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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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die sie ausgegeben hat, stellt ihre jederzeitige Einlosung gegen<br />

<strong>Geld</strong> ein ; sie sind jetzt F'orderungen mit hinausgeschobener<br />

Falligkeit gegen einen Schuldner, der seine Verpflichtung <strong>nicht</strong><br />

piinklich erfiillt und dessen Zahlungsfahigkeit und Zahlungswilligkeit<br />

daher bezweifelt werden muss. <strong>Geld</strong>surrogate konnen<br />

sie darum <strong>nicht</strong> l<strong>an</strong>ger sein. Doch es k<strong>an</strong>n recht gut geschehen,<br />

dass sie als Kreditgeld weiter Tauschmitteldienst versehen. Sie<br />

werden <strong>nicht</strong> mehr dem <strong>Geld</strong>e gleichgewertet, sie erhalten Disagio<br />

gegeniiber dem Sachgeld, mit dem sie friiher gleichgewertet<br />

wurden.<br />

Bei dieser Lage der Dinge pflegt nun in der Regel die Regierung<br />

einzugreifen. Sie erlasst eine Verfugung, die jeden Glaubiger<br />

verpflichtet, das vom Verkehr als minderwertig erachtete<br />

Kreditgeld zu seinem vollen Nennwerte vom Schuldner entgegenzunehmen,<br />

1 und sie verbietet, das Sachgeld dem Kreditgeld<br />

gegeniiber als hoherwertig zu beh<strong>an</strong>deln. Sie greift damit<br />

in die Preisbildung des Marktes durch eine Preistaxe ein ; sie<br />

befiehlt, dass Sachgeld und Kreditgeld, die die Marktparteien<br />

verschieden bewerten und beh<strong>an</strong>deln, gleichbewertet und gleichbeh<strong>an</strong>delt<br />

werden. Das Ergebnis entspricht <strong>nicht</strong> der Absicht,<br />

die die Regierung erreichen wollte. Es gelingt ihr <strong>nicht</strong>, den<br />

Markt dazu zu bringen, die beiden <strong>Geld</strong>sorten gleichzubewerten.<br />

Da m<strong>an</strong> das Sachgeld in den Austauschoperationen <strong>nicht</strong> hoher<br />

ver<strong>an</strong>schlagen darf als das Kreditgeld, trachtet m<strong>an</strong> darnach,<br />

sich bei den Umsatzen nur des Kreditgelds zu bedienen. Das<br />

Sachgeld wird zuriickgehalten oder ins Ausl<strong>an</strong>d verkauft. Es<br />

ver&chwindet aus dem Verkehr. Das Gresham'sche Gesetz<br />

sagt: Schlechtes <strong>Geld</strong> verdr<strong>an</strong>gt das gute.<br />

Das Abstromen des Sachgeldes ins Ausl<strong>an</strong>d ist mithin <strong>nicht</strong><br />

die Folge einer ungiinstigen Gestaltung der Zahlungsbil<strong>an</strong>z, sondern<br />

das — von der Regierung <strong>nicht</strong> beabsichtigte — Ergebnis<br />

eines Regierungseingriffs in die Preisbildung des Marktes.<br />

XIV. Die Zahlungsbil<strong>an</strong>zen<br />

Die Gegeniiberstellung des <strong>Geld</strong><strong>an</strong>schlags der Eing<strong>an</strong>ge und<br />

Ausg<strong>an</strong>ge eines Haushalts in einem begrenzten Zeitabschnitt<br />

nennen wir die Zahlungsbil<strong>an</strong>z. Die beiden Seiten der Zahlungs-<br />

') Die Annahmepflicht zum vollen Nennwert ist fiir die <strong>Geld</strong>surrogate vielfach<br />

schon l<strong>an</strong>ge vor Einstellung der Einlosung ausgesprochen worden. Sol<strong>an</strong>ge<br />

die <strong>Geld</strong>surrogate vom Markte <strong>nicht</strong> weniger hoch gewertet wurden als das<br />

<strong>Geld</strong>, war die Massnahme bedeutungslos. Sie erhalt ihre Tragweite erst durch<br />

die Entstehung eines Preisunterschiedes zwischen dem Sachgeld und dem Kreditgeld.

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