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nen, sondern auch in anderen Schwellenländern<br />

wie in Afrika, Indien und in Südostasien.<br />

Davon abgesehen sind die Deutschen in immerhin<br />

18 von insgesamt 32 Teilbranchen des<br />

Maschinenbaus nach wie vor Weltmarktführer<br />

– etwa in der Fördertechnik, der Antriebstechnik,<br />

bei Werkzeugmaschinen, Landtechnik und<br />

auch bei Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen.<br />

In elf weiteren Teilbranchen stehen sie<br />

auf Platz zwei oder drei. Kein anderes Land der<br />

Welt kann so viele Hidden Champions vorweisen,<br />

die als Technologieführer auf dem Weltmarkt<br />

den Takt vorgeben. Und keine zweite<br />

Volkswirtschaft verfügt über einen solch reichen<br />

Fundus an Know-how zu Querschnittstechnologien,<br />

Spezialmaschinen, Messtechniken, Apparaten<br />

und Anlagenbau.<br />

Auch beim dritten globalen Megatrend, dem<br />

„Going Green“, können deutsche Unternehmen<br />

ihre Innovationsfähigkeit in die Waagschale werfen.<br />

„Energieeffizienz wird in Europa und Japan<br />

an Bedeutung gewinnen, getrieben durch Kostensenkungen,<br />

Regulierung und die steigende<br />

Bedeutung eines umweltfreundlichen Images“,<br />

sagt Roland-Berger-Experte Roland Eisenhut.<br />

Der deutsche Maschinenbau ist hier schon gut<br />

aufgestellt: Der VDMA prognostiziert, dass die<br />

Branche in zehn Jahren Einsparungen erzielen<br />

kann, die zur Stromversorgung von 80 Prozent<br />

aller Haushalte in Westeuropa ausreichen und<br />

die CO2-Emissionen in Deutschland um ein<br />

Drittel reduzieren können.<br />

Risiken<br />

Größtes Risiko ist der zunehmende globale<br />

Turbo-Wettbewerb in nahezu allen Segmenten<br />

– insbesondere die neue Vormachtstellung Chinas.<br />

Fast ein Drittel der Weltproduktion von<br />

Maschinen kommt heute bereits aus der Volksrepublik.<br />

Das Land ist damit mit Abstand der<br />

größte Maschinenproduzent der Welt und der<br />

viertgrößte Maschinenexporteur – Tendenz<br />

stark steigend. In acht von 32 Teilbranchen ist<br />

China sogar schon heute die führende Exportnation<br />

– etwa in der allgemeinen Lufttechnik,<br />

der Klimatechnik, bei Baumaschinen, Kränen,<br />

aber auch bei Wälzlagern.<br />

Der neue Fünf-Jahresplan der Chinesen<br />

(2011 bis 2015) spricht eine deutliche Sprache:<br />

Die Regierung in Peking will Chinas<br />

Wirtschaft weg vom Mengenwachstum hin zur<br />

Qualitäts-, Innovations- und Technologieführerschaft<br />

steuern. Der Maschinenbau gilt hierbei<br />

als Schlüsselbranche. Um unabhängig von<br />

ausländischen Technologien zu werden, pusht<br />

Peking gezielt einzelne Marktsegmente des Maschinenbaus,<br />

zum Beispiel die Produktion von<br />

Hydraulikbaggern oder von Kugellagern für<br />

Windanlagen, die bisher meist importiert werden<br />

mussten.<br />

Chinas Regierung will aber noch mehr: Mit<br />

ehrgeizigen Übernahmeplänen, staatlich geförderten<br />

Exportversicherungen, großzügigen<br />

Finanzierungskrediten für die Kunden chinesischer<br />

Maschinenbaulieferanten und besonders<br />

preisgünstigen „Gut-genug-Produkten“ will das<br />

Reich der Mitte die Weltmärkte erobern – und<br />

kommt dabei deutschen Maschinenbauunternehmen<br />

immer häufiger in die Quere. Der Riese<br />

aus Fernost ist schon lange nicht mehr die<br />

verlängerte Werkbank und profiliert sich mehr<br />

und mehr als Industrienation, die als High-<br />

Tech-Land in der obersten Liga mitspielt.<br />

Gleich mehrere Perlen des deutschen Maschinenbaus<br />

verleibten sich chinesische Unternehmen<br />

im Frühjahr 2012 ein: den Weltmarktführer<br />

für Betonpumpen, Putzmeister<br />

aus Aichtal bei Stuttgart, dessen Konkurrenten<br />

Schwing aus Herne sowie den Automobilzulieferer<br />

Kiekert aus Heiligenhaus. Auch deutsche<br />

Maschinenbauer werden ihre Produktion<br />

weiter nach Fernost verlagern müssen.<br />

Offen ist dabei, wie viel Innovation langfristig<br />

noch in den heimischen F+E-Abteilungen<br />

deutscher Unternehmen stattfinden wird. „Die<br />

Unternehmen müssen noch mehr Forschung<br />

und Entwicklung in die Schwellenländer transferieren“,<br />

urteilt die Beratung Roland Berger.<br />

Für findige Köpfe im Maschinenbau heißt das,<br />

dass der künftige Arbeitsplatz nicht unbedingt<br />

in der Bundesrepublik sein muss. Wer auf eine<br />

spannende Karriere hofft, sollte daher in internationalen<br />

Kategorien denken – und sich auch<br />

so aufstellen.<br />

Julia Leendertse

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