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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 547 —<br />

der marktmassigen oder regularen Arbeitslosigkeit fiihren,<br />

sind :<br />

a) Der Arbeiter ist der Meinung, dass es ihm nach einigem<br />

Zuwarten gelingen werde, <strong>an</strong> seinem Aufenthaltsorte und in<br />

dem Produktionszweig, in dem er bisher tatig war und fur den<br />

er besondere Eignung erworben hat, wieder Beschaftigung zu<br />

finden. Er zieht voriibergehende Arbeitslosigkeit dem kostspieligen<br />

Orts- und Berufswechsel vor. Erwagungen dieser Art<br />

fallen besonders d<strong>an</strong>n ins Gewicht, wenn der Arbeiter durch<br />

Grund- und Hausbesitz <strong>an</strong> seinen Aufenthaltsort starker<br />

gebunden ist.<br />

b) Der Umf<strong>an</strong>g der Nachfrage nach der Art von Arbeit, die<br />

der Arbeiter auf dem Markte <strong>an</strong>bietet, schw<strong>an</strong>kt im Verlaufe<br />

des Jahres (mitunter im Verlaufe eines l<strong>an</strong>geren Zeitabschnitts)<br />

betrachtlich. Einer oder mehreren Perioden starkerer Nachfrage<br />

(Saison, Hochsaison) stehen Perioden gegeniiber, in<br />

denen die Nachfrage geringer oder iiberhaupt <strong>nicht</strong> vorh<strong>an</strong>den<br />

ist (schlechte Saison, tote Saison). Die Arbeiter, die in der<br />

guten Saison reichlich verdient haben, sehen sich in der toten<br />

Saison <strong>nicht</strong> um Arbeit <strong>an</strong>derer Art urn, sondern ziehen es vor,<br />

arbeitslos zu bleiben und von Eiicklagen zu leben, die sie<br />

wahrend der Zeit guten Verdienstes gemacht haben.<br />

c) Der Arbeiter zieht voriibergehende Arbeitslosigkeit aus<br />

Erwagungen vor, die m<strong>an</strong> <strong>nicht</strong> als wirtschaftlich (im engeren<br />

Sinne) zu bezeichnen pflegt. Er will <strong>nicht</strong> Arbeit <strong>an</strong>nehmen,<br />

die seinen religiosen, ethischen oder politischen Anschauungen<br />

und Wertungen zuwiderlauft. Audi st<strong>an</strong>dische Vorurteile spielen<br />

mitunter eine grosse Rolle.<br />

Die Arbeitslosigkeit ist auf dem unbehinderten Markte immer<br />

freiwillig gewollt. Der Arbeitslose sieht in ihr das kleinere<br />

von zwei tibeln, zwischen denen er zu wahlen hat. Die Marktlage<br />

mag den Lohn herabdriicken, doch es gibt auf dem unbehinderten<br />

Markte stets einen Lohnsatz, zu dem alle Arbeitswilligen<br />

Arbeit finden konnen. Die endlichen Lohne sind jene<br />

Lohnsatze, bei denen alle Arbeiter Beschaftigung und alle Unternehmer<br />

so viele Arbeiter, als sie beschaftigen wollen, finden.<br />

p]s ist unzweckmassig, die Arbeitslosigkeit als Reibungserscheinung<br />

zu bezeichnen. In dem Ged<strong>an</strong>kenbild der gleichmassigen<br />

Wirtschaft fehlt die Arbeitslosigkeit, weil wir das Ged<strong>an</strong>kenbild<br />

so konstruiert haben, dass in ihm Gleichgewicht<br />

herrscht und alle Produktionsfaktoren voll beschaftigt sind. Die<br />

Arbeitslosigkeit ist eine Begleiterscheinung der Ver<strong>an</strong>derungen,<br />

die das Bild der gleichmassigen Wirtschaft storen. Dass der<br />

durch Ver<strong>an</strong>derungen im Produktionsprozess freigesetzte Arbeiter<br />

<strong>nicht</strong> gleich jede Moglichkeit einer neuen Beschaftigung

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