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Konsumlust statt Krisenfrust<br />
Handel und Konsumgüterindustrie stehen vor gewaltigen Umwälzungen.<br />
Auf der Agenda des Management stehen: der Internet-Boom, der digitale Kunde,<br />
Asien als größter Absatzmarkt und die weltweit alternde Konsumentenschaft.<br />
Gefragt sind Marketing-, Vertriebs- und E-Commerce-Experten, die aus Onlineshop-Hoppern<br />
treue Kunden machen.<br />
Chancen<br />
Der Düsseldorfer Konsumgütergigant Henkel<br />
verkauft in China kein Waschmittel mehr, baut<br />
aber zurzeit im Reich der Mitte die größte Klebstofffabrik<br />
der Welt. Henkels Hamburger Konkurrent<br />
Beiersdorf hat sich mit seiner Strategie,<br />
im Reich der Mitte Shampoo und Haarspray<br />
unter heimischer Marke zu vertreiben, eine<br />
blutige Nase geholt, will aber trotzdem in dem<br />
Zukunftsmarkt weiter durchhalten und hofft<br />
bis 2015 auf bessere Zahlen. Und auch Procter<br />
& Gamble, Unilever sowie Johnson & Johnson<br />
setzen ganz auf Brasilien, Indien und China,<br />
auch wenn auf den weltweiten Konsumgütermärkten<br />
derzeit ein raues Klima herrscht. „Wir<br />
erwarten, dass das äußere makroökonomische<br />
Klima 2012 unangenehm bleiben wird und der<br />
Gegenwind bei den Rohstoffkosten, wenn auch<br />
in geringerem Umfang, andauern wird“, sagt<br />
Unilever-Weltchef Paul Polman.<br />
„Die Weltwirtschaftskrise hat die Verschiebung<br />
der globalen wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse<br />
weiter vorangetrieben“, urteilt<br />
Mirko Warschun, Partner von A.T. Kearney<br />
und Leiter des Beratungsbereichs Konsumgüterindustrie<br />
und Handel. Und auch die Unternehmensberatung<br />
McKinsey glaubt, dass Asien<br />
den Westen als wichtigsten Verbrauchermarkt<br />
überholen wird. Gleichzeitig stellten die Konsumenten<br />
neue Anforderungen hinsichtlich der<br />
Preis-Leistungs-Verhältnisse und Innovationen.<br />
Da überdies das Internet traditionelle Vertriebsmodelle<br />
aushöhle, sehe der globalisierte Handel<br />
einer Ära erhöhter Volatilität entgegen.<br />
Die Ausgangslage im deutschen Handel ist<br />
jedoch derzeit nicht schlecht. Zuversicht prägte<br />
im Frühjahr 2012 die Lage – ungeachtet der<br />
Eurokrise und der steigenden Energiepreise<br />
prognostizierte der Handelsverband Deutschland<br />
(HDE) für 2012 ein Umsatzplus von 1,5<br />
Prozent. Die Hälfte der rund 400.000 Einzelhändler<br />
hierzulande rechnet mit Umsätzen auf<br />
Vorjahresniveau, 35 Prozent mit einem Umsatzanstieg.<br />
Die Zahl der Beschäftigen liegt derzeit<br />
bei knapp drei Millionen Mitarbeitern (inklusive<br />
Teilzeit- und geringfügig Beschäftigter) und<br />
soll laut HDE 2012 stabil bleiben.<br />
Wachstumstreiber ist wie schon in den Jahren<br />
zuvor der boomende Online-Handel. „Für 2012<br />
rechnen wir mit einem Umsatz von 29,5 Milliarden<br />
Euro“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer<br />
Stefan Genth. Das entspricht einem Wachstum<br />
von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mehr<br />
als zwei Drittel der Verbraucher würden eher auf<br />
Schokolade verzichten als auf eine Internetverbindung.<br />
Das ergab eine Studie der Boston Consulting<br />
Group. Und so shoppten 2011 bereits<br />
36 Millionen Bundesbürger im Internet, 2014,<br />
sagen die Marktforscher von Forrester Research,<br />
sollen es 44 Millionen Deutsche sein, die dann<br />
zusammen 44 Milliarden Euro über das Internet<br />
ausgeben. Davon profitiert sogar der stationäre<br />
Handel. Denn viele Kunden nutzen das Internet,<br />
um sich über Produkte schlau zu machen – und<br />
sie dann im Laden zu kaufen: Sechs Prozent der<br />
Einkäufe mit einem geschätzten Einkaufsvolumen<br />
von 250 Millionen Euro wären ohne das<br />
Internet erst gar nicht zustande gekommen.<br />
Doch um am Online-Boom teilzuhaben,<br />
müssen Handels- und Konsumgüterunterneh-