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Leibniz, Akademie-Ausgabe, Bd. I, 20 - Gottfried Wilhelm Leibniz ...

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468 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1701–1702 N. 275<br />

recommendiren. Insonderheit würde zu meinem Glücke und zu beßerer Subsistence ein<br />

großes beytragen, wenn ich bey dem Marquis de l’Hôpital eine kleine Vorschrift von Eur.<br />

Excell. vorweisen könte, daß ich die ehre genoßen derselben etliche Jahr lang aufzuwarten,<br />

und nunmehro suchte eine gute Zeit in Paris zu bleiben, im fall sich gelegenheit finden<br />

5 ließe bey iemand unterzukommen, oder sonst zu subsistiren.<br />

Habe derowegen, so bald ich wieder zurück gekommen bin, mich unterfangen Eure<br />

Excellenz mit dieser demüthigen Bitte anzugehen, daß Sie mir doch die Gnade erweisen,<br />

und nur etliche Zeilen an gedachten Vornehmen Marquis oder iemand anders, von ihrer<br />

sehr viel vermögenden Hand, zukommen laßen, und dieselben hieher übersenden möchten.<br />

10 So es auch gefällig einige Inquirenda dazuzuthun, wolte dieselbe gleichfalls erwarten, oder<br />

man könte sie ohnmaßgeblich H n D. Rappolden, oder auch dem Herrn von Tschirnhaus,<br />

wenn es etwa dero affairen so geschwind nicht zuließen, überliefern laßen. Wofern ich die<br />

Unkosten des hin und herReisens oder die alten Schuldleute, H n Thies und Müller nicht<br />

scheuen dürfte, würde ich vor meiner Abreise in aller eil mit der Post nach Braunschweig<br />

15 und Hanover gehen, und mich nicht allein Persönlich bey Eur. Excell. erkundigen, ob<br />

ich capabel sey derselben zu Paris bey Gelehrten oder in Bibliotheken einige dienste<br />

zu thun, sondern auch von meinem vorigen und ietzigen Wandel, auch andern noch<br />

verborgen liegenden sachen völligen Bericht in geheimer stille abstatten. So aber muß<br />

ich dieses biß auf eine andre Zeit, da mehr Mittel verhanden seyn werden, aussetzen,<br />

<strong>20</strong> und indeßen mein gröstes Vergnügen in diesem Vertrauen suchen, daß Eure Excell. nach<br />

dero beywohnenden genereusen Begierde das gute zu befördern, nicht verweigern werden,<br />

meine unterdienstliche Bitte einer gnädigen Willfahrung oder Antwort zu würdigen. Ich<br />

werde hingegen mir euserst angelegen seyn laßen, durch rechtschaffene conduite und treue<br />

dienste mich so zu habilitiren, daß Eur. Excell. werden satisfaite seyn können; in welchen<br />

25 Vorsatz ich verharre<br />

Wohlgebohrner Herr, Eurer Excellenz unterthänig-gehorsamer diener<br />

Joachim Friedrich Feller.<br />

Leipzig in H n D. Rappolds Behausung den 14. Septembr. 1701.<br />

13 Hn Thies und Müller: Über Fellers Gläubiger wurde sonst nichts ermittelt.<br />

29. 11. <strong>20</strong>06

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