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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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~ 490 —<br />

Erfolg in hoherem oder geringerem Masse ungewiss ist. Ob<br />

das Darlehensgeschaft dem Glaubiger Erfolg oder Misserfolg<br />

bringt, ist, wenn auch meist in geringerem Masse, doch stets in<br />

derselben Art ungewiss wie Erfolg oder Misserfolg jedes <strong>an</strong>deren<br />

Geschaftes.<br />

Erfolg oder Misserfolg h<strong>an</strong>gen beim Fersonalkredit vom<br />

Schicksal des Schuldners und beim Realkredit vom Schicksal<br />

der als Unterlage dienenden Pf<strong>an</strong>der ab. Auch der Glaubiger<br />

k<strong>an</strong>n das g<strong>an</strong>ze Kapital verlieren. Auch im Bruttozins, den der<br />

Glaubiger bezieht, ist Unternehmergewinn enthalten. Vollkommen<br />

sichere Kapital<strong>an</strong>lage gibt es <strong>nicht</strong>. Auch Darlehen, die<br />

als erstklassig gelten, konnen durch Eintreten <strong>nicht</strong> vorhergesehener<br />

Umst<strong>an</strong>de zum Verlust des g<strong>an</strong>zen Betrags fiihren ;<br />

auch sie sind dem Wechsel der Marktlage unterworfen ; auch<br />

in ihrem Ertrag^ist mehr als bloss Zins enthalten. Kapital<br />

«tragt» in der sich ver<strong>an</strong>dernden Wirtschaft <strong>nicht</strong> Zins,<br />

sowenig es « sich » reproduziert; Kapital ist auch <strong>nicht</strong> die<br />

« Quelle » des Zinseinkommens. Der Satz : peciinia pecuniam<br />

parere non potest, stimmt in diesem Sinne, der von dem, den<br />

m<strong>an</strong> ihm beizulegen pflegte, freilich sehr verschieden ist. Zins<br />

k<strong>an</strong>n nur von Unternehmern und Kapitalisten bezogen werden,<br />

die ihr Kapital gut <strong>an</strong>gelegt haben. Wenn Zins iiberhaupt erzielt<br />

wird, ist er stets in. einem grosseren Bruttoertrag enthalten,<br />

aus dem er erst durch das Denken herausgeschalt werden muss.<br />

Auch der Darlehenszins ist stets Bruttozins. Er enthalt<br />

ausser dem rein en <strong>Geld</strong>zins den Unternehmergewinn des Kapitalisten,<br />

den wir die Risikopramie nennen wollen. Die Risikopramie<br />

ist je nach der Bewertung der Gefahren, die dem Glaubiger<br />

drohen, hoher oder niedriger. Sie h<strong>an</strong>gt daher ab von der<br />

Beurteilung der Zahlungsfahigkeit und Zahlungswilligkeit des<br />

Schuldners, der Art der Geschafte, die er mit dem geliehenen<br />

<strong>Geld</strong> zu betreiben gedenkt, und der Rechtsstellung — den « Sicherheiten<br />

» —,' die der Darlehensvertrag dem Glaubiger einraumt.<br />

Die Risikopramie des Glaubigers k<strong>an</strong>n mitunter zum<br />

Teil — niemals g<strong>an</strong>z — aus dem Nominalzins ausgeschieden<br />

werden, Sie nimmt etwa die Gestalt eines Zuschlages <strong>an</strong>. auf<br />

den der Darlehensgeber nur d<strong>an</strong>n Anspruch hat, wenn der Unternehmergewinn<br />

des Schuldners oder der Bruttoertrag seines<br />

Unternehmens eine bestimmte Hohe erreicht hat. In dieser Gestalt<br />

ist die Funktion der Risikopramie, — Beteiligung des<br />

Glaubigers <strong>an</strong> den giinstigen Ch<strong>an</strong>cen der Unternehmung des<br />

Schuldners, <strong>an</strong> deren ungiinstigen Ch<strong>an</strong>cen er notwendigerweise<br />

beteiligt ist, — besonders sichtbar.<br />

Auf dem Darlehensmarkte treten als Kreditwerber neben<br />

den Unternehinern auch <strong>noch</strong> Personen auf, die Konsumtivkre-

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