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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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konnten solche ersparte Vorrate in dem Ged<strong>an</strong>kenbild der<br />

gleichmassigen oder — wie Schumpeter sie nennt — der statischen<br />

Wirtschaft <strong>nicht</strong> unterbringen.<br />

Anders ist es mit dem Ergebnis des kapitalistiscnen Sparens,<br />

mit den Kapitalgiitern. Wir diirfen zwar <strong>an</strong>nehmen, dass<br />

in der gleichmassigen Wirtschaft keine neuen Ersparnisse<br />

gemacht werden, doch wir diirfen <strong>nicht</strong> <strong>an</strong>nehmen, dass in ihr<br />

Kapital aufgezehrt wird, weil das das Auftreten eines neuen<br />

Datums bedeuten und damit das Gleichmass der Wirtschaft<br />

storen wiirde. Nun ist aber der Umf<strong>an</strong>g der Kapitalerhaltung<br />

in der Verg<strong>an</strong>genheit, d.h. in der Zeit, die der Erreichung des<br />

Gleichmasses der Wirtschaft vorausgeg<strong>an</strong>gen ist, durch die<br />

Hohe des Zinses bestimmt worden. Wenn jetzt der Zinsbezug<br />

des Eigentiimers der Kapitalgiiter, des Kapitalisten, wegfallt,<br />

d<strong>an</strong>n werden die Voraussetzungen, die zur Aufteilung des verfiigbaren<br />

Giiterbest<strong>an</strong>des auf Deckung zeitlich naheren und zeitlich<br />

ferneren Bedarfs gefiihrt haben, hinfallig. Unter neuen<br />

<strong>Verhaltnissen</strong> muss ein neues Gleichgewicht gesucht werden.<br />

Die Verschiedenheit in der Wertung gegenwartiger und kiinftiger<br />

Giiter k<strong>an</strong>n auch in der gleichmassigen Wirtschaft <strong>nicht</strong><br />

aufhoren. Auch in der gleichmassigen Wirtschaft wird m<strong>an</strong><br />

einen Apfel, der heute schon fur den Genuss verfiigbar ist,<br />

hoher schatzen als einen Apfel, auf dessen Genussreife m<strong>an</strong><br />

<strong>noch</strong> zehn oder hundert Jahre warten muss. Wenn nun dem<br />

Kapitalisten kein Zins mehr zukommen k<strong>an</strong>n, wird das Gleichgewicht<br />

zu Ungunsten der kiinftigen Verwendung verschoben.<br />

Dass ein Kapitalist seinen Kapitalbest<strong>an</strong>d gerade mit 100.000<br />

Dollar erhalten hat, war durch die Tatsache bedingt, dass<br />

100.000 heutige Dollar gleich 105.000 Dollar nach Ablauf eines<br />

Jahres waren. Der Betrag von 5.000 Dollar schien ihm eine<br />

ausreichende Vergiitung fur den Entg<strong>an</strong>g der Vorteile, die<br />

sofortige Aufzehrung eines Teiles des Kapitals gewahren<br />

konnte. Wenn diese Pramie fur die Aufschiebung des Genusses<br />

fort<strong>an</strong> entfallt, d<strong>an</strong>n wird das den Kapitalisten zur Verringerung<br />

der fur die Zukunft aufgesparten Giitermenge, d.h. zur<br />

Aufzehrung eines Teils des Kapitals ver<strong>an</strong>lassen.<br />

Hier haben wir den Kardinalfehler des Ged<strong>an</strong>kenbildes der<br />

Statik, wie Schumpeter es entwirft. Es geniigt <strong>nicht</strong> <strong>an</strong>zunehmen,<br />

dass die Kapitalausstattung dieser statischen Gesellschaft<br />

in der Verg<strong>an</strong>genheit aufgehauft worden ist und dass sie jetzt<br />

nun einmal da ist und auf unver<strong>an</strong>dertem St<strong>an</strong>d erhalten wird.<br />

Sie ist im Hinblick auf den Zinsbezug der Kapitalisten geschaffen<br />

und erhalten worden, und wenn jetzt dieser Zinsbezug verschwindet,<br />

d<strong>an</strong>n steht m<strong>an</strong> vor einer vollkommen ver<strong>an</strong>derten<br />

Lage. Wenn m<strong>an</strong> den Kapitalisten als Bezieher des Zinses aus

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