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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 501 —<br />

des Marktzinses, wie er sich nach Ablauf des g<strong>an</strong>zen Prozesses<br />

auf dem Markte her<strong>an</strong>sbildet, nun auf dem Gr<strong>an</strong>de eines ge<strong>an</strong>derten<br />

Urzinses selbst d<strong>an</strong>n zu beruhen hatte, wenn der Urzins<br />

nieht schon durch die Verschiebungen der Eigentumsverhaltnisse<br />

betroffen worden ware, die aus der Ungleichzeitigkeit<br />

und Ungleichmassigkeit der Ver<strong>an</strong>derung der Preise der einzelnen<br />

Waren und Dienste entstehen. Doch das, um was es sich<br />

hier h<strong>an</strong>delt, sind <strong>nicht</strong> die dauernden Ver<strong>an</strong>derungen in der<br />

Hohe des Urzinses, sondern die voriibergehenden Ver<strong>an</strong>derungen<br />

in der Hohe des Marktzinses.<br />

Der Marktzins k<strong>an</strong>n durch die Kaufkraftver<strong>an</strong>derungen<br />

zunachst in der Weise beeinflusst werden, dass er die Preispramie<br />

<strong>nicht</strong> oder <strong>nicht</strong> entsprechend beriicksichtigt. Dass das<br />

vorkommen k<strong>an</strong>n, ja dass die Preispramie sogar regelmassig<br />

die Kaufkraftver<strong>an</strong>derungen <strong>nicht</strong> voll zu beriicksichtigen vermag,<br />

ist <strong>nicht</strong> zu bestreiten. Dagegen wird m<strong>an</strong> kaum <strong>an</strong>nehmen<br />

diirfen, dass diesem Umst<strong>an</strong>d praktisch eine grosse Bedeutung<br />

zukommt. Wenn die Preise steigen, steigen auch die Zinssatze<br />

fur kurzfristige Darlehen, und wenn die Preise fallen, fallen<br />

auch die Zinssatze fiir kurzfristige Darlehen ; in beiden Fallen<br />

natiirlich nur, wenn <strong>nicht</strong> gerade eine entgegengesetzte Kraft<br />

wirksam ist. Verknappung oder Verfliissigung auf dem Markte<br />

der kurzfristigen Darlehen wirken auf den Markt fiir l<strong>an</strong>gfristige<br />

Darlehen zuriick. Die Satze fiir l<strong>an</strong>gfristige Anlagen werden<br />

in der Kegel durch die Hohe der Satze fiir kurzfristige<br />

Anlagen beeinflusst, es sei denn, m<strong>an</strong> ware der Meinung, dass<br />

die Lage des Marktes fiir kurzfristige Anlagen bald eine vollkommene<br />

Umstelmng erfahren wird. Die Satze fiir bereits laufende<br />

l<strong>an</strong>gfristige Schuldvertrage werden freilich <strong>nicht</strong> mehr<br />

ge<strong>an</strong>dert. Doch die Gestaltung dieser Satze beeinflusst die Anlagetatigkeit<br />

der Gegenwart <strong>nicht</strong> mehr und vermag daher keine<br />

Wirkungen auf die Verwendung der Produktionsmittel zu aussern.<br />

Dass die alten Schuldvertrage die nun eintretende Kaufkraft<strong>an</strong>derung<br />

<strong>nicht</strong> beriicksichtigt haben, verschiebt Vermogensverhaltnisse<br />

und k<strong>an</strong>n nur iiber dieses Zwischenglied auf<br />

den Urzins wirken.<br />

Dass wir der Preispramie und der Moglichkeit, dass sie im<br />

Marktzinssatz <strong>nicht</strong> oder <strong>nicht</strong> voll zum Ausdruck kommt, besondere<br />

Aufmerksamkeit schenken miissen, hat seinen Grund vor<br />

allem darin, dass wir der iiblichen Methode entgegentreten<br />

miissen, die die Zinssatze entweder iiberhaupt nur arithmetisch<br />

oder nur im Hinblick auf die Richtung ihrer Bewegung betrachtet<br />

und darnach ein Urteil iiber die Hohe des Zinses fallt. Die<br />

offentliche Meinung hat stets eine zahlenmassige Vorstellung<br />

von einem « normalen » Zinssatz, der meist zwischen 3 und 5

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