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Identifikation nichtlinearer mechatronischer Systeme mit ...

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66 3 <strong>Identifikation</strong> <strong>nichtlinearer</strong> <strong>Systeme</strong><br />

der <strong>Identifikation</strong> ergibt sich jedoch schnell ein Ausgangsfehler. Entsprechend dem<br />

Lerngesetz wird über die Lernschrittweite und den Gradienten e· ∂ ˆ Ω das Gewicht ˆw1<br />

∂ ˆw1<br />

so verändert, dass der Ausgangsfehler e minimiert wird. Bei ca. 40 Sekunden hat das<br />

Gewicht des rekurrenten Netzes den tatsächlichen Wert des Parameters erreicht. Bis<br />

zu diesem Zeitpunkt verringert sich auch die Amplitude des Ausgangsfehlers. Der<br />

Ausgangsfehler ist jedoch nicht zu Null geworden, weshalb das Gewicht ˆw1 weiter<br />

adaptiert wird.<br />

Im Integrator des rekurrenten Netzes bleibt durch die vergangene Abweichung zwischen<br />

Strecke und rekurrentem Netz ein Fehler zurück. Da sich der Gradient aus<br />

dem Produkt von Ausgangsfehler und partieller Ableitung des Ausgangs nach dem<br />

Gewicht ˆw1 berechnet, kann der Gradient nur dann zu Null werden (und da<strong>mit</strong> den<br />

Lernvorgang stoppen), wenn entweder der Ausgangsfehler oder der Term <strong>mit</strong> den<br />

partiellen Ableitungen zu Null werden. Tatsächlich entspricht die Berechnung der<br />

partiellen Ableitungen, wie aus Abbildung 3.7 ersichtlich ist, der Berechnung des<br />

Systemausgangs. Da<strong>mit</strong> ist ∂ ˆ Ω<br />

∂ ˆw1<br />

solange von Null verschieden, solange die geschätzte<br />

Winkelgeschwindigkeit ˆ Ω nicht zu Null wird. Durch die externe Anregung des Systems<br />

wird jedoch erreicht, dass ˆ Ω nicht zu Null wird. Es verbleibt nur die Möglichkeit<br />

ein stabiles Lernergebnis zu erreichen, indem sichergestellt wird, dass der Ausgangsfehler<br />

zu Null wird, wenn die richtigen Parameter identifiziert sind.<br />

Aus diesem Grund muss das bisher beschriebene Verfahren dahingehend erweitert<br />

werden, dass der Ausgangsfehler tatsächlich zu Null werden kann.<br />

Eine Variante zur Lösung dieser Problematik ist, die einzelnen Zustände des rekurrenten<br />

Netzes in regelmäßigen Intervallen so zu berechnen, dass der Ausgangsfehler<br />

Null wird. Im vorliegenden Beispiel bedeutet dies, die geschätzte Winkelgeschwindigkeit<br />

ˆ Ω auf den wahren Wert der Winkelgeschwindigkeit Ω zu setzen. Tatsächlich<br />

sind reale <strong>Systeme</strong> aber wesentlich komplexer als dieses einfache Beispiel. Da<strong>mit</strong><br />

wird die Berechnung der einzelnen Zustände (bzw. Neuronen des rekurrenten Netzes)<br />

sehr aufwendig und stellt eine zusätzliche Fehlerquelle bei der Umsetzung der<br />

<strong>Identifikation</strong> dar.<br />

In [Brychcy, 2000] wird dieses Problem gelöst, indem die Zustände des rekurrenten<br />

Netzes iterativ und von der eigentlichen Paramteridentifikation getrennt, bestimmt<br />

werden. Ein Online-Training ist bei dieser Vorgehensweise jedoch nicht möglich.<br />

Eine wesentlich elegantere Lösung ist, das rekurrente Netz zu einem Luenberger-<br />

Beobachter zu erweitern. Dadurch wird zum einen die Anfangswertproblematik<br />

gelöst, und zum anderen werden die Zustände so nachgeführt, dass der Ausgangsfehler<br />

klein bleibt und stationär zu Null wird. Mit dieser Erweiterung ist es möglich,<br />

eine stabile <strong>Identifikation</strong> einer global integrierenden Strecke aufzubauen.

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