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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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Bezug auf die gegenwartige als auch in Bezug auf die spatere<br />

Versorgung. Dass fiir die Zukunft <strong>nicht</strong> reichlicher vorgesorgt<br />

wird, ist das Ergebnis des Vergleichs zwischen der Dringlichkeit<br />

der Befriedigung in Gegenwart und Zukunft, ist mithin<br />

Urzinsgestaltung.<br />

Wir fassen etwa den Pl<strong>an</strong> (Pl<strong>an</strong> ^4), Ferienhauser in herrlicher<br />

Gebirgslage in schwer zug<strong>an</strong>glichen Gegenden und die<br />

Verkehrswege, die zu diesen Anlagen hinfiihren, zu errichten.<br />

Wenn wir diese Entwiirfe <strong>an</strong>f ihre Ausfiihrbarkeit untersuchen,<br />

gel<strong>an</strong>gen wir zur Erkenntnis, dass die vorh<strong>an</strong>denen Mittel zn<br />

ihrer Ausfiihrung <strong>nicht</strong> geniigen ; die Durchrechnnng der Rentabilitatsaussichten<br />

zeigt, dass die voraussichtlich erzielbaren<br />

Ertragnisse <strong>nicht</strong> gross genug sein werden, urn die Kosten zu<br />

decken, wobei in den Kosten auch die Verzinsung der erforderlichen<br />

Kapitalien enthalten ist. M<strong>an</strong> muss sich daher begniigen,<br />

einem zweiten Pl<strong>an</strong> (Pl<strong>an</strong> B) gemass, die Hauser in leichter<br />

zug<strong>an</strong>glichen Gegenden zu errichten, die zwar <strong>nicht</strong> alle Vorziige<br />

der prachtvollen Gebirgsl<strong>an</strong>dschaft bieten, doch mit geringerem<br />

Aufw<strong>an</strong>d oder mit gleichem Auf w<strong>an</strong>d in kiirzerer Zeit<br />

fertig gestellt werden konnen. Entfallt die Berechnung von<br />

Zins, d<strong>an</strong>n entsteht der Schein, dass die Bauvorhaben des<br />

Pl<strong>an</strong>es A unter den gegebenen <strong>Verhaltnissen</strong> durchfiihrbar<br />

sind ; verlockt durch diesen falschen Schein, komnit es zur Kapitalfehlleitung<br />

und zu alien Folgen einer solchen.<br />

Der Urzins besteht <strong>nicht</strong>, weil die Verl<strong>an</strong>gerung der Produktionszeit<br />

durch das Einschlagen von kapitalistischen Produktionsumwegen<br />

die Ergiebigkeit der Erzeugung von Genussgiitern,<br />

die m<strong>an</strong> auch in kiirzerer Produktionszeit herzustellen<br />

vermag, mengenmassig erhoht, und weil diese Mehrergiebigkeit<br />

den Kapitalgiitern zugerechnet wird. Der Urzins besteht auch<br />

<strong>nicht</strong>, weil durch Verl<strong>an</strong>gerung der Produktionszeit Geniisse<br />

zug<strong>an</strong>glich gemacht werden konnen, die kein kiirzeres Produktionsverfahren<br />

vermitteln k<strong>an</strong>n, und weil der Wert dieser Geniisse<br />

den Kapitalgiitern zugerechnet wird. Wenn m<strong>an</strong> das<br />

<strong>an</strong>nehmen wollte, wiirde m<strong>an</strong> in die von Bohm-Bawerk in unwiderlegbarer<br />

Weise aufgezeigten Irrtiimer der Produktivitatstheorien<br />

verfalien. Dass die Kapitalgiiter — und auch die originaren<br />

sachlichen Produktionsmittel und die Arbeit — Mittel zur<br />

Erl<strong>an</strong>gung von Genussgiitern sind, erklart den Wert, der ihnen<br />

beigemessen wird, und den Preis, der fiir sie bewilligt wird.<br />

Dass die Summe der Preise der komplementaren Giiter hinter<br />

dem Wert der entsprechenden Genussgiiter zuriickbleibt, das<br />

allein ist das Zinsproblem.<br />

M<strong>an</strong> hat behauptet, dass es in der gleichmassigen Wirtschaft<br />

keinen Zins geben konne. Im Bilde der statischen Wirtschaft,

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