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Identifikation nichtlinearer mechatronischer Systeme mit ...

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188 7 Zusammenfassung und Ausblick<br />

teres zu berechnen, wurde zunächst ein Modell des Umrichters entwickelt und identifiziert.<br />

Anschließend wurde <strong>mit</strong> dem vorgestellten Ansatz ein nichtlineares aber losefreies<br />

Zwei-Massen-System identifiziert. Die Validierung des losefreien Zwei-Massen-<br />

Systems an der Versuchsanlage zeigte, dass die linearen Parameter und die Nichtlinearitäten<br />

sehr genau identifiziert wurden. Die <strong>Identifikation</strong>sergebnisse entsprachen<br />

den messtechnisch bzw. rechnerisch bestimmten Anlagedaten.<br />

Nach der erfolgreichen Validierung des Verfahrens an der losefreien Versuchsanlage<br />

wurde der Ansatz dahingehend erweitert, dass auch ein losebehaftetes Zwei-Massen-<br />

System identifiziert werden konnte. Zur Durchführung der <strong>Identifikation</strong> eines losebehafteten<br />

Zwei-Massen-Systems, wurde die Lose als Totzone <strong>mit</strong> einem Parameter<br />

der Loseweite dargestellt. Um die Dämpfung der Welle beschreiben zu können,<br />

war eine numerische Differentiation erforderlich. Aufgrund dieser Differentiation und<br />

dem strukturumschaltenden Effekt der Lose war diese Systemkonfiguration numerisch<br />

sehr empfindlich und erforderte kleine Abtastzeiten. Das numerische Verhalten<br />

des Systems konnte durch eine exaktere Integrationsmethode als die hier eingesetzte<br />

Euler-Vorwärts-Approximation verbessert werden. Mit der in dieser Arbeit<br />

vorgestellten Darstellung der <strong>Identifikation</strong> wird die Verwendung einer beliebigen<br />

numerischen Integrationsmethode grundsätzlich ermöglicht. An der Versuchsanlage<br />

zeigte sich aber, dass genauere Integrationsmethoden aufgrund der wesentlich<br />

höheren Rechenzeitanforderung derzeit nicht echtzeitfähig sind, ohne dass die Abtastfrequenz<br />

verringert wird. Letzteres würde allerdings die Verbesserung durch die<br />

Integrationsmethode wieder kompensieren.<br />

Unter den idealisierten Bedingungen einer Simulationsumgebung wurden sämtliche<br />

linearen Parameter und nichtlineare Charakteristiken des losebehafteten Zwei-<br />

Massen-Systems richtig identifiziert. Für die realen Bedingungen an der Versuchsanlage<br />

ist diese Modellierung nicht ausreichend. Aus diesem Grund wurde die Beschreibung<br />

der Lose um einen idealisierten Stoßvorgang erweitert. Mit dieser Modellierung<br />

ergaben sich bei der Validierung an der Versuchsanlage leicht von den gemessenen<br />

bzw. berechneten Anlagedaten abweichende <strong>Identifikation</strong>sergebnisse (5% Abweichung),<br />

während die <strong>Identifikation</strong> in der Simulationsumgebung (kein Messrauschen,<br />

Struktur von rekurrentem Netz und Strecke sind identisch) exakt durchgeführt werden<br />

konnte. Die Ursache für die leichten Abweichungen der <strong>Identifikation</strong>sergebnisse<br />

lag in der Idealisierung des Stoßvorgangs beim Eingreifen der Lose. Durch diese Vereinfachung<br />

entsprach die Struktur des rekurrenten Netzes nicht exakt der Strecke.<br />

An der Versuchsanlage zeigte sich aber, dass dieses Modell bereits so genau war, dass<br />

das rekurrente Netz, nach Abklingen der durch das Eingreifen der Lose verursachten<br />

Schwingungen, als Parallelmodell zur realen Strecke arbeitete, ohne dass die vom<br />

rekurrenten Netz geschätzte Drehzahl und die an der Anlage gemessene Drehzahl<br />

auseinanderdrifteten. Die durch das Eingreifen der Lose verursachten Schwingungen<br />

könnten berücksichtigt werden, indem die Loseapproximation durch Einführung weiterer<br />

Dynamiken verbessert werden würde. Bedenkt man allerdings, dass der Parallellauf<br />

von gelerntem rekurrentem Netz und realer Anlage ein Extremfall ist und nur<br />

zur Veranschaulichung der <strong>Identifikation</strong>sergebnisse dient, ist dieser Mehraufwand

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