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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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- 502 —<br />

Prozent <strong>an</strong>genommen wird. Wenn die Zinssatze des Marktes<br />

dariiber hinausgehen oder wenn die Satze — ohne Riicksicht<br />

auf ihre zahlenmassige Hohe — <strong>an</strong>steigen, d<strong>an</strong>n glaubt m<strong>an</strong><br />

ohneweiteres von hohem Zinsst<strong>an</strong>d spreehen zu diirfen. Daher<br />

muss nachdriicklich festgestellt werden, dass steigende Preisbewegung<br />

(sinkende Kaufkraft der <strong>Geld</strong>einheit) im Vergleich<br />

mit einer Zeit stabilerer Preise einen Marktzinssatz nur d<strong>an</strong>n<br />

als unver<strong>an</strong>dert erscheinen lasst, wenn eine entsprechende positive<br />

Preispramie miteingeschlossen ist. In diesem Sinne war im<br />

Herbst 1923 ein Diskontsatz von 90 % ein « niedriger », ein zu<br />

niedriger Zinssatz der Deutschen Reichsb<strong>an</strong>k, da er <strong>nicht</strong> einmal<br />

der Hohe der Preispramie entsprach und fiir die <strong>an</strong>deren<br />

Elemente — Nettogeldzins und Risikopramie — iiberhaupt<br />

<strong>nicht</strong>s iibrig liess.<br />

Wir haben jetzt die direkte Wirkung der <strong>Geld</strong>mengenver<strong>an</strong>derung<br />

auf den Marktzins zu untersuchen. Da wir den Zins<br />

<strong>nicht</strong> etwa als Vergiitung fiir die zeitweilige tiberlassung der<br />

Verfiigung iiber <strong>Geld</strong> <strong>an</strong>sehen, miissen wir <strong>an</strong>nehmen, dass die<br />

Hohe der Zinssatze von der Menge des verfiigbaren <strong>Geld</strong>es<br />

unabh<strong>an</strong>gig ist. Anderseits konnen Vergrosserung oder Verringerung<br />

der <strong>Geld</strong>menge zunachst als Vergrosserung oder Verminderung<br />

des <strong>Angebots</strong> <strong>an</strong> Darlehen auftreten und damit den<br />

Marktzins beeinflussen. Wir werden mithin zu zeigen haben,<br />

wie durch die Ver<strong>an</strong>derungen im <strong>Geld</strong>st<strong>an</strong>de voriibergehend<br />

Abweichungen des Marktzinses von dem St<strong>an</strong>de, den er ohne<br />

diese Ver<strong>an</strong>derungen im <strong>Geld</strong>st<strong>an</strong>d eingenommen hatte, einzutreten<br />

vermogen und wie sich schliesslieh das gestorte Gleichgewicht<br />

wieder herstellt.<br />

Wir betrachten Ver<strong>an</strong>derungen im <strong>Geld</strong>st<strong>an</strong>d, die zu Preissteigerungen<br />

fiihren, und wollen <strong>an</strong>nehmen, dass die zusatzliche<br />

<strong>Geld</strong>menge dem Darlehensmarkte zukommt, sei es, dass ihre<br />

ersten Empf<strong>an</strong>ger sie selbst verleihen, sei es, dass sie sie bei<br />

B<strong>an</strong>ken oder B<strong>an</strong>kiers hinterlegen. Die zusatzliche <strong>Geld</strong>menge<br />

erhoht zunachst nur das Angebot auf dem Darlehensmarkte ;<br />

alle weiteren Wirkungen der <strong>Geld</strong>inengeerhohung treten iiber<br />

diese Steigerung des <strong>Angebots</strong> auf dem Darlehensmarkte ein.<br />

Wir wollen <strong>an</strong>nehmen, dass das Marktgefuge sich auf dem<br />

Wege zur Anpassung <strong>an</strong> die gegebenen Daten befindet ; da tritt<br />

nun als neues Datum eine zusatzliche Menge <strong>an</strong> <strong>Geld</strong> oder Urn.<br />

laufsmitteln in das Getriebe ein und wirkt als Storung des Anpassungsprozesses.<br />

Der Marktzins sinkt, und sein Sinken lasst<br />

m<strong>an</strong>che Geschafte, die bisher <strong>nicht</strong> unternommen werden konnten,<br />

weil die Vor.kalkulation sie als unrentabel erscheinen liess,<br />

als rentabel erscheinen. Die Grundlagen der Rentabilitatsrechnung<br />

sind durch das Auftreten der zusatzlichen <strong>Geld</strong>menge

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