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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 538 —<br />

mittelbaren Arbeitsgenuss <strong>nicht</strong> gefahrdet, die Arbeitsmenge<br />

herabzusetzen, um damit auch das Arbeitsleid zu mindern, und<br />

empfindet die Arbeitsfreude der Klasse c ohne Riicksicht<br />

darauf, ob er mehr oder weniger von der Arbeitsfreude der<br />

Klassen a und b empfunden hat.<br />

Doch die Arbeitsfreude der Klassen a und b und selbst die<br />

der Klasse c konnen durch ideologische Einwirkungen zum Verschwinden<br />

gebracht und selbst durch Arbeitsqual ersetzt werden.<br />

Die Arbeit wird zur Qual, wenn m<strong>an</strong> glaubt, m<strong>an</strong> iiberwinde<br />

das Arbeitsleid <strong>nicht</strong> freiwillig, um einen Erfolg zu<br />

erzielen, den m<strong>an</strong> hoher wertet als das Freisein von Arbeitsleid,<br />

sondern dass m<strong>an</strong> durch eine ungerechte Gesellschaftsordnung<br />

gezwungen werde, fiir das Wohl <strong>an</strong>derer, der Ausbeuter, die<br />

Frohn des Arbeitsleids auf sich zu nehmen.<br />

Die Arbeitsfreude der Klassen a und c entspringt in letzter<br />

Linie der Einsicht, dass doch das Freisein von Arbeitsleid niedriger<br />

bewertet wird als der Erfolg und Ertrag der Arbeit;<br />

der Arbeiter findet sich mit der Tatsache ab, dass nun einmal<br />

auf dieser Erde Erfolge nur durch Plage erreicht werden konnen.<br />

Die Propag<strong>an</strong>da der Gegner der auf dem Sondereigentum<br />

<strong>an</strong> den Produktionsmitteln beruhenden Gesellschaftsordnung<br />

hat dem Arbeiter diese Einsicht wieder genommen. Der moderne<br />

Gewerkschaftsgenosse glaubt, dass der Kapitalismus<br />

allein dar<strong>an</strong> schuld sei, dass er Arbeitsleid erdulden miisse. Die<br />

kommende Gesellschaftsordnung des Sozialismus und Kommunismus,<br />

die er mit herbeifiihren will, wird so beschaffen sein,<br />

dass die Arbeit «aus einer Last eine Lust wird. »* Im Lichte<br />

dieser Auffassung wird die Arbeit dem Arbeiter zur unertraglichen<br />

Qual.<br />

Arbeitsfreude und Arbeitsqual sind seelische Vorg<strong>an</strong>ge, die<br />

das H<strong>an</strong>deln begleiten, mit ihm aber zunachst unmittelbar <strong>nicht</strong>s<br />

zu tun haben. Wir konnen das verdeutlichen, wenn wir die<br />

seelischen Vorg<strong>an</strong>ge beachten, die durch die Knappheit der<br />

urspriinglichen sachlichen Produktionsmittel hervorgerufen<br />

werden. Unsere Welt- und Naturauffassung lasst uns die Tatsache<br />

dieser Knappheit als unab<strong>an</strong>derliches Schicksal hinnehmen<br />

; wir klagen <strong>nicht</strong> ernstlich dariiber, dass wir weder im<br />

Paradies <strong>noch</strong> im Schlaraffenl<strong>an</strong>d leben ; wir sehen in den<br />

durch die Natur gezogenen Sehr<strong>an</strong>ken unserer Entfaltungs- und<br />

Glucksmoglichkeiten kein Unrecht, das uns zugefiigt wurde.<br />

Dass aber im Naturgeschehen eine Eegel- und Gesetzmassigkeit<br />

waltet, von der wir m<strong>an</strong>ches zu erkennen verrnogen, und<br />

J ) Vgl. Engels, Henri Eugen Diihring's Umwalzun«' der Wissenschaft.<br />

7. Auflage, Stuttgart 1910, S. 317.

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