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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 522 —<br />

Marktgetriebes zu erblicken und im Niederg<strong>an</strong>g den Prozess<br />

der Anpassung <strong>an</strong> die gegebenen Bedingungen und der Wiederherstellung<br />

des « normalen » Zust<strong>an</strong>des, in dem das Marktgetriebe<br />

die Produktion so lenkt, dass die Produktionsmittel der<br />

Befriedigung der dringlichsten Bediirfnisse der Verbraucher<br />

in der zweckmassigsten Weise dienstbar gemacht werden.<br />

Die Wirtschaftsgeschichte der Kulturvolker ist durch fortschreitende<br />

Kapitalbildung gekennzeichnet. Weil regelmassig<br />

mehr erzeugt als verzehrt wird, wird es moglich, die Produktion<br />

ergiebiger zu gestalten, die Bediirfnisse immer reichlicher<br />

zu befriedigen und dabei doch auch durch weitere Bildung von<br />

Riicklagen fur kiinftige Erhohung des Wohlst<strong>an</strong>ds zu sorgen.<br />

So leben auf der Erdoberflache heute weit mehr Menschen als<br />

friiher, und jeder einzelne von ihnen lebt weit besser als die<br />

Menschen verg<strong>an</strong>gener Zeiten. Wenn m<strong>an</strong> diese Ver<strong>an</strong>derungen<br />

als wirtschaftlichen Fortschritt oder Aufstieg bezeichnet, stellt<br />

m<strong>an</strong> sich auf den St<strong>an</strong>dpunkt der Verbraucher, die bessere<br />

Befriedigung weniger reichlicher Befriedigung vorziehen ; m<strong>an</strong><br />

k<strong>an</strong>n die Frage nach der Berechtigung der Ausdrucksweise<br />

ruhig unbe<strong>an</strong>twortet lassen. Doch der Konjunktur-Anstieg ist<br />

von wirtschaftlichem Fortschritt wohl zu unterscheiden. Er<br />

ist, wenn m<strong>an</strong> ihn vom St<strong>an</strong>dpunkt der Verbraucher und ihrer<br />

Bediirfnisbefriedigung betrachtet, <strong>nicht</strong> Fortschreiten zu besserer<br />

Versorgung, sondern zu schlechterer.<br />

M<strong>an</strong> hat verzweifelte Versuche unternommen, um am Konjunkturaufstieg<br />

doch eine gute Seite zu finden. M<strong>an</strong> hat auf<br />

das erzwungene Sparen hingewiesen. Das Argument halt der<br />

Kritik <strong>nicht</strong> st<strong>an</strong>d. Es konnte schon gezeigt werden, dass die<br />

Kreditausweitung nie erzwungenes Sparen in einem Ausmasse<br />

herbeifiihrt, das die von ihr durch Kapitalfehlleitung und<br />

Uberverbrauch bewirkte Kapitalaufzehrung aufwiegen oder<br />

gar iiberwiegen konnte. Wenn m<strong>an</strong> schon in das Getriebe der<br />

Marktvorg<strong>an</strong>ge eingreifen wollte, um durch Minderverbrauch<br />

der Wenigerreicheji Einkommen und Vermogen der Reicheren<br />

zu mehren, weil m<strong>an</strong> erwartet, dass d<strong>an</strong>n im Gesamtfelde der<br />

Wirtschaft mehr Kapital gebildet wird, so wiirde m<strong>an</strong> dieses<br />

Ziel besser erreichen, wenn m<strong>an</strong> die Wenigerbemittelten starker<br />

und die Reicheren weniger stark besteuert. Dem so erzwungenen<br />

Sparen wiirde keine Kapitalaufzehrung gegeniiberstehen<br />

; seine « wohltatigen » Wirkungen konnten die Menge der<br />

Kapitalgiiter mehren und <strong>nicht</strong> nur, wie im Fall der Kreditausweitung,<br />

das Ausmass der Kapitalaufzehrung herabsetzen.<br />

M<strong>an</strong> hat ferner darauf hingewiesen, dass m<strong>an</strong>che der Anlagen,<br />

die ihre Entstehung der Kreditausweitung verd<strong>an</strong>ken,<br />

sich in spaterer Zeit als rentabel erweisen. M<strong>an</strong> ha be zwar diese

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