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Identifikation nichtlinearer mechatronischer Systeme mit ...

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3 <strong>Identifikation</strong> <strong>nichtlinearer</strong> <strong>Systeme</strong><br />

<strong>mit</strong> vorstrukturierten rekurrenten Netzen<br />

Wie im vorangegangenen Kapitel erwähnt, eignen sich rekurrente Neuronale Netze<br />

dazu, das Ein-/Ausgangsverhalten <strong>nichtlinearer</strong> <strong>Systeme</strong> zu approximieren, ohne<br />

dass die Möglichkeit besteht, aus dem <strong>Identifikation</strong>sergebnis auf interne Zustände,<br />

lineare Parameter oder auch nichtlineare Charakeristiken schließen zu können. Um<br />

sowohl die linearen Parameter als auch die vorhandenen Nichtlinearitäten zu identifizieren,<br />

wird in diesem Kapitel ein rekurrentes Neuronales Netz vorgestellt, bei dem<br />

das Vorwissen über die Struktur des zu identifizierenden Systems <strong>mit</strong> berücksichtigt<br />

wird. Mit diesem vorstrukturierten bzw. strukturierten rekurrenten Netz wird<br />

zudem die physikalische Interpretierbarkeit des <strong>Identifikation</strong>sergebnisses erreicht.<br />

In [Brychcy, 2000] wird zum ersten Mal ein strukturiertes rekurrentes Netz vorgestellt.<br />

Die Parameterkonvergenz ist jedoch stark abhängig von der Parameterinitialisierung<br />

sowie der Initialisierung der internen Systemzustände des rekurrenten<br />

Netzes. Dies führt häufig dazu, dass die internen Systemzustände den zulässigen<br />

bzw. physikalisch sinnvollen Wertebereich verlassen. Dieses Initialisierung erfolgt in<br />

[Brychcy, 2000], indem die Anfangszustände des rekurrenten Netzes als trainierbare<br />

Parameter des Netzes aufgefasst und getrennt von den eigentlich interessierenden<br />

Parametern gelernt werden. Durch diese Optimierung der Anfangszustände können<br />

jedoch unter Umständen Zustände entstehen, die im dynamischen System nicht auftreten.<br />

Ein weiteres Problem tritt auf, wenn sich Nichtlinearitäten in den Rückkopplungen<br />

befinden. Die hierdurch auftretende alternierende Zustandsdivergenz wird unter<br />

der Verwendung der von T. Brychcy eingeführten Grenzwertheuristik vermieden.<br />

Hierfür muss jedoch das Netz so umkonfiguriert werden, dass der direkte Zusammenhang<br />

zwischen der Struktur des zu identifizierenden Systems und der Struktur<br />

des Netzes verloren geht. Die rechentechnische Lösung der zuvor beschriebenen Problematik<br />

ist aufgrund der iterativen Struktur nicht echtzeitfähig.<br />

Im Folgenden Kapitel wird ebenfalls von der Idee ausgegangen, den bekannten Signalflussplan<br />

als ein strukturiertes rekurrentes Netz aufzufassen. Dieses rekurrente<br />

Netz wird in einer Beobachterstruktur implementiert, wodurch das Problem der Anfangswertfindung<br />

der Systemzustände vermieden wird. Durch eine geeignete Wahl<br />

der Beobachterkoeffizienten kann außerdem eine Filterung der Messdaten erfolgen.<br />

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