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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 566 —<br />

Umschulung und Uinsiedlung sind mit Kosten verbunden, die<br />

m<strong>an</strong> nur aufwendet, wenn m<strong>an</strong> der Uberzeugung ist, dass die<br />

kiinftige Lage des Arbeitsmarktes sie rechtfertigt. Die Anpassung<br />

ist daher in gewissem Umf<strong>an</strong>ge von spekulativen Erwiigungen<br />

abh<strong>an</strong>gig.<br />

In all dem liegt <strong>nicht</strong>s, was der Arbeit, deni Arbeitsnmrkte<br />

und dem Arbeitslohne eigentiimlich ware. Die Besonderheit de*<br />

Arbeitsmarktes in dieser Hinsicht wird dureh den Umst<strong>an</strong>d<br />

gegeben, dass der Arbeiter <strong>nicht</strong> nur Trager des Produktionsmittels<br />

Leistung ist, sondern zugleich auch Mensch, und dass<br />

m<strong>an</strong> die Leistung vom Menschen <strong>nicht</strong> zu trennen vermag. M<strong>an</strong><br />

hat den Hinweis auf diesen Umst<strong>an</strong>d meist dazu verwendet, uni<br />

die nationalokonomische Lehre vom Arbeitslohn als weltfremd<br />

zu bezeichnen. Doch die Erinnerung <strong>an</strong> diese Kritik darf die<br />

Nationalokonomie <strong>nicht</strong> abhalten, diesem Tatbest<strong>an</strong>d die ihm<br />

gebiirende Beriicksichtigung zuteil werden zu lassen.<br />

Es ist fiir den Arbeiter <strong>nicht</strong> gleichgiiltig, was fur eine Art<br />

von Arbeit (von den verschiedenen Arten von Arbeit, die er zu<br />

leisten vermag) er leistet, wo er sie leistet, und unter welchen<br />

ausseren Umst<strong>an</strong>den er sie leistet. M<strong>an</strong> mag die Anschauungen<br />

und Gefiihle, die den Arbeiter dazu ver<strong>an</strong>lassen, m<strong>an</strong>che Art<br />

von Arbeit, m<strong>an</strong>che Arbeitsstatten und m<strong>an</strong>che Arbeitsbedingungen<br />

<strong>an</strong>deren vorzuziehen, als unbegriindete Vorurteile<br />

bezeichnen. Doch solche Werturteile gehen die Nationalokonomie<br />

<strong>nicht</strong>s <strong>an</strong>. Fiir die nationalokonomische Betrachtung<br />

liegt <strong>nicht</strong>s Auffalliges darin, dass der Arbeiter die Arbeit <strong>nicht</strong><br />

nur unter dem Gesichtspunkt des Lohns und des Arbeitsleids<br />

betrachtet, sondern auch priift, ob sie <strong>nicht</strong> unter Umst<strong>an</strong>den<br />

geleistet werden muss, die er als Beeintrachtigung seines Lebensgenusses<br />

<strong>an</strong>sieht. Dass ein Arbeiter bereit ist, Opfer dafiir<br />

zu bringen, dass er in seiner Heimat bleiben darf und sie <strong>nicht</strong><br />

mit einem Arbeitsorte vertauschen muss, den er als weniger<br />

wiinschenswerten Aufenthaltsort <strong>an</strong>sieht, ist <strong>nicht</strong> mehr oder<br />

weniger auffallig, als dass ein Miissigg<strong>an</strong>ger, der seinen Aufenthalt<br />

nach Belieben wahlen darf, den kostspieligen Auf en t-<br />

halt in der Hauptstadt dem billigeren Leben in einem Dorf vorzieht.<br />

Da der Mensch, der arbeitet, der Arbeiter, und der<br />

Mensch, der geniesst, der Verbraucher, identisch sind, da sie<br />

nur im Denken, das die Funktionen gesondert betrachtet, in zwei<br />

Wesen zerlegt werden konnen, konnen die Menschen die Entscheidungen<br />

iiber die Verwertung ihrer Arbeit <strong>nicht</strong> von denen<br />

iiber ihren Genuss sondern.<br />

Der Arbeiter ist durch seine Herkunft, Sprache, Erziehung,<br />

Religion und Mentalitat und durch die personlichen Beziehungen<br />

zu seiner Familie und zu seinen Freunden ortlich

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