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Leibniz, Akademie-Ausgabe, Bd. I, 20 - Gottfried Wilhelm Leibniz ...

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N. 435 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1701–1702 747<br />

sern einmahl gefasseten und verglichenen Principiis ihre Schwürigkeiten aus dem Grund<br />

zu heben, vermeyne, mache ich mir so viel bessere Hoffnung. Nachdem nun Königl. Majest.<br />

dasjenige, was Herr von Fuchs nächst meinem Herrn Hof-Prediger von mir verlanget,<br />

sehr gerne zu sehen sich selbst gegen mich allergnädigst erkläret, so zweifele ich um so<br />

viel weniger an gutem Success. Ob vorher nacher Berlin werde füglich kommen können, 5<br />

ist eine Sache, die noch nicht zu determiniren stehet. Inzwischen nachdem ich bey mir<br />

erwogen, daß der Herr Geheimte Rath von Ilgen auch zu der Sache, wie wohl nicht in<br />

diesem particulari gezogen worden, und mit meinem Herrn communiciret gehabt, auch<br />

sich bey allerhand Gelegenheiten sonst gegen mich gar sehr obligeant erwiesen, so stehe<br />

fast in den Gedancken, es dürfte selbiger übel nehmen, wenn ihm von dem Vorhaben gar 10<br />

nicht Part geben würde, so könnte er auch sonst nicht wenig darzu beytragen. Sollte also<br />

fast dafür halten, es würde gut seyn, daß mein hochgeehrter Herr Hof-Prediger ihm von<br />

dem an mich gethanen Gesinnen informirte, mit dem Anhang, daß ich nicht ohngeneigt<br />

mich dazu erkläret; doch in dergleichen nicht allerdings frey verfahren könnte, sondern<br />

eine fügliche Gelegenheit erwarten müste. So gebe auch meinem hochgeehrten Herr[n] 15<br />

für sich zu bedencken, weil gleichwohl sehr grosse Mühe und Kosten von mir in dieser<br />

Sache bereits angewendet worden, davon er nach Gelegenheit informiret werden könnte,<br />

und noch angewendet werden müsten, ob nicht nöthig seyn würde, zu meiner mehrern<br />

Befriedigung und Versicherung und encouragement von wegen Königl. Majest. auf ein<br />

beständiges Vermögen, auf daß es anders wo kein Bedencken haben möge, zu gedencken, <strong>20</strong><br />

so mir zwar titulo Praesidii Societatis zuzulegen, dabey aber dergleichen Bemühungen<br />

mit begriffen, daß man sich so wohl in Irenicis, als andern mit den Scientiis verwandten<br />

Dingen, als Bergwercks-Sachen und dergleichen in Mathematica et Physica, ingleichen<br />

in einigen in politicam oeconomicam lauffenden Dingen, meines Raths bedienen könnte.<br />

Historiae et Iuris publici zu geschweigen, Welche meine Gedancken ihm dem Herrn Ge- 25<br />

heimten Rath von Ilgen vor sich im Vertrauen eröffnen, und sein Iudic[i]um darüber zu<br />

vernehmen, und dafern es einstimmig, ihn ersuchet haben wolle, zu Dienst Ihro Majest.<br />

und des publici sie allmählich zu incaminiren. Mein hochgeehrtester Herr wird bald vermercken,<br />

wie er sich darauf erkläret, ob er uns von sich weiset, oder sich wohl erbietet, und<br />

auf Particularia heraus lässet. Wollte er einstimmig seyn, und des Königs Gemüth unter 30<br />

der Hand präpariren, würde, wenn die Sache durch den Herrn von Fuchs der vermuthlich<br />

nicht ohngeneigt, auf meines Herrn Anregen hernach etwa weiter in motum bracht wor-<br />

10 Vorhaben: das negotium irenicum betreffend und <strong>Leibniz</strong>’ Gehaltsansprüche in seiner Eigenschaft<br />

als Präsident der Sozietät.<br />

29. 11. <strong>20</strong>06

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