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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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sie fur die betroffenen Arbeiter mehr eine Wohltat oder eine<br />

Last bedeuteten.<br />

Die Sozialversicherungsgesetze haben dem Arbeitnehmer<br />

bestimmte Zuwendungen gebracht. Doch die Aufbringung der<br />

Mittel, aus denen diese Zuwendungen bestritten wurden, belasten,<br />

sofern sie dureh eine allgemeine Steuer beschafft werden,<br />

imrner die Arbeitnehmer, gleichviel ob die Arbeitgeber zu Beitragsleistungen<br />

verpflichtet wnrden, die sie dem Arbeiter vom<br />

Lohn <strong>nicht</strong> abziehen diirfen, oder <strong>nicht</strong> . Eine Belastung —<br />

(lurch Sozialversicherungsbeitrage, Steuern oder <strong>an</strong>derer Art<br />

— des Arbeitslohns wird vom Arbeitgeber als Erhohung des<br />

Preises, den er fiir die Arbeit zu zahlen hat, <strong>an</strong>gesehen und<br />

muss daher schliesslich durch eine entsprechende Senkung des<br />

dem Arbeiter zukommenden Barlohnes ausgeglichen werden. So<br />

betrachtet stellt sich die Sozialversicherung <strong>nicht</strong> als eine<br />

gegen den Arbeitgeber gerichtete Zw<strong>an</strong>gsmassnahme dar, sondern<br />

als eine dem Arbeitnehmer auferlegte Beschr<strong>an</strong>kung der<br />

Verwendung seines Arbeitsertrages.<br />

VIII. Das Unternehmerrisiko des Arbeiters<br />

Die Ausdriicke Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind aus Anschauungen<br />

entst<strong>an</strong>den, die uns schon l<strong>an</strong>ge fremd geworden<br />

sind. Sie stellen den Sachverhalt schief dar. Der Unternehmer<br />

empf<strong>an</strong>gt die Arbeitsleistung des Arbeiters und zahlt dafiir<br />

einen Preis, den Lohn ; der Arbeiter verkauft dem Unternehmer<br />

die Leistung und wird fiir ihre Hingabe entlohnt.<br />

Die Arbeit ist Produktionsmittel, und der Arbeiter ist als<br />

Verkaufer dieses Produktionsmittels von der Gestaltung der<br />

Marktlage abh<strong>an</strong>gig.<br />

Menge und Art der Arbeit, die der einzelne Arbeiter abzugeben<br />

vermag, sind teils (lurch seine <strong>an</strong>geborenen, teils durch<br />

seine erworbenen Eigenschaften bestimmt. An den <strong>an</strong>geborenen<br />

Eigenschaften k<strong>an</strong>n der Arbeiter <strong>nicht</strong>s mehr <strong>an</strong>dern. Sie sind<br />

ihm als Ausstattung von seinen Vorfahren mitgegeben worden ;<br />

er k<strong>an</strong>n dieses Pfund pfleglich verwalten und entwickeln, er<br />

k<strong>an</strong>n es vor vorzeitigem Schwinden bewahren, doch er k<strong>an</strong>n<br />

sich nie iiber die Grenzen hinwegsetzen, die die Natur seinen<br />

Kraften und Fahigkeiten gezogen hat. Er k<strong>an</strong>n mehr oder<br />

weniger Gesehick bezeigen in dem Bestreben, seine Leistungsfahigkeit<br />

so zu verwenden und zu verkaufen, dass er fiir sie<br />

den hochsten Preis herausschlagt, der auf dem Markte augenblicklich<br />

zu erzielen ist ; doch er k<strong>an</strong>n seine Natur <strong>nicht</strong> <strong>an</strong>dern,<br />

urn sie dem Markte besser <strong>an</strong>zupassen. Es ist sein Gliick, wenn

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