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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 494 -<br />

auftreten : die positive oder negative Preispramie. 1 Die Rolle,<br />

die die Preispramie in der lebenden Wirtschaft spielt, ist von<br />

der, die ihr unter jenen oben gemachten Annahmen zukommen<br />

wiirde, genau zu unterscheiden.<br />

Selbst wenn wir eine Wirtschaft denken, in der keine <strong>an</strong>deren<br />

Datenver<strong>an</strong>derungen auftreten als Ver<strong>an</strong>derungen des<br />

<strong>Geld</strong>st<strong>an</strong>des, konnen wir <strong>nicht</strong> <strong>an</strong>nehmen, dass durch die Preispramie<br />

den Ver<strong>an</strong>derungen des <strong>Geld</strong>st<strong>an</strong>ds die Triebkraft g<strong>an</strong>z<br />

genommen nnd damit das <strong>Geld</strong> neutralisiert wird. Selbst wenn<br />

der Umf<strong>an</strong>g der Ver<strong>an</strong>derung im <strong>Geld</strong><strong>an</strong>gebot und die Stelle,<br />

wo die zusatzliche <strong>Geld</strong>menge in das Wirtschaftsgefiige eintritt<br />

oder die verschwindende <strong>Geld</strong>menge es verlasst, alien Wirten<br />

genau bek<strong>an</strong>nt sind, konnen sie im Voraus weder wissen, ob sich<br />

und wie sich die <strong>Geld</strong>nachf rage ver<strong>an</strong>dern wird, und in welchem<br />

Zeitpunkt und in welchem Ausmasse die Preise der verschiedenen<br />

Giiter und Dienstleistungen von der Ver<strong>an</strong>derung des<br />

<strong>Geld</strong>st<strong>an</strong>des betroffen werden werden. Urn die Einwirkung der<br />

Ver<strong>an</strong>derungen des <strong>Geld</strong>st<strong>an</strong>ds auf den Inhalt der Schuldvertrage<br />

zu kompensieren, miisste die Preispramie den Ver<strong>an</strong>derungen<br />

der <strong>Geld</strong>preise der Kaufgiiter vorausgehen und daher<br />

das Ergebnis von Uberlegungen sein, durch die die einzelnen<br />

Wirte aus den ihnen bek<strong>an</strong>nten Daten den Zeitpunkt und das<br />

Ausmass der Preisver<strong>an</strong>derungen fur jede sie interessierende<br />

Ware zu errechnen suchen. Solche Berechnungen vermag m<strong>an</strong><br />

jedoch <strong>nicht</strong> <strong>an</strong>zustellen ; es fehlt — auch wenn das Ausmass<br />

der Ver<strong>an</strong>derung der <strong>Geld</strong>menge und ihr Ansatzpunkt bek<strong>an</strong>nt<br />

sind — <strong>nicht</strong> nur <strong>an</strong> den erforderlichen Daten, sondern auch<br />

<strong>an</strong> der Kenntnis, in welchem Ausmass und zu welchem Zeitpunkt<br />

die Ver<strong>an</strong>derung der Daten die Wertschatzungen der einzelnen<br />

Wirte beeinflussen wird. Erst mit dem Fortschreiten<br />

der durch Ver<strong>an</strong>derungen des <strong>Geld</strong>st<strong>an</strong>des ausgelosten Preisver<strong>an</strong>derungen<br />

erwacht, zuerst bei einigen, d<strong>an</strong>n bei vielen,<br />

schliesslich bei alien Wirten, die Auffassung, dass m<strong>an</strong> vor einer<br />

bestimmt gerichteten Preisbewegung stehe, und damit das<br />

Bestreben, das H<strong>an</strong>deln auf dem Markte <strong>an</strong> dieser Erkenntnis<br />

zu orientieren. Erst wenn die Wirte zu kaufen oder zu verkaufen<br />

beginnen, um aus der erwarteten Preisumgestaltung<br />

Gewinne zu erzielen, k<strong>an</strong>n die Preispramie auftreten.<br />

Die Wirte, die durch ihr H<strong>an</strong>deln die Preispramie entstehen<br />

lassen, konnen auch irren. Ihre Vermutungen iiber die voraussichtliche<br />

kiinftige Gestaltung der Preise konnen sich nachtraglich<br />

als unrichtig herausstellen. Die Preisgestaltung k<strong>an</strong>n<br />

<strong>an</strong>ders verlaufen ; sie k<strong>an</strong>n die entgegengesetzte Richtung ein-<br />

J ) Vgl. Irving Fisher, The Rate of Interest, New York 1907, S. 77 ff.

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