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Identifikation nichtlinearer mechatronischer Systeme mit ...

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4 <strong>Identifikation</strong> eines nichtlinearen<br />

Zwei-Massen-Systems<br />

Ein häufig vorkommender Anwendungsfall in der Antriebstechnik ist die Drehzahloder<br />

Lageregelung einer Last. Antrieb und Last sind über eine <strong>mit</strong> Lose behaftete<br />

Torsionswelle verbunden. Hierfür stehen in den weitaus häufigsten Anwendungsfällen<br />

nur das Drehzahl- bzw. das Lagesignal der Antriebsmaschine als einzige Regelgröße<br />

zur Verfügung. In [Schröder, 1995] werden die regelungstechnischen Probleme<br />

einer solchen Anordnung beschrieben. Handelt es sich hierbei um eine steife Anordnung,<br />

so ist die Regelung unproblematisch und kann <strong>mit</strong> relativ einfachen Mitteln<br />

realisiert werden. Liegt jedoch eine weiche Verbindung vor, so gelingt eine zufriedenstellende<br />

Regelung nur <strong>mit</strong> Hilfe eines Zustandsreglers. Hierfür ist ein Zustandsbeobachter<br />

notwendig, da nicht alle Systemzustände messbar sind. Die Güte einer<br />

solchen Zustandsregelung hängt unter anderem von der Dimensionierung des Beobachters<br />

ab. Die Dimensionierung des Beobachters erfolgt anhand der Parameter der<br />

zu regelnden Strecke. Sind diese nur ungenau bekannt, so verschlechtert sich die Zustandsschätzung.<br />

Dies kann <strong>mit</strong> Hilfe einer schnelleren Beobachterauslegung wieder<br />

ausgeglichen werden. In diesem Fall reagiert der Beobachter, und da<strong>mit</strong> letztendlich<br />

der Zustandsregler, vermehrt auf das vorhandene Messrauschen. Eine erste Verbesserung<br />

der Zustandsschätzung ist erzielbar, wenn vorhandene nichtlineare Einflüsse,<br />

z. B. Reibung, <strong>mit</strong> Hilfe des in Kapitel 2.6 beschriebenen lernfähigen Beobachter<br />

berücksichtigt werden.<br />

Um eine exakte Zustandsschätzung und eine optimale Beobachter- und Reglerdimensionierung<br />

zu ermöglichen, werden in diesem Kapitel die linearen Parameter und<br />

nichtlinearen Charakteristiken der besprochenen Antriebsanordnung identifiziert.<br />

Hierfür wird die Antriebsanordnung als ein <strong>mit</strong> Reibung und Lose behaftetes Zwei-<br />

Massen-System modelliert. Dieses nichtlineare Modell wird im Verlauf dieses Kapitels<br />

zuerst in einer Simulationsumgebung identifiziert. Anschließend werden die<br />

erzielten Ergebnisse an einer Versuchsanlage validiert.<br />

Im ersten Teil dieses Kapitels wird die Versuchsanlage vorgestellt. Anschließend<br />

wird ein Approximator für die Lose sowie eine Konfiguration des GRNN für die<br />

<strong>Identifikation</strong> der unstetigen Reibung vorgestellt. Danach wird ein strukturiertes<br />

rekurrentes Netz zur <strong>Identifikation</strong> des Umrichters der Antriebsmaschine entworfen,<br />

um das nicht messbare Luftspaltdrehmoment der Antriebsmaschine abschätzen zu<br />

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