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Tanulmányok a kézműipar történetéből

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der Region sowie die Bedeckung von Gefangenentransporten zwischen den Städtengehörte ebenso zu diesen Aufgaben, die die Chemnitzer nicht weniger zuverlässigals die regulären Armee- Einheiten erfüllten 23 .Sie, die Angehörigen der Schützengesellschaften und unter diesen die großeAnzahl der freiwilligen und gezwungenen Handwerksschützen, gewährleistetensomit in der Etappe die "innere Sicherheit", "Ruhe und Ordnung" und ermöglichtendie Freisetzung aktiver, regulärer Truppen für die aktiven Kampfhandlungen dersächsischen Armee.In dieser Funktion blieben die Zwangsschützen des Handwerkes fester Bestandteildes sächsischen Militärapparates: Erst, als 1830 im Königreich Sachsendie Kommunal-Garden aufgestellt wurden, konnten die Behörden auf die Handwerks-Zwangsschützenverzichten.Und trotz des streckenweise recht desolaten Bildes, das die Handwerksschützengeboten haben, treten uns dennoch auch ganz andere Bilder gegenüber,wie sie sich in Persönlichkeiten wie dem dichtenden, historiografisch tätigenHandwerksschreiber, dem Leinewebermeister Christoph Ketten oder dem TuchundRaschmacher Johann Christoph Muster manifestierten: Beide waren stolze undlangjährige (Muster z.B. über 50 Jahre) Handwerksschützen und Hauptleute derSchützengesellschaft. Musters Engagement ging soweit, daß er die Schützenkompanienmilitärisch umstrukturierte, diese neu einkleidete und für Instanthaltung derWaffen Sorge trug, was ihm Würdigung sowohl seitens der Stadt, der Schützen unddes Handwerkes eintrug 24 .Ich bin mir im Klaren darüber, daß ich viele Aspekte nur habe anreißen können,ganz einfach deshalb, weil sie – gerade in ihrer gezeigten Ambivalenz – nochgenauerer Untersuchung bedürfen.Da unter den vielen zünftigen und außerzünftigen Aufgaben, denen sich dieHandwerker im ausgehenden Mittelalter und der frühen Neuzeit zu stellen hatte,der militärische Aspekt möglicherweise der bisher von der Forschung am wenigstenbeachtete zu sein scheint, hoffe ich, daß meine Ausführungen vielleicht einigeAnsatzmöglichkeiten für weitergehende Untersuchungen bieten.Anmerkungen1. Fiedler, Uwe: Chronik mit Löchern. Die Prunkscheiben der ChemnitzerSchützengesellschaft, Chemnitz 19972. vgl. Fiedler, Chronik..., S.18 ff.Dabei handelt es sich um die Scheiben von 1793 (Schützenjubiläum desTuchmachermeisters J.Chr.Muster),1832 (Widerstand der Zünfte gegen angeregte Gewerbefreiheit) und 1862(Einführung der Gewerbefreiheit).3. Bräuer, Helmut: Handwerk im alten Chemnitz, Chemnitz 19924. Ermisch, Hubert und Posse, Otto: Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae II.,Bd.6, Urkundenbuch der Stadt Chemnitz und ihrer Klöster, Leipzig 1879,S.213f., Nr.243, 245 und S.288, Nr.288.310

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