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Leibniz, Akademie-Ausgabe, Bd. I, 20 - Gottfried Wilhelm Leibniz ...

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660 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1701–1702 N. 379<br />

379. LEIBNIZ AN WOLFGANG GABRIEL PACHELBL VON GEHAG<br />

[Hannover, 1. Hälfte Dezember 1701]. [<strong>20</strong>0.]<br />

Überlieferung: L Konzept: LBr. 707 Bl. 1 u. 4. 1 Bog. 2 o . 3/4 S. auf Bl. 4 v o . — Auf Bl. 1<br />

u. 4 r o K von N. <strong>20</strong>0.<br />

5 HochEdler, Vest und Hochgelahrter Herr, und werther gönner<br />

Desßelben sehr verbindtliches schreiben vom 27 Julii dieses Jahres samt dem beygelegten<br />

sehr gelehrten werck die Brandenb. jura und zollgerechtigkeit betr. habe iezo<br />

erst zu recht erhalten, und bedancke mich zum höchsten, wegen einer so nach druckung<br />

bezeigung dero gewogenheit gegen mich; welche zu erwiederen zu konnen und gelegenheit<br />

10 dazu zu finden wündsche.<br />

Daß die alte teutsche Herrn von denen die iezigen hehrzukommen pflegen schohn vor<br />

Caroli M. zeiten und hernach Erblande und Herrschafften gehabt, also nicht vor bloße<br />

bedienten wie die Römische obrigkeiten zu halten, hat mein Hochg. H. bestens begriffen,<br />

und wohl bestärcket. Und was die Verjahrung betrifft, so stehe ich in dem gedancken,<br />

15 daß solche ob sie schohn von undencklichen jahren seyn solte, so schlechterdings dem<br />

Volcker-recht nicht gemaß, gleich als ob darauß eine Verlaßung des rechten zu folgern,<br />

sondern daß man gemeiniglich dem jenigen der in Zeiten zu sprechen unterläßet, entgegen<br />

zu sezen hat, es seyen die Sachen mit der länge der Zeit verdunckelt worden. Wie dann<br />

ein praetendent hierinn gefahrligkeit brauchen, seine beweisgründe mit fleiß verwahren,<br />

<strong>20</strong> und die gelegenheit erwarten oder durch seine nachkommen abwarten laßen kann, da daß<br />

gegentheil oder deßen nachkommen, die sich vor dergleichen streichen nicht leicht hüten<br />

konnen, der iezo etwa habenden gegenbeweißmittel durch die menschliche veranderungen<br />

beraubet seyn mögen. Sonsten muß bekennen, daß das Zollwesen, und zumahl deßen<br />

erweiterung an sich selbst und insgemein nicht alzu viel gunst verdiene; sondern seinen<br />

Zu N. 379: L antwortet auf N. <strong>20</strong>0. Ob eine Abfertigung erfolgte bzw. diese den Empfänger erreichte,<br />

ist fraglich, da Pachelbl von Gehag in seinem nächsten Schreiben vom 1. Mai 1705 (LBr. 707 Bl. 5) anfragt,<br />

ob <strong>Leibniz</strong> seine mit N. <strong>20</strong>0 übersandte Schrift Brandenburgische allgemeine Zoll-Vertheidigung, 1699,<br />

erhalten habe. Die Datierung unseres Briefes stützt sich auf <strong>Leibniz</strong>’ Angabe S. 661 Z. 8, er sei erst vor<br />

wenigen Tagen aus Berlin zurückgekommen, was auf ein Datum nach dem 5. und vor dem 22. Dezember<br />

(erneute Ankunft in Berlin) schließen läßt. 7 werck: W. G. Pachelbl von Gehag, Brandenburgische<br />

allgemeine Zoll-Vertheidigung, 1699. 8 nach druckung: lies ” nachdrücklichen‘‘? 11 f. Herrn . . .<br />

gehabt: vgl. ebd., S. 4.<br />

29. 11. <strong>20</strong>06

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