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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 557 —<br />

damit der Arbeiter im Vollbesitz seiner Arbeitsfahigkeit — der<br />

<strong>an</strong>geborenen sowohl als der erworbenen — verbleibe.<br />

e) Mit dem Portschreiten der Arbeit iiber ein gewisses Mass<br />

hinaus und ihrer Annaherung <strong>an</strong> den Punkt, <strong>an</strong> dem die zur Zeit<br />

iiberhaupt vom Arbeiter abgebbare Arbeitsmenge ersehopft ist<br />

und eine Kuhe- und Erholungspause eingeschaltet werden muss,<br />

sinkt die Qualitat der Arbeit. 1<br />

f) Die Menschen legen dem Freisein von Arbeit, der Musse,<br />

Wert bei, d.h. sie streben die Musse <strong>an</strong>. Die moderne Nationalokononiie<br />

driickt diesen Tatbest<strong>an</strong>d aus, indem sie erklart : Die<br />

Arbeit ist mit Arbeitsleid verbunden.<br />

Der isolierte Wirt, der unmittelbar flir seinen eigenen Verbrauch<br />

arbeitet, bricht die Arbeit <strong>an</strong> dem Punkt ab, <strong>an</strong> dem er<br />

die Musse, — das Freisein von Arbeitsleid — hoher zu bewerten<br />

beginnt als den Ertrag, der durch weitere Arbeit erzielt werden<br />

k<strong>an</strong>n. Nun, da die dringendsten Bediirfnisse befriedigt wurden,<br />

erscheint die Bei'riedigung der ubrigen <strong>noch</strong> unbefriedigten<br />

Bediirfnisse weniger wichtig als die Befriedigung des Bediirfnisses<br />

nach Musse.<br />

Auch der einzelne Lohnarbeiter h<strong>an</strong>delt <strong>nicht</strong> <strong>an</strong>ders als der<br />

Wirt, der unmittelbar flir seinen Verbrauch arbeitet. Auch er<br />

ist <strong>nicht</strong> gewillt, bis zur Erschopfung zu arbeiten ; auch er will<br />

die Arbeit <strong>an</strong> dem Piuikte abbrechen, <strong>an</strong> dem er die Musse holier<br />

zu bewerten beginnt als den Ertrag, der durch weitere Arbeit<br />

erzielt werden k<strong>an</strong>n.<br />

M<strong>an</strong> hat es so ausserordentlich schwer gehabt, diesen Tatbest<strong>an</strong>d<br />

za erkennen, weil m<strong>an</strong> es sich nur l<strong>an</strong>gsam abgewohnen<br />

konnte, im Arbeiter den Knecht zu sehen und im Lohn eine den<br />

geldwirtschaftlichen <strong>Verhaltnissen</strong> <strong>an</strong>gepasste Gestalt des Unterhalts,<br />

den auch der Sklaveuhalter und der Viehhalter dem<br />

Sklaven und dem Arbeitstier gewahren miissen. Fiir diese<br />

Auffassung ist der Arbeiter ein Mensch, den seine Mittellosigkeit<br />

genotigt hat, Knechtschaft auf sich zu nehmen. Diese Unterwerfung<br />

werde zwar vom Formaljui'isten als freiwillig <strong>an</strong>gesehen<br />

und von den Gesetzen a]s Vertrag zwischen zwei gleichberechtigten<br />

Vertragsteilen ausgelegt. In der Tat aber sei sie<br />

unter dem Zw<strong>an</strong>ge der Not erfolgt ; dem Arbeiter bleibe keine<br />

Wahl ; er miisse das Joch eines Herrendienstes auf sich nehmen,<br />

weil er ein Enterbter ist. Selbst die Freiheit, sich den<br />

Arbeitsplatz auszusuchen und damit den Herrn selbst zu wahlen,<br />

sei nur scheinbar ; die offene oder stillschweigende Ver-<br />

*) Die iibrigen Schw<strong>an</strong>kungen der Leistungsgrosse, insbesondere die geringere<br />

Leistung unmittelbar nach Wiederaufnahme der durch eine Pause unterbrochenen<br />

Arbeit spielen fiir den Markt kaum eine Rolle.

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