br />

enthalten, weil in Argentinien die Verhältnisse anders liegen. <strong>Die</strong><br />

Anarchisten sind alle in den Gewerkschaften tätig. Rocker erklärt, er habe<br />

das Mandat von Brasilien, das er vertrete, erst hier in Holland erhalten<br />

und kenne daher den Standpunkt der brasilianischen Kameraden in dieser<br />

Frage noch nicht.<br />

<strong>Die</strong> Frage, ob der Satz beibehalten werden soll, daß dem internationalen<br />

Büro ein Mitglied nicht angehören kann, das gleichzeitig eine politische<br />

Funktion ausübt, erregt eine rege Diskussion. Carbo ist der Meinung, die<br />

Frage solle bis zum nächsten Kongreß aufgeschoben werden. Borghi sagt,<br />

daß die Anarchisten in Spanien, besonders Luigi Fabri, seit langen Jahren<br />

bemüht waren, zu beweisen, daß auch die Anarchisten eine politische Partei<br />

seien. Wenn nun dieser Passus bestehen bliebe, dann dürfte kein Anarchist<br />

dem Verwaltungsbüro angehören. Aus diesem Grunde war die italienische<br />

Delegation bereits auf dem Gründungskongreß der I.A.A. gegen diesen Paragraphen,<br />

und deshalb müsse er in Uebereinstimmung mit dieser Stellungnahme<br />

auch heute wieder für die Streichung dieses Punktes eintreten. Jensen<br />

erklärt, daß die Anarchisten in Schweden sich ebenfalls „Jungsozialistische<br />

Partei" nennen. Er sei Mitglied dieser Partei, und dürfte, wenn dieser Punkt<br />

aufrechterhalten wird, dem Ausschuß nicht angehören.<br />

Souchy schlägt vor, den Punkt zu streichen, da in der Praxis ja doch<br />

niemals ein Mitglied von politischen Parteien, deren Ziel die Machteroberung<br />

ist, in den Ausschuß gewählt wird Campos, Portugal, erwähnt,<br />

daß sie in ihrer Organisation Kommunisten dulden, auch er ist dafür, den<br />

Punkt zu streichen. Schapiro ist der Meinung, daß im Sinne der Ausführungen<br />

von Diaz wir alle eine Gefahr sind. In Rußland bestünden die<br />

linken Sozialisten-Revolutionäre, die ebenfalls mit der I.A.A. in Verbindung<br />

treten wollen. Es sei daher besser, hinzuzufügen, daß nur Mitglieder von<br />

politischen Parteien, die nicht die politische Macht erobern wollen, in den<br />

Ausschuß gewählt werden dürfen. Kater glaubt ebenfalls über die Sache<br />

am besten hinwegzukommen, indem man den Punkt streicht. Rousseau,<br />

Holland, ist hier mit Kater nicht einverstanden. In Holland hätten sie auch<br />

den Fall erlebt, daß im Vorstand des Nationalen Arbeits-Sekretariats Mitglieder<br />

saßen, die für Moskau und die R.G.I. Propaganda machten.<br />

Es wird die Abstimmung vorgenommen.<br />

Für die Streichung dieses Punktes stimmen: Argentinien, Deutschland,<br />

Mexiko, Norwegen, Portugal, Spanien, Schweden, Uruguay.<br />

Dagegen: Holland, Italien.<br />

Enthaltung: Brasilien.<br />

9 Stimmen für Streichung, 2 dagegen, 1 Enthaltung.<br />

Es ist also beschlossen, den Punkt zu streichen.<br />

Schapiro macht einen Vorschlag zur Bildung einer internationalen<br />

Studienkommission. <strong>Die</strong> Aufgabe dieser Studienkommission solle darin bestehen,<br />

wichtige Probleme über internationale Erscheinungen im Kampfe<br />

gegen Staat und Kapitalismus zu behandeln, theorethisch zu klären und in<br />

Form von Broschüren herauszugeben. Nach kurzer Aussprache wird die<br />

Bildung einer solchen Studienkommission beschlossen. Zu Mitgliedern dieser<br />

Kommission werden vorgeschlagen: Jensen, Schweden; Rocker, Deutschland;<br />

Carbo, Spanien; Giovannetti, Italien; Maximoff, Rußland. Maximoff sei<br />

zwar kein Mitglied der I.A.A., daß sei aber nur auf die gegenwärtigen Umstände<br />

zurückzuführen, im übrigen ist er einer der ernsthaftesten Theoretiker<br />

des Syndikalismus in Rußland. Zum Sitz dieser Kommission wird Stockholm

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