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Tanulmányok a kézműipar történetéből

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DER GEBRAUCH VON BODENMARKEN, MEISTERKARTEN,FIRMENSCHUTZMARKEN IM HANDWERK DER FEINKERAMIK UNGARNSOhne der Kenntnis einer Bodenmarkensammlung einer Fayence-, PorzellanoderTongutmanufaktur können verschiedene in Gemein- oder Privatsammlungenbewahrte Keramiken schwer identifiziert werden, ebenso hilft sie auch beim genauerenStudieren der heimischen Wirtschaftsgeschichte.Zur Kennzeichnung der Keramikgegenstände wurde schon im Mittelalter dieBodenmarke in Ungarn benutzt. Diese eingedruckten, gewölbten sowie eingeritztenZeichen waren gerade Kreuze, Ringe und Kombinationen dieser. Den Herstellernwurde durch die Zeichen eine sichere Anonymität gesichert, es konnte nicht festgestelltwerden, wer und wo sie angefertigt wurden, es war nur vermutbar, daß dieBenutzung gleicher Zeichen kennzeichnend für eine Werkstatt dar.Die Bodenmarken auf den in Ungarn der Neuzeit angefertigten Keramikgegenständekönnen aufgrund des Gebrauchs bestimmter Symbole (Bogen, Schwert,Wappen, Stern, Kirche, Schild usw.) typisiert werden, aber das ist nicht die Hauptsache,sondern das, welche gemeinsamen Züge die Keramikmarkierungen besitzen.Die geschriebenen Markierungen können mit drei Gruppen umrissen werden:1. Auf den Gegenständen wurden die Anfangsbuchstaben des Namens derSiedlung vermerkt, oder deren vollkommene Benennung, welche in jedem Fall zurBezeichnung des Herstellortes dienen. 2. Unter den Aufschriften sind Buchstabenmonogrammeoder Personen zu finden, die die Namen der Eigentümer, Mieter seinkönnten. Neben den Namen der Eigentümer ist manchmal auch das Adelwappender Familie vermerkt. Weiterhin kommen auch die Namen der Meister (Maler undTöpfermeister, Dreher) vor. 3. Die dritte Gruppe der Anschriftzeichen bilden dieZahlen. Die Jahreszahlen (1838, 1772 usw.) vermerken in den meisten Fällen dengenauen Zeitpunkt der Anfertigung. Außerdem können auch sonstige römische undarabische Ziffern auf den Gegenständen vorkommen, mit denen sich die Forschungbis jetzt beschäftigte.Der Verfasser nimmt an, daß die in den Fayence-, Tongut- und Porzellanmanufakturenbzw. Firmen in Ungarn gefertigten benutzten Topfmarkierungen weisenMerkmale von Haban auf. Auf den Fayencetöpfen von Haban sind ab dem Endedes XVI. Jahrhunderts fast immer die Jahreszahl der Herstellung und die Anfangsbuchstabendes Namens des Bestellers vermerkt. Die Habaner benutzen die erstenMeisterkennzeichen und ab der ersten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts werden auchdie Namen der Meister, die die Töpfe herstellen, vermerkt.In Ungarn entstand zuerst in Holitsch (Holics) im Jahre 1743 eine Fayencetopf-Manufaktur,wo ab Beginn der Firmentätigkeit der deutsche oder slowakischeName des Herstellungsortes HF (Hollitscher Fabrik) oder HH (Hollitscher Herrschaft,HOLICKE PANTSVI) aufgeführt wurde. Die Hollitscher Manufaktur hatteeinen außerordentlichen starken Einfluß auf die später entstandenen KeramikfabrikenUngarns. Gleichzeitig gründeten die in Hollitsch Arbeitenden im Jahre 1802die Tontopffabrik von Pápa, wo die Bodenmarke der Firma der Name der Stadt ist,ähnlich wie in der Budaer Tontopffabrik von Domokos Kuny im Jahre 1809, wo457

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