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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 554 —<br />

wozu «St<strong>an</strong>d» und «Herkommen» ihn berechtigen, wie er<br />

<strong>an</strong>derseits auch seine besondere Auffassung iiber seine Leistungsfahigkeit<br />

und seine Leistungen hat. Doch diese Anspriiche<br />

und Selbsteinschatzungen sind fur die Lohngestaltung<br />

ohne Bedeutung. Sie begrenzen den Lohn weder nach oben <strong>noch</strong><br />

nach unten. Der Arbeitnehmer muss sich bald mit viel weniger<br />

begniigen, als er fiir <strong>an</strong>gemessen halt ; bietet m<strong>an</strong> ihm mehr,<br />

als er erwarten konnte, d<strong>an</strong>n nimmt er es ohne Bedenken. Das<br />

Zeitalter des Kapitalismus, fiir das das eherne Lohngesetz und<br />

Marx's Lehre vom herkommensgemass bestimmten Lohn Geltung<br />

be<strong>an</strong>spruchen, sah einen fortschreitenden, wenn auch immer<br />

wieder durch kurze Riickschlage unterbrochenen Aufstieg<br />

der Lohne und dementsprechend eine vorher nie geahnte und in<br />

der Geschichte ohne Beispiel dastehende Hebung der Lebenshaltung<br />

der lohnempf<strong>an</strong>genden Schichten.<br />

Die Anspriiche, die der Arbeiter im Hinblick auf St<strong>an</strong>d, Herkommen<br />

und Kulturhohe erheben mag, spielen in der Lohngestaltung<br />

keine Rolle. Der Markt bewertet seine Arbeit und setzt<br />

sich dabei iiber St<strong>an</strong>desauffassungen und Herkommen ebenso<br />

hinweg wie iiber die Tiber schatzung der eigenen Leistungen, die<br />

wohl als allgemein menschliche Eigenschaft bezeichnet werden<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

Tm Bild der gleichmassigen Wirtschaft entspricht der Lohn<br />

fiir jede einzelne Art von Arbeit der Grenzproduktivitat. Es<br />

herrscht Gleichgewicht in der Verteilung der Arbeiter auf die<br />

verschiedenen Arten von Arbeit. Denn eine Anderung in der<br />

Verteilung der Arbeiter konnte, unseren Annahmen genmss, nur<br />

dazu fiihren, dass ein Missverhaltnis zwischen den Produktionskosten<br />

und den auf dem Markte erzielbaren Preisen entsteht ;<br />

es wiirde auf der einen Seite Waren geben, deren Verkauf einen<br />

tJberschuss iiber die Produktionskosten bringen wiirde, auf der<br />

<strong>an</strong>dern Seite wieder Waren, deren Verkaufspreise die Produktionskosten<br />

<strong>nicht</strong> decken konnten. In der gleichmassigen Wirtschaft<br />

k<strong>an</strong>n kein Arbeiter durch Wechsel des Arbeitsplatzes<br />

oder der Arbeitsart einen hoheren Lohn erzielen als den, den er<br />

gerade erhalt ; jeder Arbeiter befindet sich <strong>an</strong> der Stelle, <strong>an</strong><br />

der er der Gesellschaft die besten Dienste leistet und daher am<br />

hochsten entlohnt wird.<br />

Die mathematische Detailausmalung dieser Lage des Arbeitsmarktes<br />

in der gleichmassigen Wirtschaft vermag keineswegs<br />

die Frage zu be<strong>an</strong>tworten, die allein Interesse be<strong>an</strong>spruchen<br />

darf, namlich die Frage, wie dieser Zust<strong>an</strong>d des Gleichgewichts<br />

und der Gleichmassigkeit entst<strong>an</strong>den ist und wie er sich<br />

nach jeder Stoning durch das Auftreten eines neuen Datums<br />

wiederherzustellen sucht. Nehmen wir <strong>an</strong>, dass der gleichmas-

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