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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 431 —<br />

Kaufkraftfestigkeit sind Unbegriffe. In einer sich ver<strong>an</strong>dernden<br />

Welt, das heisst in emer lebenden Welt, k<strong>an</strong>n es keine<br />

Festigkeit der Kaufkraft und keine Wertstabilitat geben. Dass<br />

die Kaufkraft des <strong>Geld</strong>es schw<strong>an</strong>kt, ist fiir ein <strong>Geld</strong> eines <strong>nicht</strong><br />

starren Systems der Marktbeziehungen notwendig ; in einem<br />

erstarrten System, das dem Ged<strong>an</strong>kenbild der gleichmassigen<br />

Wirtschaft entsprache, ware aber fiir <strong>Geld</strong> iiberhaupt kein<br />

Raum. Die Goldwahrung macht die Gestaltung der Kaufkraft<br />

von dem Einfluss der Politik und der schw<strong>an</strong>kenden wirtschaftspolitischen<br />

Anschauungen wechselnder Majoritaten unabh<strong>an</strong>gig.<br />

Das ist ihr Yorzug. Jede Wahrungsm<strong>an</strong>ipulation muss willkiirlich<br />

sein ; alle Verfahren, die durch Messung der Kaufkraftver<strong>an</strong>derungen<br />

einen objektiven Masstab gewinnen wollen, der<br />

der Kaufkraftgestaltung als Richtschnur dienen konnte, verkennen<br />

die Unmessbarkeit der Kaufkraftbewegungen. Sowohl<br />

in der Auswahl der der Berechnung zugrundezulegenden Preisdaten<br />

als auch in der Wahl der fiir ihre mathematische Verarbeitung<br />

zu Mittelwerten zu verwendenden Methode liegen Probleme,<br />

fiir die keine eindeutige, dem Widerstreit von Sonderinteressen<br />

und Parteien entriiekte Losung gefunden werden<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

M<strong>an</strong> weist darauf hin, dass auch die Goldwahrung als m<strong>an</strong>ipulierte<br />

Wahrung <strong>an</strong>zusehen sei, weil die Regierungen durch<br />

Umlaufsmittelausgabe, selbst wenn sie sich innerhalb der durch<br />

die Rucksichtnahme auf die Aufrechthaltung der Goldparitat<br />

des Wahrungsgeldes gebotenen Grenzen halt, und durch Massnahmen,<br />

die mittelbar zur Herabsetzung der Kassenhaltungen<br />

fiihren, die Gestaltung der Kaufkraft des Goldes zu beeinflussen<br />

vermogen. Das ist <strong>nicht</strong> zu bestreiten, und sicher ist,<br />

dass das Steigen der Preise zwischen 1896 und 1914 zu <strong>nicht</strong><br />

unbetrachtlichem Teil durch derartige Regierungsm<strong>an</strong>ipulationen<br />

zu erklaren ist. Doch das Wesentliche ist doch das, dass<br />

die Goldwahrung alien derartigen Massnahmen enge Grenzen<br />

steckt. Gerade weil diese Beschr<strong>an</strong>kung den Bestrebungen der<br />

Inflationisten im Wege steht, wollen sie die Goldwahrung<br />

beseitigen.<br />

M<strong>an</strong> hat schliesslich behaupten wollen, dass die Goldwahrung<br />

unter den <strong>Verhaltnissen</strong> der Gegenwart <strong>nicht</strong> mehr so<br />

funktionieren konne, wie sie im Zeitalter des Liberalismus und<br />

Kapitalismus funktioniert habe. Die Erfahrung habe gezeigt,<br />

dass Zinsfusserhohung <strong>nicht</strong> mehr imst<strong>an</strong>de sei, den Abfluss<br />

von Gold aufzuhalten oder Gold aus dem Ausl<strong>an</strong>de her<strong>an</strong>zuziehen.<br />

Die Diskontpolitik der Notenb<strong>an</strong>ken und der Wahrungsausgleichsf<br />

onds sei damit sinnlos geworden ; sie verteuere zwar<br />

der inl<strong>an</strong>dischen Produktion den Kredit, konne aber die gefahr-

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