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Angebots an Geld geschaffenen Verhaltnissen noch nicht ange ...

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— 578 —<br />

hat es einen Sinn, von unzerstorbaren und sich selbst erhaltenden<br />

und erneuernden Kraften und Stoffen der Natur zu sprechen,<br />

wenn sie den Spielraum, in dem Menschen wirken konnen, den<br />

Naturgewalten gegeniiberhalt. Wenn m<strong>an</strong> den Bereich, in dem<br />

das menschliche H<strong>an</strong>deln die naturlichen Bedingungen des<br />

menschlichen Lebens zu beeinflussen vermag, mit dem Walten<br />

der Naturkrafte vergleicht, d<strong>an</strong>n k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> von unzerstorbaren,<br />

— genauer gesagt: der Zerstorung durch Menschen entzogenon<br />

— Kraften der Natur, sprechen. Fur die Grossenordnung der<br />

Zeitraume, mit denen kosmologisehe Betrachtungen arbeiten,<br />

spielen Verwiistungen und Verkarstungen, die Ergebnis menschlicher<br />

Eingriffe in das Naturgetriebe sind, keine Kolle. Niem<strong>an</strong>d<br />

k<strong>an</strong>n wissen, ob <strong>nicht</strong> kosmische Ver<strong>an</strong>derungen in hunderttausend<br />

Jahren den Karst in — vom St<strong>an</strong>dpunkte unserer<br />

heutigen technologischen Wertungen — fruchtbarstes L<strong>an</strong>d und<br />

die iippigsten Tropengegenden in ode Wiiste verw<strong>an</strong>delt haben<br />

werden. Doch gerade weil es niem<strong>an</strong>d wissen k<strong>an</strong>n und weil niem<strong>an</strong>d<br />

dar<strong>an</strong> denken k<strong>an</strong>n, auf den Ablauf der kosmischen Ereignisse,<br />

die solche Umwalzungen herbeizufiihren vermogen,<br />

irgendwie einzuwirken, sind Betrachtungen dieser Art fur das<br />

menschliche H<strong>an</strong>deln unfruchtbar. 1<br />

Die naturwissenschaftliche Betrachtung mag feststellen,<br />

dass die Nutzkraft des Bodens fur die Verwendung in der<br />

Forst-, Vieh-, L<strong>an</strong>d- und Wasserwirtschaft sich periodisch<br />

erneuert. Es mag auch zutreffen, dass selbst einem menschlichen<br />

H<strong>an</strong>deln, das es sich zum Ziel setzen wollte, die Produktivkraft<br />

des Bodens mit Aufw<strong>an</strong>d von Kapital und Arbeit zu<br />

zerstoren, es hochstens gelingen konnte, beschr<strong>an</strong>kte Teile der<br />

Erdoberflache zu verwiisten. Doch diesem Tatbest<strong>an</strong>d kommt<br />

fur das menschliche H<strong>an</strong>deln keine Bedeutung zu. Die periodische<br />

Erneuerung der Bodenkrafte ist kein starres Datum, das<br />

fiir das menschliche H<strong>an</strong>deln eine eindeutige Lage schafft. M<strong>an</strong><br />

k<strong>an</strong>n den Boden auch so verwenden, dass die Erneuerung nur<br />

unvollkommen erfolgt, verl<strong>an</strong>gsamt oder hinausgeschoben wird,<br />

oder dass seine Ertragsfahigkeit, fiir absehbare Zeit wenigstens,<br />

auch g<strong>an</strong>z schwindet oder nur mit betrachtlichen Aufwendungen<br />

von Kapitalgiitern und Arbeit wieder hergestellt werden<br />

k<strong>an</strong>n. Der Bodenwirt hat zwischen verschiedenen Verfahren<br />

zu wahlen, die fiir die Erneuerung der Bodenkrafte mehr<br />

oder weniger giinstig sind. Wie in jedem H<strong>an</strong>deln, so ist aueh<br />

in Jagd, Fischerei, Weidewirtschaft, Ackerbau, Holzgewinnung<br />

und Wasserwirtschaft das Zeitmoment von Bedeutung.<br />

*) So liegt auch das Problem der Entropie jenseits des Bereiches, mit dem<br />

sich die Praxeologie befassen k<strong>an</strong>n.

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