Kontakt- Infos - Jobguide
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Foto: Odgers Berndtson<br />
Ausprägungen von Respekt und Wertschätzung<br />
abgerundet. Sind diese Signale klar und überzeugend<br />
und erfolgen sie in einer gewissen Verdichtung<br />
und Regelmäßigkeit, ist dies ein sicheres<br />
Indiz dafür, dass der Name auf der Beförderungsliste<br />
ist und bleibt.<br />
Sechstens: Bin ich selbst auf den nächsten<br />
Karriereschritt fachlich und persönlich vorbereitet,<br />
besteht ein realistisches Selbstbild? Bin ich<br />
räumlich mobil, um auch im Ausland oder an<br />
einem anderen Inlandsstandort auf die nächste<br />
Führungsebene zu wechseln? Der eigene Lebensentwurf<br />
und die damit verknüpften Standortentscheidungen<br />
können ebenso ein begrenzender<br />
Faktor sein wie ein Stillstand im Wissen und<br />
Wollen.<br />
Muss ich unbedingt eine Führungsaufgabe anstreben,<br />
um weiter aufzusteigen?<br />
Martin Hofferberth, Towers Watson: Vor allem<br />
in größeren Unternehmen, insbesondere solchen<br />
mit starken Forschungs- und Entwicklungsabteilungen,<br />
haben sich mittlerweile neben der<br />
Managementkarriere auch Experten- und Projektmanagement-Laufbahnen<br />
entwickelt. Mit<br />
diesen alternativen Entwicklungspfaden ist die<br />
fachliche Führung von Mitarbeitern verbunden.<br />
Das bedeutet: Ziele setzen und Arbeitsergebnisse<br />
beurteilen – und das dann je nach Ausprägung<br />
auf Team-, Abteilungs- und Bereichsebene.<br />
Eine klassische Sonderform der Fachlaufbahn<br />
ist die Projektarbeit. Beispielsweise leitet<br />
ein Produktmanager in der Pharma-Industrie<br />
ein Team von Forschern, die ein Medikament<br />
zur Produktreife führen. Was zu tun ist und wie<br />
es passiert, verantwortet der Experte.<br />
Jürgen van Zwoll,<br />
Partner bei der<br />
Personalberatung<br />
Odgers Berndtson.<br />
In der Regel entscheidet er auch noch mit,<br />
wer Team- beziehungsweise Projektmitglied wird.<br />
Die disziplinarische Verantwortung aber, also<br />
Themen wie die Einstellung von Mitarbeitern<br />
und Gehaltsgespräche, liegt dann allein beim<br />
disziplinarischen Manager.<br />
Expertenlaufbahnen reichen meistens nicht<br />
so weit wie Managementkarrieren. Spätestens<br />
ab der Bereichsleiterebene ist eine Trennung von<br />
fachlicher und disziplinarischer Verantwortung<br />
kaum mehr möglich. „Experten“ auf Vorstandsebene<br />
sind absolute Seltenheit, wobei Ausnahmen<br />
denkbar sind, zum Beispiel wenn ein Software-<br />
Unternehmen einen Technologie-Guru oder ein<br />
Mode-Konzern einen Trend-Master im Board<br />
führt.<br />
Was bedeutet die Entscheidung für eine Fach-<br />
oder Führungslaufbahn für die weitere Qualifizierung<br />
zum Spezialisten oder Generalisten?<br />
Tiemo Kracht, Kienbaum Executive Consultants:<br />
Ein Experte, der nicht primär in der Linienlaufbahn<br />
aufsteigen will, muss sich seine<br />
Wettbewerbsdifferenzierung, seinen internen und<br />
externen „Marktwert“ durch fachlichen Tiefgang<br />
in einem bestimmten Thema erarbeiten.Hat ein<br />
Kandidat eher Führungsambitionen oder strebt<br />
nach gesamtunternehmerischer Verantwortung,<br />
muss er an der Erfahrungsbreite und seinen General-Management-Qualitäten<br />
arbeiten. Das heißt<br />
im Kern für ihn: immer wieder ins kalte Wasser<br />
springen, sich auch grundlegend neuen Aufträgen<br />
stellen, Führungsaufgaben ausweiten, strategische<br />
Projekte steuern und sich im Wechselspiel zwischen<br />
verschiedensten Unternehmensbereichen<br />
von Stabsstellen wie Unternehmensentwicklung<br />
oder -steuerung bis zu operativen Stellen wie<br />
Marketing und Vertrieb bewähren. Daraus ergibt<br />
sich „fundiertes Generalistentum“.<br />
Um die Weichen für die eigene berufliche<br />
Entfaltung immer wieder richtig zu stellen, ist<br />
ein realistisches Selbstbild wichtig, und dies sollte<br />
mit professioneller Unterstützung entwickelt werden:<br />
Sind Sie eher eine rein inhaltlich motivierte<br />
Fachkraft oder ein „geborener Leader“, der gerne<br />
Menschen und Unternehmen führt und Karriere<br />
als „Weg an die Spitze“ versteht? Beide Persön-