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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 485 —<br />

Abwagung des Wertes gegenwartiger und kiinftiger Giiter. Es<br />

ist durchaus <strong>nicht</strong> notwendig, das jener vorletzte Expropriateur<br />

der marxistischen Fabel, der alles Kapital sein eigen<br />

nennt, ein grosser Sparer ist ; er konnte gerade so gut ein<br />

wahnwitziger Verschwender und Kapitalaufzehrer sein.<br />

M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n daher auch keinen nationalokonomischen Satz<br />

iiber die Beziehungen zwischen Ver<strong>an</strong>derung der verfiigbaren<br />

Kapitalmenge und Gestaltung der Hb'he des Urzinses aufstellen.<br />

Wo die subjektiven Werturteile entscheiden, k<strong>an</strong>n es keine<br />

allgemeingiiltige praxeologische Voraussage geben.<br />

Wir haben die Gestaltung des Urzinses bisher unter zwei<br />

Voraussetzungen betrachtet ; dass die Umsatze in neutralem<br />

<strong>Geld</strong>e vorsichgehen und dass die institutionellen Bedingungen<br />

dem Sparen, der Kapitalbildung und dem Zinsbezug kein Hindernis<br />

in den Weg legen. Vom Verhaltnis von Zins und <strong>Geld</strong><br />

und von institutioneller Behinderung des Sparens wird im<br />

nachsten Kapitel zu sprechen sein.<br />

IV. Der Urzins in der ungleichmassigen Wirtschaft<br />

Wer fur kiinftigen Bedarf vorsorgen will, muss trachten,<br />

die kiinftige Bedarfsgestaltung richtig zu erkennen. Hat er in<br />

der Beurteilung der Zukunft Fehler beg<strong>an</strong>gen, d<strong>an</strong>n erweist<br />

sich seine Vorsorge als weniger zweckmassig oder gar als g<strong>an</strong>z<br />

vergebens. Abstraktes Sparen, das fiir alle Arten kiinftigen<br />

Bedarfs in gleicher Weise vorsorgen konnte und vom Wechsel<br />

der Bedarfsgestaltung und der Wertschatzungen unabh<strong>an</strong>gig<br />

ware, k<strong>an</strong>n es <strong>nicht</strong> geben. Der Zins k<strong>an</strong>n daher in der ungleichmassigen<br />

Wirtschaft <strong>nicht</strong> rein auftreten. Nur im Ged<strong>an</strong>kenbild<br />

der gleichmassigen Wirtschaft bringt der Zeitablauf den<br />

Urzins zum Reif en ; im Fortschreiten der Zeit und der Produktion<br />

wachst den komplementaren Produktionsmitteln gewissermassen<br />

Wert zu ; mit der Vollendung der Produktion hat der<br />

Ablauf der Zeit den Zins im Werte des Produktes realisiert.<br />

In der ungleichmassigen Wirtschaft sind in der gleichen Zeit<br />

<strong>noch</strong> <strong>an</strong>dere Wertver<strong>an</strong>derungen vorsichgeg<strong>an</strong>gen. M<strong>an</strong>che Genussgiiter<br />

werden nun hoher geschatzt als friiher, m<strong>an</strong>che<br />

weniger hoch. Diese Wertver<strong>an</strong>derungen sind die Quelle der<br />

Unternehmergewinne und Unternehmerverluste. Nur der Unternehmer<br />

k<strong>an</strong>n einen Uberschuss des Verkaufserloses iiber die<br />

Kosten erzielen, der die kiinftige Marktlage rechtzeitig richtig<br />

erk<strong>an</strong>nt hat. Der Unternehmer, der falsch spekuliert hat, k<strong>an</strong>n<br />

das Produkt entweder iiberhaupt <strong>nicht</strong> verkaufen oder nur zu<br />

einem Preise, der entweder seinen Produktionsaufw<strong>an</strong>d <strong>nicht</strong><br />

g<strong>an</strong>z deckt oder doch den Urzins <strong>nicht</strong> g<strong>an</strong>z enthalt.

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